Kirchhellen. Der Kirchenumbau steht vor dem Abschluss und ist schön geworden. Warum Pfarrer Christoph Potowski wohl leise die Türen öffnen wird.

Die Kirche auf dem Hügel hat dem Dorf einst den Namen gegeben. Die Kirche von St. Johannes hat nach dem fast abgeschlossenen Umbau das Zeug dazu, sich einen Namen zu machen als der wohl hellste Kirchen-Innenraum der Stadt: Sie leuchtet von innen.

Der strahlende Gesamteindruck hat mindestens drei Ursachen. Erstens haben sich die Maler von oben nach unten mit heller Farbe durch die Kirche gearbeitet, sind die Säulen und Bögen im Kirchenschiff vom Siff der letzten 35 Jahre befreit: 1985 gab es die letzte Kirchenrenovierung in St. Johannes.

Ganz viel Licht

Zweitens: die Fenster. Auf der Westseite ist auch von außen gut zu sehen, welchen Unterschied Reinigung und klares Schutzglas machen im Vergleich zur alten, vergilbten Kunststoff-Schutzschicht. Zusätzlich gelitten hat die, sagt Pfarrer Christoph Potowski, unter einer vielleicht gut gemeinten, aber bestimmt nicht sachkundigen Behandlung mit einem Sandstrahler.

Drittens: Das Licht. Die Strahler unter der Decke und an den Wänden leuchten mit LED-Technik  den Kirchenraum ganz anders aus als zuvor das Wagenrad. "Der Unterschied ist enorm", freut sich Potowski. Überhaupt hat die Technik auch in der Kirche einen großen Sprung nach vorn gemacht. Kilometerweise ziehen sich Datenkabel versteckt in Schächten durch die Kirche. An der Sakristei bündeln sie sich zu einem Zentralanschluss für Mischpult und Video, in der Sakristei hängen sie in armdicken Bündeln aus der Wand und warten auf  den neuen Schaltschrank.  

Fliesenleger am Altarraum

Rund um den Altarraum sind noch die Fliesenleger am Werk. Bereits verschwunden sind die "80er-Jahre-Partyfliesen", wie Potowski den alten Belag nennt. Die neuen Fliesen greifen die Bodenfarbe in den Gängen auf. Am Westeingang ist frisch gefliest, ein Zollstock markiert die Sperrzone, die in dem Moment niemand betreten darf.

Keine Nachrichten aus Bottrop mehr verpassen: Hier geht es zum Newsletter 

Nach jetzigem Stand werden Mitte des Monats die eingelagerten Bänke in die Kirche zurückkehren, sagt Potowski. Nicht alle geplanten Umbauten werden bis dahin gemacht sein. Die Empore für den Chor am Osteingang wird es vorerst nicht geben. Zwar soll der Kirchenchor von der Empore herunter und in den Blick der Gemeinde rücken. Aber: "Die Fläche für den Chor werden wir vorerst normal bestuhlen."

Gedanken über Gottesdienste

So sehr sich das Pastoralteam auf die Wiedereröffnung der umgebauten Kirche freut: In Coronazeiten wird die bestimmt nicht groß gefeiert werden können. Deshalb denkt das Team über ein "soft Opening" nach, bei dem ohne große Ankündigung einfach die Kirchentüren wieder offen stehen werden.

Überhaupt ist derzeit ja noch nicht absehbar, ab wann wieder Gottesdienste gefeiert werden können. Eine gemeinsame Linie im Dekanat Dorsten zum Thema  Präsenzgottesdienste  habe nicht gefunden werden können, bedauert Potowski. Deshalb hält sich St. Johannes vorerst an die Regelung in Bottrop: Keine Gottesdienste bis zum 14. Februar. Die Redemptoristen im Jugendkloster haben, wenn Corona es zulässt, einen höchst symbolischen Termin für die Wiederaufnahme der Gottesdienstfeiern angekündigt: 17. Februar; Aschermittwoch.

>>>Info: Sternsinger-Spendensegen <<<

Die stark abgespeckte Sternsingeraktion Anfang Januar hat in St. Johannes ein überraschend gutes Ergebnis gebracht. Obwohl die Sternsinger ihren Segen nicht live spenden konnten, sondern ihn in die Briefkästen im Dorf gesteckt haben, sind an Bargeld und Überweisungen bisher rund 32.000 Euro zusammen gekommen, deutlich mehr als Pfarrer Potowski erhofft hatte.