Kirchhellen. Die Sternsinger können nicht durchs Dorf ziehen und Segen spenden, nicht einmal zu den rund 100 geplanten Treffpunkten. Das ist Plan C
Der Zug der Sternsinger ist die größten Spendenaktion im Dorf. Mehr als 40.000 Euro sind in den Vorjahren jeweils zusammen gekommen. Damit der Segen dennoch zu den Menschen kommt und im Gegenzug möglichst viele Spenden bedürftige Kinder in der Ukraine erreicht, werden sich ab Samstag rund 70 Menschen auf den Weg machen und den Segen "C+M+B*21" sowie einen Spendenaufruf in jeden Briefkasten im Dorf verteilen.
Dass die Kinder und Jugendlichen zu Corona-Zeiten nicht wie in all den Vorjahren verkleidet von Tür zu Tür ziehen können, um den Bewohnern den Segen zu spenden, war dem Vorbereitungsteam der Sternsingeraktion schon früh klar. Deshalb haben sie mit großem Aufwand eine Alternative vorbereitet.
100 Segensorte ausgesucht
"Damit die Kinder nicht an jeder Tür klingeln müssen oder in engen Treppenhäusern stehen, haben wir in ganz Kirchhellen über 100 Orte ausgesucht, wo sich Sternsinger und Besucher mit viel Abstand hätten begegnen könnten", berichtet. Winfried Stuke vom Vorbereitungsteam. "Dort wollten die Sternsinger ihren Text aufsagen und ihr Lied singen. Mit Spendendosen an langen Stielen und Kreisen aus Straßenkreide wollten wir den Abstand sicherstellen und hatten auch an Maskenpflicht und Desinfektionsmittel gedacht."
Spätestens mit der Absage der Festgottesdjenste zu Weihnachten war klar: Das konnte so nicht mehr funktionieren. "In einem Lockdown, wo Kontakte auf das Allernötigste beschränkt werden müssen, können wir nicht verantworten, dass sich Anwohner und Sternsinger treffen", sagt Stuke. Pfarrer Christoph Potowski stimmt ihm zu: "Wir können nicht zu Weihnachten die Messen absagen und eine Woche später die Kinder in Gruppen auf die Straße schicken."
Viele Unterstützer haben sich sehr schnell gemeldet
Was also tun, um Segen zu spenden und Spenden zu sammeln? Dann senden wir alt Boten aus, beschlossen Pastoralteam und Organisatoren. "Auch dabei hätten bestimmt viele Kinder gerne mitgemacht", sagt Potowski. "Aber das können wir nicht verantworten."
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Innerhalb kürzester Zeit 70 Jugendliche und Erwachsene für die Verteilung der Segensbotschaft zu rekrutieren, kann eine sportliche Herausforderung sein. Aber nicht im Dorf, sagt Stuke: "Nach einer Anfrage in unseren direkten Bekanntenkreisen über soziale Netzwerke haben so viele Jugendliche und Erwachsene ihre Unterstützung angeboten, dass alle Straßenzüge innerhalb von zwei Stunden vergeben waren. Ich hatte kaum einen Haken in meiner Liste gesetzt, da kam schon die nächste Zusage."
Segen und Spendenaufruf in den Briefkästen
Ab Samstag werden die Boten zu Fuß, auf dem Rad oder auf dem Roller den Segen in die Briefkästen verteilen, immer zusammen mit einem Spendenaufruf. So beginnt er: "Wir wären so gerne wie jedes Jahr bei Ihnen mit dem Segen gewesen./Nun sehen und hören Sie uns leider nicht. Dafür können Sie von uns lesen."
Schwerpunkt der diesjährigen Aktion des Sternsinger-Kindermissionswerkes ist die Unterstützung von Kindern in der Ukraine, die bei Verwandten aufwachsen oder viel alleine sind, weil die Eltern im Ausland arbeiten müssen, um ihre Familien ernähren zu können. Eine wichtige Hilfe für Kinder, die es wirklich schwer haben, findet Pfarrer Potowski und dankt herzlich im Voraus allen Segenboten und Spendern.
>>>Info <<<
Die Sternsinger-Spendenaktion steht unter dem Motto: "Kindern Halt geben - in der Ukraine und weltweit".
Spenden können im Pfarrbüro abgegeben oder überwiesen werden auf das Konto der Vereinten Volksbank Dorsten-Kirchhellen-Bottrop: DE74 4246 1435 0001 4357 04.