Kirchhellen. Die „Kirchhellen-Hilfe“ erfüllt den Wunsch der Caritas nach selbstgenähten Masken. Initiative sieht sich gut aufgestellt für die Corona-Krise.
Die „Kirchhellen-Hilfe“ hat eindrucksvoll vorgemacht, wie schnell sie Helfer im Dorf mobilisieren kann. 50 Näherinnen versorgen die Caritas-Mitarbeiter in den beiden Seniorenheimen mit 200 selbst genähten Mund- und Nasenmasken.. Für den erwarteten weiteren Anstieg der Infektionszahlen und damit der Zahl der Kontaktpersonen, die sich als Verdachtsfälle in Quarantäne begeben müssen, sieht sich das Hilfsnetzwerk im Dorf gut aufgestellt.
Damit vor allem ältere Patientinnen und Patienten sowie Pflegebedürftige geschützt werden, sollten Pflegedienste und pflegende Angehörige einen sogenannten Behelfs-Mund-Nasen-Schutz (BMNS) tragen. Dieser kann das Risiko der Übertragung des Coronavirus reduzieren, da er die Verteilung von Tröpfchen verhindert, die beim Sprechen, Husten oder Niesen entstehen. Der Markt für diesen Mund-Nasen-Schutz ist derzeit leer gefegt, wissen Wohlfahrtsverbände und ambulante Betreuungsdienste aus Erfahrung.
Bitte: Schnell 200 Masken machen
Deshalb hatte die Caritas sich mit der Bitte um Beschaffung von Masken an die „Kirchhellen-Hilfe“ gewandt. Den Stoff hatte der Verband beschafft und zum großen Teil zugeschnitten. Nun sollten möglichst schnell 200 Masken für die Mitarbeiter genäht werden.
Magdalene Witt, Leiterin der sozialen Betreuung in den beiden Caritas-Einrichtungen, ist dankbar über die Hilfsbereitschaft der 50 Freiwilligen im Alter von 17 bis 80 Jahren. „Da waren Leute dabei, die haben gesagt: Ach wo, ihr braucht uns die Zuschnitte nicht zu bringen. Ich wohne in der Nähe und hole sie eben selbst ab.“ Einen Großteil der genähten Masken haben Bezirksbürgermeister Ludger Schnieder und Dominik Nowak von der „Kirchhellen-Hilfe“ am Donnerstag im Haus St. Johannes übergeben.
Gerüstet für viele Hilfeersuchen
Die Corona-Krise wird sich mit einer weiter steigenden Zahl der Infektionen verschärfen, auch die Zahl der Menschen wird steigen, die als Kontaktpersonen zu Infizierten auf Verdacht in Quarantäne gehen. Für diese Entwicklung sieht die „Kirchhellen-Hilfe“ sich gut aufgestellt, sagt Dominik Nowak. „Wir haben 32 Helfer auf der Liste, die Menschen bei Bedarf mit dem Nötigen versorgen können.“ Und das kontaktlos mit Übergabe an der Haustür. Kontaktlos ist übrigens auch die Vermittlung geregelt: Die zentrale Nummer 408054 wird auf die jeweiligen Helferanschlüsse umgeleitet, keine Telefon muss mehr von Hand zu Hand wandern. An drei Tagen die Woche übernehmen Mitarbeiter der evangelischen Kirche den Vermittlungsdienst am Telefon.
Täglich erreichbar
Die „Kirchhellen-Hilfe“ ist entstanden aus der Idee, die verschiedenen Hilfsangebote im Dorf zu bündeln. Darüber hinaus sollen Menschen, die Unterstützung brauchen, unter der Nummer (02045) 408054 Anlaufstellen finden. Und das Montag bis Samstag von 9 bis 16 Uhr. „Wir schaffen schnelle Verbindungen“, sagt Dominik Nowak: vom Getränkelieferanten bis zum Einkaufshelfer.
Inzwischen haben die Helfer auf „kirchhellen-hilfe.de“ auch ein Mailkontakt-Formular eingestellt. Sie suchen weitere Ehrenamtliche, die isolierte oder bedürftige Menschen im Dorf unterstützen.
Inzwischen ist die Kirchhellen-Hilfe auch per Mail erreichbar, ein weiterer Kommunikationskanal insbesondere für junge Helfer, sagt Nowak. Die Kontakte der Werbegemeinschaft Kirchhellen sind ebenso eingepflegt wie Lieferdienste. Mit anderen Hilfsinitiativen im Dorf und der städtischen Aktion „Bottrop hilft“ hat sich die Kirchhellen-Hilfe ebenfalls vernetzt. „Wir haben von Anfang an versucht, vor der Welle zu sein“, sagt Nowak. „Jetzt sind wir vorbereitet, wenn die Zahl der Hilfsbedürftigen steigt.“
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