Kirchhellen. Die Ortswehr Kirchhellen geleitet die neue Figur zur Krippe. Mit Hilfe der Hochschule Ruhr-West hat sie jetzt auch den passenden Helm.
Die Krippenlandschaft in S. Johannes hat Zuwachs bekommen. Die Ortswehr Kirchhellen hat Feuerwehrmann Florian am Dienstagabend in die Kirche gebracht. Seinen Segen hat er schon bekommen. Jetzt ist er auch korrekt behelmt.
Eigentlich hatte Florian seinen Einstand an der Krippe schon Ende Januar anlässlich der Generalversammlung der Ortswehr. „Wir kamen damals vier Tage zu spät“, sagen Ortswehrführer Dieter Heidermann und Georg Diericks mit Blick auf dem Krippenbrand am 22. Januar, bei dem der Josefsfigur das Gewand verschmorte. Ein überhitzter Trafo hatte damals kurz nach der morgendlichen Öffnung der Kirche einen Brand ausgelöst. Und die Feuerwehr kam damals natürlich keineswegs zu spät, sondern löschte und entlüftete.
Josef im neuen Gewand
Deshalb braucht die Josefsfigur für die neue Krippensaison ein neues Gewand, das ihr Christel Wolthaus auf den Leib schneiderte. Deutlich liebevoller als die Originalbekleidung übrigens. Josef gehört wie Maria, das Christkind, die drei Weisen sowie einigen Tierfiguren zur ursprünglichen Krippenlandschaft, Anfang der 1980er Jahre angeschafft von Pfarrer Heinrich Bischof im Zuge der Generalrenovierung der Pfarrkirche 1981-84. „Damals haben die dem Josef das Gewand mit Holznägeln an die Figur gehämmert“, berichtet Küsterin Renate Schönsee.
Die Floriansfigur stammt wie die anderen, um die die Krippenlandschaft in den letzten Jahrzehnten gewachsen ist, aus den „Volkskunst Anstalten“ in Kevelaer. spezialisiert auf Krippen und Heiligen. Der Helm kommt aus dem 3-D-Drucker der Hochschule Ruhr-West (HRW). Mitglieder der Ortswehr haben einen Originalhelm ins „Fab Lab“ der Hochschule gebracht. Nach diesem Vorbild wurde der Helm gefertigt; „bemalt haben wir ihn selbst“, sagt Diericks.
Neuzugänge Florian und Jupp
Seinen Standort an der Krippe haben die freiwilligen Aufbauhelfer um die Küsterin noch nicht ausgemacht. Bisher stehen erst Teile der westfälischen Hälfte der Krippenlandschaft, Schützenbruder inklusive. Vom Morgenland ist im Altarraum bisher nur die Krippe selbst zu sehen und natürlich die 150 Quadratmeter gemalte Kulissen. Bis Heiligabend wird Florian seinen Platz gefunden haben, im Zweifel in der Nähe seiner Vorgängers „Jupp“: Die Bergmannsfigur mit der Grubenlampe und dem allerletzten Stück Kohle aus dem Flöz unter der Kirchheller Heide hatten Bergleute um den scheidenden Bergwerkschef Jürgen Kroker kurz vor Heiligabend 2018 nach der letzten Schicht auf Prosper-Haniel als Abschiedsgruß nach St. Johannes gebracht.
Anders als in den Vorjahren macht die Küsterin sich schon beim Aufbau Gedanken über den Abbau. Im kommenden Jahr stehen in der Kirche St. Johannes Umbauten und Sanierungen an. Das übliche Lager auf dem Dachboden über der Sakristei wird nächstes Jahr vermutlich nicht ausreichen, um die Krippenlandschaft mitsamt Kulissen wirksam vor Baustaub zu schützen.
Krippenlandschaft ab Heiligabend
Erstmals in voller Schönheit zu sehen ist die Krippenlandschaft am Heiligen Abend ab 14.30 Uhr. Um 15 Uhr findet dort eine Krippenfeier für Kinder statt, um 17 Uhr eine Familienmesse mit Krippenfeier.
Bis zum Sonntag, 26. Januar wird die Krippenlandschaft täglich von 8 bis 18 Uhr zu sehen sein. Der ausgeschilderte Eingang befindet sich an der Westseite der Kirche St. Johannes.