Kirchhellen. . Immer mehr Kirchhellener interessieren sich für das geplante schnelle Glasfasernetz in Hardinghausen. Deshalb denken die Planer schon weiter.

Das Interesse in Hardinghausen an einem Anschluss an das schnelle Glasfasernetz wächst weiter. Bei einer Informationsveranstaltung im Brauhaus am Ring meldete sich ein Dutzend weiterer Interessenten.

85 Haushalte haben schon den Antrag auf Anschluss gestellt. Das geplante Netz hat der Betreiber Muenet inzwischen erweitert bis zum Kletterpoth und zur Utschlagstraße. Noch ist die Meldeliste offen. Doch Bezirksbürgermeister Ludger Schnieder mahnt alle Interessierten, sich schnell zu entscheiden: „Irgendwann müssen wir einen Strich ziehen.“ Angesichts des großen Interesses am schnellen Netz denkt er darüber nach, als nächste Schritte auch Overhagen und Feldhausen anzuschließen.

Kosten für Verlegung sinken

Muenet-Geschäftsführer Patrick Nettels hatte den Glasfaser-Interessenten im Brauhaus eine gute Nachricht mitgebracht. Ein großer Internetanbieter will ohnehin einen Glasfaserstrang durch Hardinghausen ziehen und beteiligt sich deshalb an den Kosten für die Netzverlegung. Außerdem hatte er einen ersten Plan für mögliche Trassenführungen mitgebracht, wurde aber relativ unverblümt beschieden: Das habe wohl einer geplant, der sich im Dorf nicht auskenne.

Nettels kennt solche Rückmeldung schon aus dem Münsterland und geht davon aus, dass die Interessenten vor Ort die geborenen Experten für die Details der Trassenführung sind. Die werden sich jetzt in Arbeitsgruppen über die Karten beugen und in einigen Fällen feststellen: „Nicht immer ist der kürzeste Weg der beste“, sagt Nettels. Er prophezeit den Arbeitsgruppen auch: „Sie werden feststellen, dass die Planung vorher der größte Aufwand ist. Das haben die Beteiligten an vielen Projekten bisher unterschätzt.“

Schwierige Verhandlungen mit dem Landesbetrieb Straße NRW

Das geplante Netz könnte noch erweitert werden um den Anschluss des Flugplatzes und des daneben geplanten Gewerbegebietes.
Das geplante Netz könnte noch erweitert werden um den Anschluss des Flugplatzes und des daneben geplanten Gewerbegebietes. © Grafik: MUENET

Stichwort Planung: Die gestaltet sich schwierig entlang der Gahlener Straße, weil zwei verschiedene Betriebe von Straßen NRW am Verhandlungstisch sitzen. So könnte es zu einem Kuriosum kommen. Am Anfang der Glasfaser-Pläne für Hardinghausen stand die Überlegung, den Bau des Rad- und Fußweges entlang der Gahlener Straße für die Trassenverlegung zu nutzen. Jetzt sieht es so aus, dass es anders schneller gehen könnte, sagt der Bezirksbürgermeister: „Wir sind inzwischen so weit, dass wir die Rohre neben den Radweg legen wollen, damit wir auf den Radweg nicht warten müssen.“ Mit den Bauarbeiten für den so lange ersehnten Radweg will die Stadt nach Angaben von Baudezernent Klaus Müller im Oktober beginnen.

„Gute Gespräche“ mit der Stadt

Werden auch der Flugplatz Schwarze Heide und das auf der ehemaligen Sandgrube geplante Gewerbegebiet angeschlossen? Wirtschaftsförderer Gernot Miller berichtete von großem Interesse der Flughafengesellschaft und der Stadt. Die wird sich aber ebenso schnell entscheiden müssen wie die privaten Interessenten. Das klang letzte Woche noch kompliziert. Inzwischen berichten Nettels und Schnieder aber von „guten Gesprächen“ und geben sich zuversichtlich.