Kirchhellen braucht eine weitere Sporthalle, sagt die SPD-Bezirksfraktion. Die CDU sieht das genauso. Aber was ist mit den eigenen Genossen?

Die SPD-Bezirksfraktion will eine Debatte um den Neubau einer Sporthalle in Kirchhellen in Gang bringen. Deshalb will sie über Bedarf und Planungsstand in der nächsten Sitzung der Bezirksvertretung diskutieren. Hinter der Forderung nach einem Neubau stehen die beiden großen Vereine TSG und VfB mit ihren fast 3000 Mitgliedern.

An der Notwendigkeit einer zusätzlichen Halle für Kirchhellen besteht kein Zweifel. Schon bei der Fortschreibung des Sportentwicklungsplanes 2014 hatte das Team um den Wuppertaler Sportsoziologen Prof. Horst Hübner festgestellt: Die Halle an der Loewenfeldstraße ist komplett ausgelastet. Mit der wachsenden Sekundarschule sind seitdem weitere interessierte Nutzer zugezogen. Stichwort Zuzug: Die Neubürger am Schultenkamp haben bei Grundstückskauf nicht nur für ein Jugendzentrum bezahlt, das gerade gebaut wird, sondern auch für eine Sporthalle. Nicht nur deshalb ist auch die CDU für einen Neubau.

„Die neue Halle ist einfach notwendig“, sagen SPD-Bezirksfraktionschef Willi Stratmann und sein Stellvertreter im Ortsvereinsvorstand, Oliver Altenhoff. Erste Gespräche zwischen Jürgen Heidtmann, dem Geschäftsführer des Sport- und Bäderbetriebes, und Bezirksbürgermeister Ludger Schnieder (CDU) hat es schon gegeben.

Hier könnte ein Neubau entstehen: Die TSG-Tennisanlage zwischen Sporthalle und Kunstrasenplatz.
Hier könnte ein Neubau entstehen: Die TSG-Tennisanlage zwischen Sporthalle und Kunstrasenplatz. © Kai Süselbeck

„Wer sich ein Luftbild von der Loewenfeldstraße ansieht, der sieht den geeigneten Platz für einen Neubau“, sagt Georg Garz, Vorsitzender des VfB. Er hat den Mitgliedern im Frühjahr bei der Jahreshauptversammlung seine „Vision 2024“ vorgestellt. Er fordert darin den Ausbau der Bezirkssportanlage zu einem Sportzentrum mit einer zweiten Halle, einem dritten Rasenplatz sowie neue Umkleiden und ein neues Vereinsheim. Die städtische Fläche zwischen Kunstrasenplatz und Sporthalle wäre aus seiner Sicht ideal.

Nur dass die TSG mit dieser Fläche andere Pläne hat. Von der kaum noch genutzten Tennisanlage sollen zwei Plätze erhalten bleiben. Den Rest der Anlage will die TSG zu einem Crossfit-Trainingsplatz ausbauen. Das Clubhaus soll für Feiern vermietet werden. „Wir sind nicht festgelegt auf die Fläche der Tennisanlage“, sagt deshalb SPD-Bezirksvertreter Altenhoff. „Ich könnte mir vorstellen, dass auch ein Neubau auf dem Aschenplatz hinter dem VfB-Vereinsheim möglich wäre.“ Der VfB-Vorsitzende Garz würde diesem Tennenplatz jedenfalls nicht nachtrauern. Garz gibt aber zu bedenken, dass bei der Neubaudiskussion mittelfristig auch ein dritter Rasenplatz für den erfolgreichen VfB-Fußballnachwuchs einen Ort braucht

Hier könnte ein Neubau entstehen: Der Tennenplatz hinter dem VfB-Vereinsheim.
Hier könnte ein Neubau entstehen: Der Tennenplatz hinter dem VfB-Vereinsheim. © Kai Süselbeck

Auf der nächsten Sitzung der Bezirksvertretung wird die Neubaudebatte also eingeläutet. Bei der SPD gibt es allerdings noch Klärungsbedarf in der eigenen Partei. Zwar hat sich der Ortsverein jetzt klar aufgestellt. Doch im Betriebsausschuss für den Sport- und Bäderbetrieb hat die SPD-Fraktion offen gelassen, ob die nächste Sporthalle der Stadt nicht auf dem Eigen entstehen müsse. Auch an der Willy-Brandt-Gesamtschule gebe es großen Bedarf.