Kirchhellen. . Auch in den Außenbereichen des Dorfes wollen Anwohner schnell surfen. Netzbetreiber stellt ein Modell vor. Anmeldefrist läuft bis zum 7. Mai.

Viele Anwohner in Hardinghausen und Ekel interessieren sich für einen schnellen Internetanschluss. Der Saal der Bezirksvertretung war gefüllt bis auf den letzten Platz, als Petrick Nettels, Geschäftsführer des Netzbetreibers Muenet, denkbare Modelle für Insellösungen im Ortsteil vorstellte.

Nettels hat mit seinem Kumpel Laslo Müther das Unternehmen 1998 als Schul-Start-Up gegründet. „Seit viereinhalb Jahren bauen wir nur noch Glasfasernetze“, berichtet er. 7500 Haushalte im Münsterland habe das Unternehmen ans Netz gebracht. 123 von 126 Projekten seien dabei erfolgreich gewesen, bei zweien laufe derzeit ein zweiter Versuch.

70 Prozent der Haushalte müssen mitmachen

So könnte das neue Versorgungsgebiet zugeschnitten werden. Die Stadt hat angeboten, die Baustelle des neuen Fuß- und Radweges entlang der Gahlener Straße ab Oktober als Trasse zu nutzen.e
So könnte das neue Versorgungsgebiet zugeschnitten werden. Die Stadt hat angeboten, die Baustelle des neuen Fuß- und Radweges entlang der Gahlener Straße ab Oktober als Trasse zu nutzen.e © Miriam Fischer. Foto: Birgit Schweizer

Das Prinzip geht so: Im möglichen Anschlussgebiet tut sich eine kritische Masse von Anwohnern zu einer Gemeinschaft zusammen, die Anschluss- und Tiefbauarbeiten finanziert. Für Hardinghausen hat Nettels ein Versorgungsgebiet skizziert zwischen Dinslakener und Gahlener Straße (siehe Grafik). „Das ist aber nicht in Stein gemeißelt“, sagt er. So gibt es Überlegungen, auch noch den Grotenweg mitzunehmen. Bezirksbürgermeister Ludger Schnieder berichtet außerdem von Planungen, auch östlich der Münsterstraße den Kreuzkamp einzubeziehen, weil sich dort mit kurzen Leitungen viele Haushalte anschließen ließen.

Leerrohre am Ackerrand

Nach der aktuellen Berechnung müssten von 136 Haushalten im Versorgungsgebiet 95 mitmachen, um die Vorgabe von 70 Prozent Beteiligung zu erfüllen. Jeder Haushalt zahlt 1400 Euro Baukostenzuschuss und beteiligt sich zudem an den Kosten für die Verlegung der Leer-Rohre in einer Tiefe von 80 bis 100 Zentimetern etwa am Ackerrand. Das schaffen Lohnunternehmer mit Raupe und Pflug inzwischen in wenigen Tagen, berichtet Nettels. Die Stadt hat angeboten, auch der neue Rad-/Fußweg an der Gahlener Straße könnte für die Trassenführung genutzt werden.

„Ein Vorzeigeprojekt“

Wenn die Rohre liegen, zieht Muenet die Glasfasern und schließt sie an. Für eine Monatsrate von 45 Euro sendet der Versorger dann Telefon und schnelles Netz mit einer Übertragungsgeschwindigkeit von 100 MBit ohne Volumenbegrenzung und ohne Tempoverlust durch die Glasfaser. Der Bezirksbürgermeister sieht gute Chancen, das Vorhaben umzusetzen: „Wir werden weiter dafür werben. Es ist ein Vorzeigeprojekt nicht nur für Kirchhellen, sondern für ganz Bottrop.“

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