Bottrop. . Es sieht hässlich aus. Und die Mieter stört es. Nur die Telekom nimmt sich der Sache nicht an. An einem Mehrfamilienhaus in Bottrop hängt ein Telefonkabel wie eine Wäscheleine durch. Für die Telekom kein Grund sich zu kümmern - weil lange keine Störung vorlag. Doch dann verstummte das Telefon.

In Höhe des ersten Stockwerks eines Mehrfamilienhauses in der Boy hängt ein Telefonkabel seit gut einem Jahr ohne Verkleidung bis auf den Boden herunter. Von dort aus läuft es bis zur Rückseite des Gebäudes zum Verteiler. Keine gute Lösung, finden die Vermieter. Doch die Telekom stört's nicht.

Doch bis vor einigen Wochen warteten sie vergeblich auf einen Mitarbeiter der Deutschen Telekom. „Solange keine Störung vorliegt, schicken die auch niemanden raus“, ärgert sich Lothar Hack, einer der beiden Vermieter. Durch Wetterein­wirkungen und ständiges Abreiben am Putz sei dann passiert, was früher oder später wohl hätte passieren müssen: Das Kabel riss, die Telefonleitung blieb stumm, und eine Internetverbindung war nicht mehr möglich, berichtet der Vermieter.

Klingeldraht und Plastiktüte

Eine Störung liegt vor, also rückt auch ein Mitarbeiter der Telekom an. „Der hat zwar Bilder von Kabel und Verteiler gemacht, sagte dann aber, er sei nur bis zur Höhe von einem Meter verantwortlich“, erzählt Franzen. Als der zuständige Kollege ankommt, merkt der ­Vermieter schnell, dass wohl auch diesmal nicht viel passieren wird: „Er hatte keine Ausrüstung dabei - keine Leiter, nichts.“

Nur mit etwas Klingeldraht begann der Telekom-Mitarbeiter das Kabel notdürftig zu umwickeln. Auch zur Verkleidung des Ver­teilers hat der Mitarbeiter nichts dabei, hat aber immerhin einen Tipp parat. „Wir sollten etwas um die Dose herum wickeln“, sagt Hack. Jetzt muss erst einmal eine Plastiktüte den Verteiler vor Wind und Wetter schützen. Zwar funktionieren Telefonanschluss und Internetverbindung wieder, das umwickelte Kabel liegt jedoch immer noch am Boden.

Ärger mit der Telekom

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Der Vermieter macht sich Sorgen: „Jemand könnte darüber stolpern und Kinder spielen hier am Haus. Selbst wenn nur geringe Mengen Strom durch die Leitung fließen, könnte das gefährlich sein.“ Doch Besserung ist nicht in Sicht.

Leere Versprechen

Vor zwei Wochen beschwerte sich Vermieter Ingolf Franzen dann erneut beim Kundenservice und die unzureichende Reparatur. Die Reaktion der des Telefonanbieters: „Wir kommen noch mal vorbei.“ Doch passiert ist auch seit diesem Versprechen nichts. Erst am Mittwoch erhält Franzen einen Anruf: Die Telekom hat einige Fragen zum Problem. Ingolf Franzen und Lothar Hack sind irritiert: „Die Leute waren doch hier?“ Ob und wann sich der Zustand ändern wird, ist ungewiss.