Bottrop.. Um das Papstkreuz auf der Halde herrscht Verwirrung. Ist es nun das echte Kreuz des Papstbesuchs? Oder stand das Original auf dem Parkfriedhof und ist dort vergammelt? Jetzt haben sich Werner Kulke und Hans-Hermann Hessling gemeldet - und wollen Licht ins Dunkel bringen.

Steht das Papstkreuz nun auf der Halde? Oder stand es doch, wie die RAG in einer Pressenmitteilung erklärte, auf dem Parkfriedhof und ist dort vergammelt? Nach der WAZ-Berichterstattung haben sich – unabhängig voneinander – Werner Kulke und Hans-Hermann Hessling in der Redaktion gemeldet. Beide können Licht ins Dunkel bringen. Und sie stellen klar: Das Originalkreuz vom Papstbesuch steht auf der Halde.

Kulke war 1987 Fortbildungsleiter auf dem Bergwerk. Er hatte den Auftrag, das Kreuz zu bauen. Nach seiner Pensionierung hat er seine Lebensgeschichte aufgeschrieben. Von den über 250 Seiten widmen sich auch einige dem Papstbesuch. „Von Anfang an war das Kreuz auch für die Halde geplant“, berichtet Kulke aus seinen Erinnerungen.

"Da oben steht das Original"

Das habe der damalige Bergwerksdirektor Ketteler schon früh festgelegt. Entsprechend kompliziert sei der Bau gewesen. „Unsere Bauabteilung konnte dafür keine Statik berechnen, das hat letztlich eine Dortmunder Firma gemacht“, sagt Kulke. Auch der Zusammenbau des Kreuzes aus Spurlatten sei schwierig gewesen. Die Latten mussten zersägt und neu zusammen gesetzt werden. „Dafür haben wir extra einen Zimmermann aus dem Münsterland zur Hilfe geholt, der sich mit der speziellen Art des Verdübelns auskannte.“

Hessling war unter anderem Betriebsleiter auf der Schachtanlage und im Vorbereitungskreis für den Papstbesuch. Er weiß, dass das Kreuz 1992 auf die Halde kam. Es sei einige Jahre nach dem Papstbesuch noch einmal überarbeitet worden, damit es der Witterung auf der Halde besser standhält. Aber: „Da oben steht das Original.“ Das Kreuz auf dem Parkfriedhof sei erst nach dem Tod des damaligen Oberbürgermeister Ernst Wilczok gebaut und aufgestellt worden.