Bottrop. . Die Interessengemeinschaft Gladbecker Straße und Gelsennet bieten demnächst kostenloses WLAN an. Der Telefonanbieter ist außerdem im Gespräch mit weiteren Akteuren und will das Angebot auf weitere Straßen ausweiten. Die CDU lobt das Engagement, mahnt aber ein koordiniertes Vorgehen an.
Kostenloses mobiles Internet – das soll es in der Innenstadt demnächst auf der Gladbecker Straße geben. Die Interessengemeinschaft und der regionale Telefonanbieter Gelsennet sind dabei, die nötige Infrastruktur aufzubauen. An einem Ladenlokal würden in dieser Woche noch alle Voraussetzungen geschaffen, um eine entsprechende Antenne anzubringen, erklärt Mark Helmke, der das Projekt für die IG koordiniert. Sind die Arbeiten abgeschlossen, könnten Kunden auf der Gladbecker Straße in fünf bis sechs Wochen das Gratis-WLAN nutzen, schätzt André Dreiskämper, der zuständige Projektmanager bei Gelsennet. Das Ganze laufe unter der Marke „My Pott“
In Kirchhellen gibt es das Gelsennet-Angebot bereits auf dem Johann-Breuker-Platz – in Kooperation mit der Werbegemeinschaft (die WAZ berichtete). Aber auch mit dem Verein Marketing für Bottrop ist der Telefonanbieter im Gespräch. Ziel sei es, auch auf dem Berliner Platz und am ZOB mobiles Internet möglich zu machen. In allen Fällen würden die Kosten unter den Beteiligten aufgeteilt, so Dreiskämper, der das Engagement der Kaufleute lobt.
Praktisch sehe es dann so aus, dass sich Kunden per SMS registrieren. Das laufe über einen Dienstleister und der kassiert für die SMS 49 Cent. Dafür bekommt der Nutzer ein Passwort, das 24 Stunden gültig ist. Innerhalb dieser Zeit kann er so viel surfen oder auch Daten herunterladen, wie er möchte. Gelsennet-Kunden können sich mit ihren Kundendaten einwählen.
CDU und Junge Union mahnen koordinierten Ausbau an
CDU und Junge Union (JU) begrüßen das Engagement der IG Gladbecker Straße. Gleichzeitig wünscht sich die JU eine Ausweitung des Netzwerks auf die gesamte Innenstadt. Eine Forderung, die CDU-OB-Kandidat Michael Pricking unterstützt. Er sieht, wie der JU-Vorsitzende Dennis Beckers, Politik und Verwaltung gefordert, den Ausbau zu koordinieren. Pricking spricht von einem „runden Tisch“ an dem alle Akteure zusammenkommen. Dafür wolle er sich einsetzen. Denn: „Für den Nutzer ist es frustrierend, wenn er die Straße wechselt und das WLAN reißt ab.“
Doch nicht nur das, so die Mahung der JU. Wichtig sei es, von vorneherein versuchen zu verhindern, dass sich ein Flickenteppich verschiedener Anbieter entwickelt. Gelänge das, könnten alle Beteiligten profitieren. Dabei hat die JU Schüler im Blick, die in ihrem Mobilfunkvertrag kein hohes Datenvolumen vereinbart haben. Aber auch für Studenten der HRW sei das ein gutes Angebot – zumal über das WLAN ja nicht nur Smartphones sondern auch Laptops oder Tablet-PCs ins Internet kämen. Wichtig, das betonen Beckers und Pricking: Die Stadt solle lediglich die Interessen koordinieren, ihre Aufgabe sei es nicht, so ein Angebot zu finanzieren.
Die Registrierung sei aus rechtlichen Gründen nötig, sagt Dreiskämper. Denn: „Aktuell ist der Inhaber des Anschlusses verantwortlich, für alles, was damit gemacht wird.“ Im Klartext: Treibt einer der Nutzer Schindluder mit dem kostenlosen Angebot – etwa durch illegale Downloads – wäre Gelsennet in der Verantwortung. Davor will sich das Unternehmen schützen. Für Mark Helmke ist die Registrierung ein „notwendiges Übel“, ausgelöst durch die aktuelle Rechtssprechung.
Auf der Gladbecker Straße soll ein so genannter Hotspot eingerichtet werden, die Reichweite gehe dann auf der einen Seite bis zum Kreuzkamp, auf der anderen Seite bis zum Altmarkt, schätzt Helmke. Er glaubt, dass diese Angebot auch für die Geschäftsleute und Gastronomen an der Gladbecker Straße eine „gute Sache“ sei.
Ähnlich sieht es auch Dreiskämper. Er glaubt, dass der Handel davon profitieren könne und deutet an, dass sich auch auf der Hochstraße demnächst etwas tun könnte.