Bottrop.. Die Anwohner wehren sich gegen die Pläne des Alpincenters in Bottrop, ein Windrad zu erbauen. Gegen eine mögliche Änderung des Bebauungsplans kündigen sie eine Klage an. Sie haben Angst, dass mit dem Windrad weitere Belastungen durch die Skihalle auf sie zukommen.

Das vom Alpincenter geplante Windrad sorgt schon vor dem Aufbau mächtig für Wirbel. Die Anwohner im Johannestal kündigen an, gegen eine mögliche Änderung des Bebauungsplans zu klagen. Sie fürchten um den Wert ihrer Immobilien und sorgen sich vor weiteren Lärmbelastungen. Denn schon jetzt sei die Belastung enorm, die von der Halle ausgeht.

Etwa 25 Anwohner trafen sich am Montag auf Einladung der DKP und informierten sich über das Vorhaben. Wegen einer möglichen Klage wolle man im Vorfeld Kontakt zu Anwälten aufnehmen, die auf Verwaltungsrecht spezialisiert sind. Die Rede ist von Kanzleien aus dem Frankfurter oder Berliner Raum, „nicht aus Bottrop oder dem Ruhrgebiet“, so die einhellige Meinung der Anwohner.

DKP ist gegen den Bau

Wie berichtet, möchte das Alpincenter seine Energie selbst erzeugen und plant ein Windrad. Ursprünglich sollte es 200 Meter hoch werden und das Tetraeder auf der Nachbarhalde weit überragen. Dagegen regte sich über Parteigrenzen hinweg Widerstand, gilt doch in dem Bereich ein Bebauungsplan, nach dem Bauwerke maximal 114 Meter hoch sein dürfen und das Tetraeder nicht überragen sollen. Daraufhin ruderten die Verantwortlichen zurück. Nun soll das Windrad 130 Meter hoch aufragen, aber auch dafür müsste zunächst der Bebauungsplan geändert werden. Einzig die DKP hat sich bisher gegen den Bau ausgesprochen.

DKP-Ratsherr Michael Gerber verwies in dem Zusammenhang auf die erfolgreiche Klage der Plankenschemm-Anwohner gegen die Starbucks-Ansiedlung.

Anwohner wollen Klarheit

Deutlich spürbar war das Misstrauen gegenüber dem Alpincenter. Zu häufig schon habe es Fakten geschaffen, die später legitimiert wurden, so die Kritik. Und auch wenn das Projekt Innovation City in den Augen der meisten Anwohner gute Ziele verfolgt, so fürchten sie doch, dass das Ökoprojekt letztlich zum Totschlagsargument wird, um das Projekt „ohne Rücksicht auf uns“ durchzusetzen.

Wie es um die Festigkeit des Haldenkörpers bestellt sei und ob dort überhaupt eine Windkraftanlage gebaut werden könne, wollten die Anwohner wissen. Das sei technisch wohl durchaus möglich, musste Gerber einräumen, wenn das Fundament durch den Haldenkörper bis in den Grund gesetzt werde. Da fürchten die Anwohner jedoch um das Grundwasser. Sie fürchten, dass verschiedenen Schutzschichten zerstört werden könnten. Sie wollen nun Unterschriften sammeln und in der nächsten Sitzung der Bezirksvertretung Süd ihre Bedenken vortragen. Außerdem will die DKP im Planungsausschuss die Offenlegung der letzten Messungen zur Schieflage der Skihalle erreichen.