Bottrop. . Der Revierpark Vonderort in Bottrop steht auf der Kippe: Die Stadtverwaltung sieht die Freizeit-Gesellschaft in einer Liquiditätslücke, die bei unerwarteten Investitionen existenzgefährdend werden kann. Vieles steht und fällt mit dem größtem Gesellschafter: dem Essener Regionalverband Ruhr (RVR).

Nicht nur das Vonderorter Freibad, sondern der Revierpark insgesamt ist in seiner Existenz gefährdet. Auf diesen Nenner hat die Stadtverwaltung die Finanznot der Freizeitstätte an der Stadtgrenze zu Oberhausen gebracht.

Nach der Auskunft des Park-Managers Dieter Vatheuer zu Saisonbeginn, dass das Freibad jedes Jahr aufs Neue auf der Kippe stehe und dringend saniert werden müsse, geriet die Verwaltung in Erklärungsnot, weil ihr Parteien deshalb Vorwürfe machten - zu Unrecht. Denn aus der schlechten finanziellen Lage des Parks hat die Stadt kein Geheimnis gemacht.

Fortlaufende Defizite

Vieles steht und fällt beim Revierpark mit dessen größtem Gesellschafter: dem Essener Regionalverband Ruhr (RVR). So sagte Kämmerer Willi Loeven im Finanzausschuss: „Der RVR hat die Zuschüsse gedeckelt, was die wirtschaftlichen Probleme verursacht hat“.

Auf die Klemme, in der die Revierpark GmbH steckt, hatte die Verwaltung aber auch schon fast zwei Jahren hingewiesen. So hielt sie in einem Papier fest, dass sie dem Finanzausschuss jetzt erneut vorlegte, dass die Zuschüsse der Revierpark-Gesellschafter vor gut fünf Jahren „nach vorheriger Kürzung auf 992 000 € festgeschrieben“ wurden. Dies habe „zu fortlaufenden Defiziten in der Größenordnung zwischen 330 000 € und 410 000 €“ geführt. Kosten für Personal oder Energie stiegen ja an. Ausgeglichen werden die Verluste durch den Abbau von Eigenkapital. Das betrug 2012 noch zwei Millionen Euro. Die Verwaltung mahnte jedoch schon im Herbst 2011: „Neben dieser wirtschaftlichen Negativentwicklung in der Bilanz stellt inzwischen die sich ständig reduzierende Liquidität der Gesellschaft ein wirtschaftliches Risiko dar, das am Ende, insbesondere bei unerwarteten notwendigen Ersatzinvestitionen, zu einer Existenz gefährdenden Liquiditätslücke führen kann.“

Die Revierpark-Gesellschaft konnte deshalb zum Beispiel sogar Modernisierungen, die sich durch Energie-Ersparnis in kurzer Zeit ausgezahlt hätten, nicht durchführen. Die Verwaltung legte den Finanzpolitikern daher schon vor etlichen Monaten nahe: „Zur dauerhaften Stabilisierung der Gesellschaft wird in absehbarer Zeit eine Dynamisierung des Zuschusses mit einer Anpassung an die Personal- und Energiekostenentwicklung geboten sein.“ Das Gutachten, in dem die Parkbetreiber in den nächsten zwei Jahren von 700 000 Euro Kosten für die altersbedingte Erneuerung der Freibadtechnik im Revierpark ausgehen, nennt die Stadt „folgerichtig“.

Zukunftskonzept liegt auf Eis

Der Verwaltungsrat des Revierparks Vonderort hat das seit Ende vorigen Jahres vorliegende Zukunftskonzept für eine Neuausrichtung des Freizeitparks zurückgestellt. Das teilte die Stadt jetzt mit. Grund dafür sei, dass der Regionalverband Ruhr (RVR) Überlegungen anstelle, für seine Freizeitparks eine neue Konzeption zu entwickeln.

An der Gesellschaft für den Vonderorter Revierpark ist der RVR zu 50 Prozent beteiligt. Weitere Gesellschafter sind die Städte Oberhausen und Bottrop. Da es noch keine Klarheit über die RVR-Pläne gebe, habe die Verwaltung das Zukunftskonzept dem Rat bisher auch noch nicht vorlegt, erklärte Kämmerer Willi Loeven. Die Stadt könne als die kleinste Gesellschafterin des Revierparks ohnehin nur wenig bewegen. „Mein persönlicher Eindruck ist, dass noch im Sommer eine Richtung für die Überlegungen des RVR deutlich wird“, sagte Loeven.

Wie berichtet, forderte die Vonderorter CDU unterdessen, sich eingehend mit dem Zukunftskonzept für den Revierpark Vonderort zu befassen.