Bottrop. . Grüne, DKP und Linke loben die Bürgerinitative und deren Kampf für das Freibad. Sie sehen darin auch eine Absage an die Sparpolitik. Die ÖDP fürchtet dagegen jetzt um die Zukunft des Revierparks

Die weitere Bezuschussung für das Stenkhoffbad, das könnte das Aus für das Freibad im Revierpark Vonderort sein. Das fürchtet ÖDP-Ratsherr Johannes Bombeck nach dem Bürgerentscheid. In Vonderort, so seine Einschätzung sei zwar nicht die Verlustabdeckung das Problem, stattdessen jedoch die notwendigen Investitionen. Sauna und Solbad schriebn schwarze Zahlen, die Verluste des Freibades würden außerdem durch die drei Gesellschafter Bottrop, Oberhausen und Regionalverband Ruhr getragen. Sein Fazit: „Ich hätte mich auf Vonderort konzentriert. Die Verluste dort sind geringer, dafür stehen dem aber Investitionskosten gegenüber.“

Förderverein plant Aktionen

Bei der Bürgerinitiative mischt sich in die Freude am Tag danach auch Aktionismus. Nun gehe es darum, die Aktionen des Fördervereins voran zu treiben, sagt Gabriele Schmeer gegenüber der WAZ. Eine Idee: Kurzfristig versucht der Verein ein weiteres Konzert zu organisieren. Ebenso liefen die Planungen „für ein Event“ im nächsten Jahr. Gabriele Schmeer hofft, dass nun, da Klarheit über die Finanzierung des Bades herrscht, sich weitere Mitglieder dem Verein anschließen.

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DKP und Linke sehen in dem Erfolg auch eine Absage der Bürger an die Sparpolitik. Es sei eine „deutliche Niederlage“ für SPD, CDU, FDP und ÖDP, die den Stärkungspakt und die Streichung der Mittel für das Freibad beschlossen hätten, heißt es in einer Mitteilung der DKP. Dort wird vorsorglich Widerstand angekündigt wenn Personal- oder Betriebskosten durch Streichungen bei Sport, Bildung oder Kultur finanziert werden sollen. Stattdessen sollten die Zuschüsse für den Flugplatz gestrichen werden.

Das nun an anderer Stelle gespart werden müsse, hatte Oberbürgermeister Bernd Tischler bereits angekündigt. Das sei Teil des Stärkungspaktes. Und auch SPD-Chef Michael Gerdes hatte die Mitarbeit der kleinen Parteien eingefordert.

Die Grünen verweisen auf Einsparpotenziale bei der Beförderung von Spitzenbeamten, beim Verwaltungsumbau und bei der Parkraumbewirtschaftung. Hinzu komme der Flugplatz. Den Bürgerentscheid bezeichnen die Grünen als „Erfolg auf der ganzen Linie“ und einen „Erfolg für die direkte Demokratie. Außerdem zeige er dass, die „benötigte Mehrheit“ es genauso sehe wie die Grünen: Eine städtisches Freibad gehöre zur Daseinsvorsorge.

Nicht glücklich über den Ausgang des Entscheid war Bastian Hirschfelder, CDU-Mitglied im Betriebsausschuss des Sport- und Bäderbetriebs. Er befürchtet dass nun auf „Gedeih und Verderb“ ein Bad geöffnet bleiben muss, das die Besucher nicht mehr annehmen.

Bernd Tischler lobte, dass die Diskussion „größtenteils sachlich“ geführt worden sei. Allerdings habe es auch einige wenige unsachliche, „offensichtlich parteipolitische“ Äußerungen gegeben.