Bottrop. . Auf einer Baustelle in einem Feldhausener Neubaugebiet wurde ein Arbeiter von einem herabstürzenden Balkon erschlagen. Nach Angaben der Feuerwehr war das Opfer sofort tot. Die mehrere Tonnen schwere Betonplatte traf ihn im Hals- und Brustbereich.

Patrick Busch hat eine dicke Beule am Kopf. Geronnenes Blut klebt hinter dem rechten Ohr an seinem Hals. „Ich habe einfach riesiges Glück gehabt“, sagt der Dachdecker. Denn er kam bei dem tragischen Unglück auf der Baustelle an der Pastor-Abel-Straße mit seinem Leben davon. Ein zweiter Arbeiter aber starb. Er wurde von der Betonplatte eines Balkons erschlagen.

Der mehrere Tonnen schwere Balkonboden, unter dem der 38 jährige Mann gearbeitet hatte, war gegen 13.30 Uhr plötzlich heruntergestürzt. Die Platte traf den Familienvater am Hals und an der Brust. Für ihn kam jede Hilfe zu spät. „Der Mann muss sofort tot gewesen sein“, sagt Polizeikommissar Dirk Philips, der den Unfallort in Feldhausen absperrte. „Die Stützen haben die schwere Platte nicht mehr gehalten“, erklärte der Polizist. Die Balkonplatte an dem Einfamilienhaus-Neubau war mit den üblichen Baustellenpfeilern abgestützt, schildern Arbeiter. Jetzt sollten eigentlich die richtigen Betonpfeiler darunter gesetzt werden.

Blitzschnell aus der Gefahrenzone in Sicherheit gebracht

Dachdecker Patrick Busch stand gerade oben auf der Balkonplatte. „Ich bin mit runter gefallen“, sagt der 27-Jährige. Etliche Steine fielen hinterher. „Wenn ich nur eine halbe Minute länger da gelegen hätte, hätte ich viel mehr abgekriegt“, ist sich der Handwerker aus Vreden sicher. Busch aber brachte sich geistesgegenwärtig blitzschnell aus der Gefahrenzone in Sicherheit.

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So konnten die Ärzte schnell ihr Okay geben. Nach einer Untersuchung im Krankenhaus entließen sie den 27-Jährigen wieder zurück zu seinen Arbeitskollegen. Um diese hatte sich zwischenzeitlich auch Notfallseelsorger gekümmert, berichtet die Feuerwehr. Denn Stunden nach dem tödlichen Unfall auf ihrer Baustelle steckte den Handwerkern der Schrecken noch ziemlich in den Gliedern.

Schwere Betonplatte

„Da habe ich drauf gestanden“, sagte Patrick Busch und zeigt auf die schwere Betonplatte, die jetzt senkrecht an der Hauswand lehnt. Wenige Minuten bevor er damit hinabstürzte, habe er darauf stehend mit seinem Handy noch ein Telefonat angenommen. Dann brach die Platte unter ihm plötzlich weg.

„Zu dem Unfall kam es aus noch ungeklärter Ursache“, sagt Polizeikommissar Philips, der vor der mit Flatterband abgesperrten Straße, die zu dem Unglückshaus führt, auf Mitarbeiter des Amts für Arbeitsschutz wartet. Denn auch diese sollen die Baustelle nun untersuchen, um die Ursache zu klären.

Die Feuerwehrleute mussten mit sehr großer Vorsicht bei der Bergung des tödlich verunglückten Arbeiters vorgehen. Den die senkrecht stehende Betonplatte konnte jeden Moment umstürzen, falls sie versucht hätten sie mit einem Kran vom Haus wegzuziehen. Daher mussten die Feuerwehrleute die Erde erst unter dem toten Mann ausgraben, damit sie ihn unter der Betonplatte hervorziehen konnten.