Bottrop. . Beinahe wäre eine Fußgängerin am Bottroper Hansa-Center von einem Abbruchmeißel getroffen worden. Ein Bauarbeiter sagte ihr, er habe das Werkzeug einem Kollegen zuwerfen wollen. Investor Apollo Redos stellt den Vorfall anders dar.

„Ich war auf dem Weg in Richtung Kirche, als ich sah, wie ein massives Metallstück vom Hansa-Center fällt und den Kopf einer Frau vor mir nur um Zentimeter verfehlt.“ Die WAZ-Leserin ist sichtlich aufgewühlt, als sie in der Redaktion von dem Beinahe-Unfall am Montag berichtet. Sie möchte nicht, dass ihr Name genannt wird. Die Frau wohnt in der Innenstadt und war auf der Hansa-Straße unterwegs, als es passierte. „Das hätte schlimm ausgehen können. Wenn ich mir vorstelle, dass der Abbaumeißel die Frau vor mir auf den Kopf getroffen hätte . . .“

Die Leserin hob den Meißel auf und wartete ab, was passieren würde. Ein paar Minuten später kam tatsächlich ein Bauarbeiter nach unten und wollte den Metallstab wieder mitnehmen. „Das Corpus Delicti bleibt hier, hab ich ihm gesagt. Erklären sie mir lieber, wie das passieren konnte“, verlangte sie von ihm. Er habe den Abbruchmeißel einem Arbeitskollegen zuwerfen wollen, berichtete der Arbeiter. Der habe ihn aber nicht gefangen, und der Meißel sei auf die Straße gefallen.

Der Zentrum-Investor Apollo Redos stellt den Vorfall anders dar. Nach seinen Recherchen habe ein Mitarbeiter der beauftragten Abbruchfirma den Meißel beim Besteigen des Gerüstes aus der Tasche verloren. Der Meißel sei in die Absperrung der Baustelle gefallen und dann von dort hinaus auf den Fußgängerweg gerollt.