Bottrop. . Das Stadtfest „Bottrop live“ verwandelte die Innenstadt unter dem Motto „Richtig sportlich!“ für drei Tage in einen Treffpunkt für Spiel- und Sportbegeisterte - aber zeitweise auch in ein großes Open-Air-Konzert.
„Ich bin stolz auf die Bottroper. Sie haben an diesem Wochenende bewiesen, dass sie zu ihrer Stadt stehen - wenn nötig auch mit Schirm.“ So bilanzierte Melanie Schupetta von der Gesellschaft für Stadtmarketing Bottrop (GSB).
Die Stimmung erreichte ihren Höhepunkt am Samstagabend, als auf den beiden Bühnen am Cyriakus-Platz und am Pferdemarkt mehrere Cover- und Rockbands wie „Tram“ für Partylaune sorgten. Da wurde getanzt, mitgeklatscht und mitgegrölt was das Zeug hielt. „Es war einfach eine klasse Stimmung“, freute sich Besucherin Veronika Wagner, „alle haben so richtig mitgefeiert.“
Solchen Zuspruch hörte Veranstaltungsleiter Christian Stronczyk gern: „Ich organisiere das Stadtfest schon seit über 20 Jahren und ich glaube, das war der bestbesuchteste Samstagabend aller Zeiten.“ Den krönenden Abschluss bildete ein riesiges, buntes Feuerwerk. Auch die Auftritte verschiedener Bottroper Tanzschulen und Vereine, die tagsüber das Bühnenprogramm bestritten, fanden viel Anklang beim Publikum - sogar am verregneten Sonntag.
Der verkaufsoffene Sonntag fehlte
Dennoch: Veranstaltungsleiter Stronczyk fehlte am letzten Tag des Stadtfestes etwas Entscheidendes - nämlich der verkaufsoffene Sonntag: „Dass die Geschäfte heute geöffnet hatten, gefährdet die gesamte Sonntagsveranstaltung. Es ist tragisch. Zumal unserer Umfrage nach über 90 Prozent der Einzelhändler heute gern geöffnet hätten.“ Die Shoppingmöglichkeiten am Sonntag hätten Stronczyks Einschätzung nach nicht nur die Veranstaltung insgesamt belebt, sondern vor allem das Geschäft der Standhändler auf der Hochstraße erst rentabel gemacht: „Das schlechte Wetter tut sein Übriges. Die Händler haben riesige Umsatzeinbußen. Wer weiß, ob sie im nächsten Jahr überhaupt wiederkommen.“
Ein ebenso großes Problem sieht Christian Stronczyk auf Seiten der Kunden: „Viele sind nur wegen des verkaufsoffenen Sonntags hierher gekommen und wundern sich jetzt, warum die Geschäfte zu sind. Vielleicht verlieren wir dadurch heute schon die Kunden für das nächste Jahr.“ Und tatsächlich zeigten sich einige Beuscher enttäuscht über den fehlenden verkaufsoffenen Sonntag: „Wir sind extra deswegen hierher gekommen und doch ein bisschen überrascht“, waren sich Martina Johanning und Irene Kaspers einig. „Vielleicht wären wir ohne die Aussicht auf offene Geschäfte bei dem Wetter zu Hause geblieben“.
Die Witterung am Sonntag sorgte übrigens auch dafür, dass die Bambini-Entscheidungsturniere des ersten „Bottroper Street Soccer Cups“ auf dem Berliner Platz ausfallen mussten und nur die „großen“ Mannschaften kicken durften. Doch Mitorganisator Manni Schmidt von der GSB stellte in Aussicht: „Das Fußballturnier hat einen so großen Anklang gefunden und es wurden so viele Kontakte hergestellt, dass es schon Überlegungen gibt, das Ganze zu wiederholen und vielleicht auch auszubauen.“