Bottrop. . Jetzt ist es offiziell: Erstmals seit fast zehn Jahren ist die „Ruhrtriennale“ wieder zu Gast in Bottrop. Gleich am Eröffnungswochenende des internationalen Kulturfestes gibt es einen außergewöhnlichen Ohrenschmaus auf der Halde Haniel: Die Avantgardeband „Boredoms“ und zwölf Drummer aus dem Ruhrgebiet trommeln gemeinsam in der Bergarena die Ruhrtriennale ein.

Das Open-Air-Konzert der Avantgardeband „Boredoms“ und von zwölf Drummern aus dem Ruhrgebiet steigt am Samstag, 18. August, in der nächtlichen Mondlandschaft der Halde als Deutschlandpremiere. Die Boredoms - ein Trio um den japanischen „shamanistic vocalist“ und Performer Eye - gruppierten sich bislang mit zahlensymbolisch seelenverwandten Drummern in New York, Los Angeles oder beispielsweise am 10.10.2010 mit zehn australischen Drummern beim Melbourne-Festival. Und nun - 2012 - eben mit zwölf Drummern aus dem Ruhrgebiet.

Und da die Ruhrtriennale ihren Schwerpunkt in der zeitgenössischen Kunst und Kultur hat und einen experimentellen Anspruch erhebt, entspricht auch das Open-Air-Konzert auf der Halde an der Fernewaldstraße diesen Kriterien. „Das Festival soll sich von der ohnehin sehr reichen kulturellen Landschaft in NRW abheben, eine starke künstlerische Erfahrung und Auseinandersetzung mit Neuem ermöglichen“, erklärt Ruhrtriennale-Intendant Heiner Goebbels.

Musik, „die da abhebt, wo Rockmusik aufhört“

So gibt es auf der Halde ekstatisch rhythmische Musik zu hören, „die da abhebt, wo Rockmusik aufhört.“ Seit den 90er Jahren haben sich die Boredoms mit ihrer elektronischen Musik und einer siebenhalsigen Gitarre (Sevena) in der experimentellen Rockszene einen Namen als „esoterische Noise Art-Künstler“ gemacht.

Bei der Vorstellung des Ruhrtriennale-Programm im Sanaa-Gebäude der Zeche Zollverein in Essen zeigt sich Heiner Goebbels begeistert über den neuen alten Spielort: „Die Halde Haniel ist ein faszinierender und einzigartiger Ort und hebt sich von all den anderen Spielstätten des Kulturfestes ab“, schwärmt Goebbels. „Mich fasziniert die magische, rituelle Ausstrahlung des Ortes. Sie eignet sich natürlich gerade für ein solch großes Konzert mit der Musik der Boredoms. Da passt einfach das eine zum anderen.“