Bottrop.

80 Reservierungen liegen vor für die erste Saison des Parkhotels in Ebel. Am 30. April steigt eine Party zum Kennenlernen - mit Probeliegen versteht sich. Das Konzept entwickelte der Österreicher Andreas Strauss auf Einladung der Emschergenossenschaft.

Einladend stehen die runden Türen zu den fünf Abwasserrohren offen. Nicht nur, weil sie frisch gestrichen sind und die Farbe ausdünsten muss. Vielmehr ist das Parkhotel in Ebel bereit für die Saison. Der Betrieb lässt sich gut an, stellt Andreas Strauss fest. Der Österreicher, der das Konzept für den alternativen Schlaf-Standort entwickelt und auf Einladung der Emschergenossenschaft am ehemaligen Berne-Klärwerk verwirklicht hat, freut sich über die Resonanz auf das Angebot. 83 Reservierungen gingen bisher für den Zeitraum von Anfang Mai bis Ende Oktober ein.

Da Buchungen nur als E-Mail möglich sind, weiß Strauss nicht, von wo die Schlafgäste anreisen, um in Ebel nachts in die Röhre gucken zu können, bevor sie die Augen schließen. Er will ein Gästebuch anlegen, erreichbar über die Homepage, das später Aufschluss gibt über die Besucher und ihre Kommentare sammelt.

Buchungen können nur übers Internet abgewickelt werden

Buchungen sind nur Internet-Nutzern vorbehalten? Angelika und Karl-Heinz Kohlmann sind enttäuscht. Das Ehepaar, passionierte Radler aus Gelsenkirchen und oft an der Emscher unterwegs, ist neugierig geworden auf das Parkhotel und wünscht sich eine Buchungsmöglichkeit für Kurzentschlossene vor Ort. Strauss muss sie enttäuschen - der personelle Aufwand sei am geringsten, wenn Buchungen nur übers Internet abgewickelt werden. Sein Tipp: Für die Buchung ein anderes Familienmitglied mit Internet-Zugang einspannen.

Hier liegen Sie richtig - in ungewöhnlichen Betten

New Yorker Nächte: Im Süden Dortmunds liegt eine Unterkunft ganz anderer Art. Das Roadstop-Motel ist amerikanisch eingerichtet. „New York, Central Park” etwa ist bestückt mit einem Wasserbett und umgeben von der Häuser-Silhouette des berühmten Parks.  Foto: Matthias Graben
New Yorker Nächte: Im Süden Dortmunds liegt eine Unterkunft ganz anderer Art. Das Roadstop-Motel ist amerikanisch eingerichtet. „New York, Central Park” etwa ist bestückt mit einem Wasserbett und umgeben von der Häuser-Silhouette des berühmten Parks. Foto: Matthias Graben © WAZ FotoPool
Die Jim-Beam-Cabin geriert sich so rustikal, dass man die rohen Baumstämme riechen kann. Wie in einer Blockhütte in den Bergen, mit einem Holzzuber als Badewanne. Foto: Matthias Graben
Die Jim-Beam-Cabin geriert sich so rustikal, dass man die rohen Baumstämme riechen kann. Wie in einer Blockhütte in den Bergen, mit einem Holzzuber als Badewanne. Foto: Matthias Graben © WAZ FotoPool
Rustikal sind im Roadstop-Motel sogar die Toiletten. Foto: Matthias Graben
Rustikal sind im Roadstop-Motel sogar die Toiletten. Foto: Matthias Graben © WAZ FotoPool
Wer es sehr spartanisch mag, kann sich mit zwei Pritschen in einer Gefängniszelle wie im Wilden Westen bescheiden. Foto: Matthias Graben
Wer es sehr spartanisch mag, kann sich mit zwei Pritschen in einer Gefängniszelle wie im Wilden Westen bescheiden. Foto: Matthias Graben © WAZ FotoPool
Im Bad des Zimmers
Im Bad des Zimmers "Las Vegas" im Roadstop-Motel kann man schon morgens sein Glück versuchen - beim Frisieren und Rasieren am einarmigen Banditen. Foto: Matthias Graben © WAZ FotoPool
Hier noch das Las-Vegas-Bett. Foto: Matthias Graben
Hier noch das Las-Vegas-Bett. Foto: Matthias Graben © WAZ FotoPool
Der L.A.-Room im Roadstop-Motel, schick, aber nicht ganz so außergewöhnlich wie die anderen Zimmer. Foto: Matthias Graben
Der L.A.-Room im Roadstop-Motel, schick, aber nicht ganz so außergewöhnlich wie die anderen Zimmer. Foto: Matthias Graben © WAZ FotoPool
Die Harley-Campsite im Roadstop-Motel. Foto: Matthias Graben
Die Harley-Campsite im Roadstop-Motel. Foto: Matthias Graben © WAZ FotoPool
Die Lederfabrik in Mülheim erzählt von der Geschichte des Ruhrgebiets. Betreiber Peter Wolf zeigt das schicke Restaurant. Foto: Matthias Graben
Die Lederfabrik in Mülheim erzählt von der Geschichte des Ruhrgebiets. Betreiber Peter Wolf zeigt das schicke Restaurant. Foto: Matthias Graben © WAZ FotoPool
Einen großen Industrie-Charme zeigt die Lederfabrik von außen. Foto: Matthias Graben
Einen großen Industrie-Charme zeigt die Lederfabrik von außen. Foto: Matthias Graben © WAZ FotoPool
Und noch mal ein Blick ins Innere der Lederfabrik. Foto: Matthias Graben
Und noch mal ein Blick ins Innere der Lederfabrik. Foto: Matthias Graben © WAZ FotoPool
Die Bauwagen an der Ruhr stehen auf einem beinahe intim zu nennenden Campingplatz, rechtsruhrisch gelegen, deren Besitzer häufig nach einer Unterkunft für eine Nacht gefragt wurden. Von Radlern, die die Ruhr von der Quelle bis zur Mündung abfahren. Foto: Matthias Graben
Die Bauwagen an der Ruhr stehen auf einem beinahe intim zu nennenden Campingplatz, rechtsruhrisch gelegen, deren Besitzer häufig nach einer Unterkunft für eine Nacht gefragt wurden. Von Radlern, die die Ruhr von der Quelle bis zur Mündung abfahren. Foto: Matthias Graben © WAZ FotoPool
Und so sieht der Bauwagen von Innen aus: Zwei Betten, eine Kochnische, ein Tisch mit Stühlen, dazu etwas Zeit, dann wird's Luxus. Foto: Matthias Graben
Und so sieht der Bauwagen von Innen aus: Zwei Betten, eine Kochnische, ein Tisch mit Stühlen, dazu etwas Zeit, dann wird's Luxus. Foto: Matthias Graben © WAZ FotoPool
Klein, aber mein: der Bauwagen. Foto: Matthias Graben / WAZ FotoPool
Klein, aber mein: der Bauwagen. Foto: Matthias Graben / WAZ FotoPool © WAZ FotoPool
Vor dem ersten Kaffee an der Ruhr noch etwas Wasser für die Geranien am Bauwagen. Foto: Matthias Graben
Vor dem ersten Kaffee an der Ruhr noch etwas Wasser für die Geranien am Bauwagen. Foto: Matthias Graben © WAZ FotoPool
Schlafen im Schatten des Förderturms: Zeche Bonifacius in Essen-Kray beherbergt das Hotel
Schlafen im Schatten des Förderturms: Zeche Bonifacius in Essen-Kray beherbergt das Hotel "Alte Lohnhalle" und das Restaurant "Unter Tage". Foto: Matthias Graben © WAZ FotoPool
Dem Ruhrgebiet lag jahrzehntelang nichts so nahe wie der Bergbau. Um so erstaunlicher, dass es in all den kathedralenähnlichen Zechengebäuden nur dieses eine Hotel gibt. Foto: Matthias Graben
Dem Ruhrgebiet lag jahrzehntelang nichts so nahe wie der Bergbau. Um so erstaunlicher, dass es in all den kathedralenähnlichen Zechengebäuden nur dieses eine Hotel gibt. Foto: Matthias Graben © WAZ FotoPool
Die „Alte Lohnhalle”: Von der Galerie gelangen die Gäste zu ihren Zimmern. Auch Ruhrgebietsrocker Stefan Stoppok hat hier mal gewohnt. Foto: Matthias Graben
Die „Alte Lohnhalle”: Von der Galerie gelangen die Gäste zu ihren Zimmern. Auch Ruhrgebietsrocker Stefan Stoppok hat hier mal gewohnt. Foto: Matthias Graben © WAZ FotoPool
Das NeuHaus in Dortmund, ein integratives Hotel für Menschen mit und ohne Behinderung. Zimmermädchen Teresa Wirtz legt manchem Kind auch mal ein Knuddeltier aufs Bett. Foto: Matthias Graben
Das NeuHaus in Dortmund, ein integratives Hotel für Menschen mit und ohne Behinderung. Zimmermädchen Teresa Wirtz legt manchem Kind auch mal ein Knuddeltier aufs Bett. Foto: Matthias Graben © WAZ FotoPool
Das Zisterzienserkloster Bochum-Stiepel. Auch bei den Mönchen kann man übernachten. Luftbild: Hans Blossey
Das Zisterzienserkloster Bochum-Stiepel. Auch bei den Mönchen kann man übernachten. Luftbild: Hans Blossey © Hans Blossey
In Bottrop werden aus Kanalrohre Zimmer gebaut, für das
In Bottrop werden aus Kanalrohre Zimmer gebaut, für das "Parkhotel". Foto: Dirk Bauer / WAZ FotoPool © WAZ FotoPool
Der Ideengeber und Künstler Andreas Strauss hat ein ähnliches Projekt bereits im österreichischen Linz installiert.
Der Ideengeber und Künstler Andreas Strauss hat ein ähnliches Projekt bereits im österreichischen Linz installiert. © WAZ FotoPool
Das kleinste Hotel Deutschlands führt Frau Berger aus Herdecke. Foto: Friedhelm Zingler
Das kleinste Hotel Deutschlands führt Frau Berger aus Herdecke. Foto: Friedhelm Zingler © NRZ
Und das ist das Mini-Hotel. Foto: Theo Schmettkamp
Und das ist das Mini-Hotel. Foto: Theo Schmettkamp © WR
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Mit der Reservierungsbestätigung erhält der Gast einen vierstelligen Zahlencode, der ihm am gebuchten Tag ab 15 Uhr das Schloss der Röhrentür öffnet. Im Innern findet er - neben einem Bett, sauberem Schlafsack und Decken - Ablageflächen, Licht und Stromanschluss. Für weitere Bedürfnisse will die Emschergenossenschaft einen Sanitärcontainer mit Duschen zur Verfügung stellen. Dieses luxusfreie Schlafangebot ist nach Strauss’ Erfahrungen mit einem vergleichbaren Röhrenhotel in seiner Heimat nicht nur für Radtouristen mit schmalem Geldbeutel, sondern auch für Alltagsflüchtlinge interessant. Die Gäste bezahlen, was ihnen der Aufenthalt wert war.

Wer das Parkhotel kennenlernen will, ist am Samstag, 30. April, ab 14 Uhr bei einer kleinen Party im Bernepark willkommen. Inklusive Probeliegen.