Bottrop.

Klirrende Kälte, Frost und Schneefall - der Winter hat in eindrucksvoller Weise Einzug gehalten. Für das Ruhrgebietsprojekt „metro(pol)rad Ruhr“ ist damit auch die Zeit für eine erste Bilanz gekommen.

„Der Start war ein wenig holprig. Aber mittlerweile ist die Entwicklung zufriedenstellend“, sagt Stadtsprecher Thorsten Albrecht. An 16 Mietstationen stehen seit Anfang August insgesamt etwa 100 Fahrräder zur Verfügung, die gegen eine geringe Gebühr angemietet werden konnten. Das Projekt läuft auch in vielen anderen Ruhrgebietsstädten, unter anderem in Gelsenkirchen, Oberhausen und Essen.

In der kalten Jahreszeit geht nun jedoch ein großer Teil der Mieträder in die Winterpause. „Etwa zwei Drittel der Räder werden eingelagert. Im Frühjahr - im März und April - wollen wir dann mit einer Kampagne neu durchstarten“, erläutert Albrecht die Pläne fürs nächste Jahr.

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Von DerWesten

Das Leipziger Unternehmen „Nextbike“ fungiert bei diesem Projekt als Betreiber des Verleihsystems und zieht nach den ersten Monaten ein positives Fazit: „In Bottrop gab es bislang 381 Ausleihen. Insgesamt konnten wir für das Metropolrad Ruhr bereits über 6000 Ausleihen verzeichnen“, berichtet Nextbike-Sprecherin Mareike Rauchhaus. Das Projekt werde von den Bürgern der teilnehmenden Städte, aber auch von auswärtigen Besuchern gut angenommen und als alternatives Verkehrsmittel akzeptiert. Rauchhaus: „Es befindet sich noch im Aufbau, deshalb sind wir gespannt und rechnen für die nächsten Jahre mit einer weiteren deutlichen Steigerung.“

Allerdings hatten die Räder bereits nach kurzer Zeit eine große Hürde zu überwinden: Die Metro AG war mit der Namensgebung „metrorad Ruhr“ offenbar nicht einverstanden und setzte sich bereits nach kurzer Zeit mit dem Projekt-Initiator, dem Regionalverband Ruhr (RVR), in Verbindung. „Wir haben länger verhandelt, die Metro hatte mit einem Rechtsstreit gedroht“, sagt RVR-Sprecher Jens Hapke. In einem außergerichtlichen Vergleich einigte man sich darauf, das Projekt in „metropolrad ruhr“ umzutaufen.

Bis Ende Mai 2011 müssen nun die Schriftzüge auf Rädern und Ausleihstationen geändert werden. Neue Broschüren dürfen ebenfalls nur noch den neuen Namen ausweisen. Hapke: „Die Farbe und das Logo sollen aber beibehalten werden. Denn schließlich hat es sich so bei den Bürgern eingeprägt.“