Oberhausen. .

Spät dran war Oberhausen mit der Einführung des Metrorads Ruhr, zwei Mal verschob sich der Start bis in die erste Septemberwoche. Nun steht dem Radverleihsystem eine Veränderung bevor: Das Metrorad muss seinen Namen ändern in „Metropolrad Ruhr“.

Eine kleine Silbe mit großer Bedeutung: Die Metro AG hatte das „Metro“ im Namen des Radverleihs beim federführenden Koordinator Regionalverband Ruhr (RVR) beanstandet und damit gedroht, den Streit vor Gericht auszutragen. Das Unternehmen wolle seinen Namen schützen, begründet dies Kilian Roetzer, Leiter der Abteilung Finanzpresse der Metro, die örtliche Nähe von Radverleih und Konzern sei ausschlaggebend gewesen.

Beim Regionalverband habe man dagegen bei der Namensfindung im Vorfeld keine Markenprüfung durchgeführt, „weil der Begriff ‘Metro’ auch anderswo verwendet wird“, heißt es seitens des RVR. Bereits vor einem halben Jahr habe sich aber die Metro mit ihrem Anspruch gemeldet. Der Konzern habe noch weitere Gründe angeführt, heißt es beim Ruhrverband. Er soll sich vor allem am privaten Betreiber nextbike gestoßen haben, der das Verleihgeschäft über Werbeflächen an den Rädern finanzieren will. Man solle sich von nextbike trennen, soll Metro gefordert haben. „Das wollten wir aber nicht“, so RVR-Sprecher Jens Hapke. So einigte man sich auf den Zusatz „pol“.

Überrascht vom Einwand der Metro

In Oberhausen ist man überrascht von dem Einwand der Metro: „Ich hatte den Eindruck, das sei längst ausgestanden“, wundert sich der Fahrradbeauftragte der Stadt Dieter Baum, „weil sich schon Farbe und Schrift unterscheiden.“ In anderen betroffenen Städten findet man noch deutlichere Worte. In einem Schreiben, das den am Metrorad beteiligten Städten vorliegt, soll die Metro „eine sehr kreative Auslegung“ verfolgt haben. „Man hatte beim Lesen den Eindruck, sie wäre ein reiner Fahrradhändler“, wundert sich ein Sprecher in der Nachbarstadt Mülheim.

Man hätte notfalls auch vor Gericht ziehen können, hört man aus beiden Städten – zu weit lägen, nach ihrer Ansicht, die Firmendesigns auseinander. Doch solche Verfahren dauerten lang: „So ist es die schnellste und eleganteste Lösung“, glaubt Baum.

Kosten bleiben unter 10.000 Euro

Denn für den Fall, dass man verloren hätte, wäre eine Umrüstung zu einem späteren Zeitpunkt des zur Hälfte realisierten Projekts wohl deutlich teurer geworden. Eine Silbe mehr, heißt es bei der Stadt, machte nicht viel, die meisten würden sie eh überlesen oder umgangssprachlich von „Metro-Rad“ sprechen, weil es kürzer ist.

Ändern wird sich daher wenig: Die anstehende Umrüstung werde nicht das weiß-orange Design an den Rädern und Info-Säulen betreffen, auch der gestaltete Buchstabe „M“ bleibe. Ebenso könne man die bereits gedruckten Werbe-Flyer weiter verwenden, so Hapke, der mit Kosten „unterhalb von 10 000 Euro“ rechnet. Bis Mai 2011 muss die Änderung abgeschlossen sein.