Bottrop. Das orientalische Einkaufszentrum Merhaba in Bottrop soll im Herbst 2025 eröffnen. So sehen die finalen Pläne für Läden und Gastro aus.
Während in vielen Köpfen noch Skepsis vorherrscht, ob das orientalische Einkaufszentrum in Bottrop Realität wird, arbeiten die Projektentwickler von SI&AM an der Ausgestaltung des Merhaba im Hansa-Center. Auf der Fläche, die sich im Rohbau befindet, zeigen sie, welche Geschäfte wo einziehen sollen. An einigen Stellen hat sich die Planung seit Beginn der Konzeptionierung geändert.
Erdgeschoss mit Luxus-Autohändler und Gastronomie
Das ist die erste Überraschung der Planungen von SI&AM: Im Erdgeschoss an der Ecke zur Poststraße soll sich ein Luxus-Autohändler ansiedeln. Die Projektentwickler seien in den Endgesprächen mit einem Geschäftsmann aus Leverkusen, der auf der Fläche M-Modelle von BMW und R-Modelle von Audi ausstellen will.
„Wir haben hier keinen direkten Center-Bezug“, sagt Philipp Schulte, der gemeinsam mit Arno Welskopf als Geschäftsführung von SI&AM das Projekt leitet. Die Fenster-Fassade zu Berliner Platz und Prosperstraße hin könne problemfrei abgesenkt werden.
Der eigentliche Haupteingang zum orientalischen Einkaufszentrum bleibt dort, wo er auch im früheren Hansa-Center war – mittig am Berliner Platz. Wer das Merhaba an dieser Stelle betritt, soll zuerst durch den bestuhlten Gastro- und Café-Bereich gehen. Der Blick fällt an der Stelle schon auf die im Lichthof stehenden Rolltreppen – eingebaut vor über zehn Jahren und nie benutzt.
Im rechten hinteren Bereich soll es einen Food-Court geben mit vielen kleinen Ständen, die Lebensmittel anbieten, sowohl Obst und Gemüse als auch Fisch und Fleisch sowie Gewürze. „Wir planen eine offene Show-Küche, in der Gerichte sofort zubereitet werden, wöchentlich mit einem anderen Schwerpunkt: jüdisch, persisch, syrisch oder afghanisch zum Beispiel“, sagt Philipp Schulte. In seiner Optik soll sich dieser Bereich an den İstinye Park, ein Einkaufszentrum in Istanbul, anlehnen.
„Wir wollen, dass Menschen mit orientalischen Wurzeln das Gefühl haben, nach Hause zu kommen“, sagt Philipp Schulte. „Und die ohne orientalische Wurzeln sollen das Gefühl von Urlaub bekommen.“
Links neben den Rolltreppen befindet sich nach den Plänen der Projektentwickler ein orientalischer Bäcker sowie dahinter ein Kosmetik-Bereich mit einem Friseur für Frauen und einem Barbier für Männer. Hier sollen eine Geschlechtertrennung und Sichtschutz möglich sein, damit auch Frauen, die Kopftuch tragen, sich frisieren lassen können.
Erstes Obergeschoss: Mode für Damen und Herren und die Goldmeile
Fährt man über die Rolltreppe in den ersten Stock des 17.000 Quadratmeter großen Gebäudes, erreicht man zunächst den Damenmode-Bereich, der nach einem „Shop in Shop“-Prinzip aufgebaut sein soll, mit Brautmode und Hijab-Geschäft (traditionelle Kopftücher), mit Schaufenstern hin zum Berliner Platz. Auf der anderen Seite beginnt der Männermoden-Bereich, dazwischen liegt in den Planungen die Mokka-Bar, geführt von Ali Camlica, der früher die Gastronomie des Grillo- und Aalto-Theaters in Essen betrieben hat.
An die Herrenmode schließt sich in Richtung Hansastraße ein türkisches Kindermodengeschäft an, auf das die „Goldmeile“ folgt. Hier bieten sechs unterschiedliche Mieter Schmuck, Gold, Diamanten an. Die meisten Verträge seien schon unterschrieben, einer davon mit Ramazan Polat, der zusammen mit seiner Frau Serpil Polat mit „Clarity Diamond“ einen Diamanten-Großhandel von Köln aus betreibt und auch selbst Schmuck herstellt. Die Decke oberhalb der „Goldmeile“ ist verglast, hier kommt helles Tageslicht ins Zentrum.
Was aus der Perspektive vom Berliner Platz erstes Obergeschoss ist, befindet sich von der Hansastraße aus im Erdgeschoss. An dieser Stelle werde der zweite Haupteingang liegen, mit einem Baklava-Konditor und einer Passage mit Schaufenstern bis hin zur Goldmeile.
2. Obergeschoss mit Privat-Saunen, Kinderbetreuung und Möbeln
Zur Seite Hansastraße hin soll im zweiten Obergeschoss (von der Hansastraße aus erster Stock) ein Frühstückcafé entstehen. Darüber werde sich ein Ästhetik-Studio ansiedeln, das kosmetische Behandlungen ohne Operationen anbietet – zum Beispiel Haarentfernung oder Botox-Behandlungen.
Auf der großen Fläche, die zum Berliner Platz gelegen ist, wollen die Projektentwickler einen Wellness-Bereich ansiedeln. „Wir sind da in den letzten Gesprächen mit einem spannenden Betreiber aus dem Ruhrgebiet“, sagt Philipp Schulte. Es werde 13 Einzelkabinen geben, ähnlich wie man sie von My Wellness oder Wellnest kennt, aber mit orientalischem Ambiente und Massage-Angeboten. Ein Hamam werde es doch nicht geben, das Wellness-Angebot sei die Alternative.
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Daneben soll künftig der Kinderbereich liegen, in dem Eltern ihre Kinder auch vor Wellness-Behandlungen abgeben können und die dort betreut werden. Eventuell kann sich daran noch ein Außenbereich anschließen, der allerdings noch geprüft werden muss. Im hinteren Teil des zweiten Obergeschosses werde sich ein Möbelhändler ansiedeln.
Drittes und viertes Obergeschoss mit Shisha-Lounge
Neben dem Ästhetik-Studio, das von der Hansastraße aus erreichbar ist, wird es im dritten Obergeschoss Büroräume geben, die finalen Mieter stehen hier noch nicht fest.
Über einen separaten Zugang vom Berliner Platz aus geht es im vierten Stock in die geplante Shisha-Lounge mit Dachterrasse auf zwei Seiten. Von hier aus kann man weit über die Bottroper Innenstadt gucken. Hier soll eine Rooftop-Bar entstehen.