Bottrop. An der Karl-Englert-Straße können Autos mit Verbrennermotor falsch parken, ohne ein Knöllchen zu befürchten. Das ist der Grund.
An der Karl-Englert-Straße in Bottrop steht eine Ladesäule der Ele. Auf dem Parkplatz davor dürfen E-Autos parken, um zu tanken. Das Gegenteil ist oft der Fall.
Falschparker stellen ihr Fahrzeug oft vor der Ladesäule ab – zum Leidwesen derjenigen Besitzer von Elektroautos, die dort tatsächlich tanken möchten, wenn nicht sogar müssen, weil der Akku leer ist.
Das Straßenverkehrsamt in Bottrop kann kein Knöllchen ausfüllen
Das Straßenverkehrsamt kann jedenfalls keine Knöllchen aufschreiben. Denn es fehlt die offizielle Beschilderung, dass sich dort eine E-Ladesäule befindet. Nach dem Motto: kein Schild, kein Verwarngeld.
„Die Verkehrsüberwachung kann die E-Ladesäulen nur überwachen, wenn auch eine entsprechende Beschilderung vorhanden ist“, erklärt Fabian Fingerlin, Leiter des Straßenverkehrsamtes. Im April dieses Jahres wurde die Ladesäule bei einem Pressetermin mit Klaus Müller (Technischer Beigeordneter der Stadt) und Manfred Ackermann (Ele-Geschäftsführer) offiziell eingeweiht.
Ele soll die Beschilderung der neuen Ladesäulen umsetzen
Die Stadt Bottrop hat das Ziel, die E-Mobilität zu fördern und im Zuge dessen das Ladesäulennetz weiter auszubauen. Ele ist als Energieunternehmen mit im Boot. 18 neue Säulen, inklusive der an der Karl-Englert-Straße, sollten bis Mitte des Jahres im Stadtgebiet aufgestellt werden. An jeder Säule können zwei Pkw aufgetankt werden.
„Im Rahmen der Neuerrichtung hat die Ele zugesichert, auch die notwendige Beschilderung zu beschaffen und aufzustellen“, so der Leiter des Straßenverkehrsamtes. „Wenn die Beschilderung dann vorhanden ist, werden wir auch die neuen Standorte – genauso wie die schon fertig beschilderten – kontrollieren.
Ele erklärt, wann die Beschilderung an den Ladesäulen erfolgen soll
Der Aufbau der 18 Ladesäulen ist laut Ele-Sprecher Peter Efing abgeschlossen. An allen fehlt jedoch weiterhin die Beschilderung. Die Karl-Englert-Straße ist somit kein Einzelfall. Die Ausschreibung für die Firma, die die Schilder aufstellen soll, läuft. Noch sei nicht klar, welche Säule zuerst dran ist. Laut Ele-Sprecher sollen im Laufe des Januars die Arbeiten umgesetzt werden.
Bis es soweit ist, wird es bestimmt einige geben, die weiterhin den Ladeplatz als Parkplatz missbrauchen. Aber: Wer etwa mit seinem Verbrenner auf dem Parkplatz einer E-Ladesäule parkt und erwischt wird, muss tief in die Tasche greifen.
Falschparken an Bottrops Ladesäulen: So hoch ist das Verwarngeld
„Etwaige Verstöße werden mit einem Verwarngeld von 55 Euro geahndet“, sagt Fabian Fingerlin. „Darüber hinaus werden Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor durch die Verkehrsüberwachung abgeschleppt, sodass noch weitere Kosten (Verwaltungsgebühren und Rechnung des Abschleppunternehmens) entstehen.“
Ist das Zuparken von E-Ladesäulen ein Problem in Bottrop? Fingerlin: „Es kommt durchaus mal vor, dass Verbrenner auf ausgewiesenen Parkplätzen für Elektrofahrzeuge stehen. Gerade im Innenstadtbereich sehen das die Verkehrsüberwacherinnen und -überwacher relativ schnell und werden dann tätig. Im Einzelfall melden sich aber auch Betroffene bei uns. Darüber hinaus hat die Verkehrsüberwachung ja ebenfalls E-Fahrzeuge im Einsatz, mit denen wir auch die Ladesäulen benutzen.“