Bottrop. Nach der Schließung zweier Geldautomatenstandorte prüft die Sparkasse die Sicherheit weiterer Standorte. Zum Beispiel mit einem Bunker.

Nach der Schließung zweier Geldautomatenstandorte aus Sorge vor Sprengungen hat die Sparkasse wegen der gestiegenen Nachfrage für die Hauptstelle am Pferdemarkt einen weiteren Geldautomaten geordert und zwei weitere ausgetauscht. „Die neuen Automaten sind schneller und weniger störanfällig“, sagt Sparkassen-Sprecher Patrick Hötten.

Sparkassenchefin Bärbel Doberg hatte die Schließung der Standorte Essener Straße 104 und Sterkrader Straße 143 begründet mit der Gefahr, der Anwohner bei einer Sprengung ausgesetzt seien. „Bei der Abwägung zwischen dem öffentlichen Auftrag, die Menschen in unserem Geschäftsgebiet mit Finanzdienstleistungen zu versorgen und der Gefahr, die bei einer Sprengung für die Menschen ausgeht, hat man sich für den Schritt der Schließung von zwei Geldautomaten entschlossen.“

Gewichtiger Schutz: 22,5 Tonnen wiegt der Stahlbetonbunker für den Geldautomaten, den die Sparkasse Mülheim im Frühjahr aufgestellt hat.
Gewichtiger Schutz: 22,5 Tonnen wiegt der Stahlbetonbunker für den Geldautomaten, den die Sparkasse Mülheim im Frühjahr aufgestellt hat. © Sparkasse Mülheim

Für ihre Geldautomatenstandorte prüft die Sparkasse derzeit Nachrüstungen für mehr Sicherheit. Eine Option seien Bunker zum Schutz der Automaten, wie sie die Sparkasse Mülheim angeschafft hat, sagt Hötten. Eine Entscheidung für einen solchen Bunker wäre eine im Wortsinne gewichtige: Die Teile wiegen nach Angaben des Hersteller Veloform bis zu 32 Tonnen.

Die Vereinte Volksbank hält trotz der Sprengung eines Geldautomaten an der Gladbecker Straße 291 am Standort Eigen fest. „Wir bleiben nach der Sanierung der Filiale auf dem Eigen mit Geldautomaten vertreten“, sagt Volksbank-Sprecher Ralf Bröker. Die Sparkasse Bottrop hatte aus Sorge vor allem um Anwohner nach einer Risikoanalyse zwei Bottroper Automatenstandorte geschlossen.

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Im Dezember hatte die Polizei NRW eine Risikobewertung für alle mehr als 10.000 Geldautomatenstandorte in NRW vorgelegt. Dabei ging es nicht nur um die Frage, wie anfällig Automaten für einen Sprengangriff sind oder wo die Täter besonders schnelle Fluchtwege über die Autobahn finden. „Meist kommen bei den Taten mehrere Ladungen Sprengstoff zum Einsatz“, meldet das NRW-Innenministerium in einer Zwischenbilanz der Sonderkommission, die gegen Geldautomatensprenger ermittelt. „Dabei werden oft auch umliegende Wohnhäuser und Ladenlokale mitbeschädigt. In den vergangenen zwei Jahren registrierte die Polizei in NRW sechs leicht verletzte unbeteiligte Personen.“

„Auch auf diese Gefahr hin überprüfen wir laufend alle unsere Standorte“, sagt der Volksbanksprecher. Darüber hinaus rüstet die Bank die Automaten mit weiteren Schutzsystemen aus. „ Weitere Details über den technischen Schutz unserer Automaten geben wir nicht preis.“ So hält es auch die Sparkasse Bottrop.