Bottrop. Fußballfans mit und ohne Handicap trainieren gemeinsam in Bottrop. Die jungen Teilnehmer haben Spaß. Die Organisatoren planen eine Fortsetzung.
Drei Tage lang konnten Kinder in Bottrop ihren Spaß am Fußball ausleben. Und zwar in dem Fußballcamp, das das Sozialamt der Stadt zusammen mit Blau-Weiß Fuhlenbrock ins Leben gerufen hat. Das Besondere dabei: An dem Fußballcamp konnten sowohl Kinder mit als auch ohne Handicap teilnehmen. „Wir möchten ein positives Miteinander schaffen und für das Thema sensibilisieren“, sagt Hannah Oppenberg, Sozialpädagogin bei der Stadt Bottrop.
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Knapp 30 Kinder und Jugendliche im Alter von sechs bis 21 Jahren kamen auf dem Gelände von Blau-Weiß Fuhlenbrock zusammen. „Von den Teilnehmern waren knapp zehn Kinder mit einem Handicap dabei“, berichtet Hannah Oppenberg. „Wir möchten besonders die Mädchen und Jungen mit Handicap ermutigen das Fußballspielen auszuprobieren.“ Und das hat funktioniert.
Kein Wunder, dass Hannah Oppenberg schwärmt: „Das Camp ist sehr gut gelungen. Wir möchten das im nächsten Jahr definitiv wiederholen.“ Und auch Christiane Weidemann, die das inklusive Fußballcamp von Seiten des Sportvereins organisiert hat, freut sich über die gelungenen drei Tage. „Besonders schön fand ich, dass die Kinder ohne Handicap meistens gar nicht bemerkt haben, dass auch Kinder mit Handicap im Camp dabei sind“, sagt sie stolz.
Kindern mit Handicap soll der Zugang zu Sportvereinen geebnet werden
Dass die Idee hinter dem inklusiven Fußballcamp voll aufgegangen ist, zeigt sich vor allem mit Blick auf das Miteinander. „Alle Kinder gehen toll miteinander um. Negative Bemerkungen oder Abgrenzungen gibt es hier nicht“, sagt Christiane Weidemann zufrieden. Dank der guten Zusammenarbeit aller Beteiligter fiel es vor allem den Kindern mit Handicap leicht, sich auf die unbekannten Übungen und Menschen einzulassen, so die Trainerin. Besonders freue sie sich auch, dass sie schon jetzt mehrere Anfragen von den Teilnehmern mit Behinderung erhalten habe. „Es freut mich, dass sie durch das Camp Zugang zum Sport bekommen haben“, sagt sie weiter.
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Kleine Herausforderungen gab es beim ersten Durchlauf des inklusiven Fußballcamps wetterbedingt dennoch. „Wir mussten darauf achten, dass wir genug Schattenpausen einlegen und die Kinder nicht zu viel in der Sonne sind“, erklärt Hannah Oppenberg. Doch dank des – zur Freude der Kinder – angeschlossenen Wasserschlauchs, wurde auch diese kleine Herausforderung auf spielerische Weise gemeistert. „Am Ende des Tages sind die Kinder dann auch wirklich platt wenn sie nach Hause kommen“, erzählt Christiane Weidemann schmunzelnd.
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Und auch die Kinder selbst sind von den drei Fußballtagen begeistert. „Das Feedback der Kinder ist durchweg positiv. Es war wirklich eine gelungene Sache“, berichtet die Sozialpädagogin. „Ein Mädchen mit leichter geistiger Behinderung hat mir gesagt, wie schade sie es finde, dass heute schon der letzte Tag ist“, berichtet sie.
„Ich finde es wichtig, dass Vereine mit der Zeit gehen“
Wichtig für das Konzept des inklusiven Camps ist auch der Leitgedanke des respektvollen Miteinanders, so dass sich die Trainer des Fuhlenbrocker Vereins dazu entschieden haben, keine Sieger während der drei Trainingstage auszuspielen. „Wir spielen neben den verschiedenen Trainingsstationen natürlich auch kleine Turniere. Aber als Gewinner gehen am Ende alle vom Platz“, heißt es. Über eine Urkunde und ein Fußballabzeichen können sich die knapp 30 Kinder und Jugendlichen am Ende freuen.
Und auch für die Zukunft hat Christiane Weidemann schon Ideen. Denn das Thema Behindertensport liegt der Bottroperin am Herzen. „Ich finde es wichtig, dass Vereine mit der Zeit gehen und sich auch in diesem Bereich breit aufstellen.“ So würde sie sich wünschen, eine unified Fußballmannschaft, in der Menschen mit und ohne Handicap spielen, bei Blau-Weiß Fuhlenbrock zu gründen. So könne der Sport für mehr Akzeptanz und Offenheit sorgen. Denn von Aktionen wie dem inklusiven Fußballcamp profitiere der Verein auf jeder Ebene.