Bottrop. Seit einem Jahr veranstalten die Bottcast-Männer das Thekenquiz „Wie viel Bottrop bist du“. Sie wollen damit die Kneipen-Szene beleben.

Seit einem Jahr veranstaltet das Bottcast-Team mit Piet Metzen und Alex Teichert das Thekenquiz „Wie viel Bottrop bist du?“. Sie wollen damit auch einen Beitrag zur Belebung der Kneipen leisten – und sehen einen Mangel an Veranstaltungen für Jugendliche und junge Erwachsene.

Das zeigt sich auch bei der vergangenen Thekenquiz-Runde in der Rathausschänke. „Unser Klientel sowohl im Podcast als auch hier ist so alt wie wir oder älter“, sagt Piet Metzen. In vier Runden à zehn Fragen zu Bottrop konnten die Teilnehmenden in zuvor gebildeten Teams ihr Wissen unter Beweis stellen. In den vielfältigen Kategorien sollten neben Fragen im Stil von „Wer wird Millionär“ auch Bilderrätsel gelöst oder Bottroper Straßenzüge erkannt werden.

Thekenquiz zieht durch mehrere Bottroper Kneipen

Piet Metzen und Alex Teichert veranstalteten das erste Thekenquiz als Reaktion auf die für die Gastronomie wirtschaftlich besonders schweren Pandemiejahre. „Wir schätzen die Bottroper Kneipenlandschaft sehr. Und nach Jahren der unsicheren Öffnungszeiten und hohen Einkommenseinbußen, suchten wir nach einer Möglichkeit, den Neustart der Gastronomie zu unterstützen“, so Alex Teichert. Das Thekenquiz biete eine hervorragende Möglichkeit, auch unter der Woche die Kneipen zu füllen.

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Um kein Etablissement zu benachteiligen und der stetig steigenden Nachfrage gerecht zu werden, wechseln Metzen und Teichert mit ihrem Team regelmäßig den Austragungsort. „In der Rathausschänke konnten wir so viele Gäste wie noch nie begrüßen. Wir verkauften alle 114 Karten binnen 48 Stunden. Hätten einige Gäste nicht kurzfristig abgesagt, wäre es schon fast zu voll gewesen“, sagt Piet Metzen.

Rathausschänke in Bottrop nie so gut besucht wie beim Theken-Quiz

Abdelkader Hmadi, Pächter und Betreiber der Rathausschänke, freute sich über die hohe Nachfrage: „Wir wollen stets mehr als nur eine einfache Kneipe sein. Hier treffen sich Leute bei Speis und Trank, um sich auszutauschen, neue Freundschaften zu schließen und um das Stadtleben zu genießen. Durch solche Events können wir das Kultur- und Freizeitangebot der Stadt steigern.“

Zwar sei Hmadis Kundschaft auch sehr an den Sportübertragungen und den Fußball-Events interessiert, dennoch war der Gastronom von der Besucherzahl des Events begeistert. „Selbst bei den spannendsten Champions-League-Partien ist die Rathausschänke nicht so gut besucht wie heute. Ich kann mich bei den Jungs und Mädels vom Bottcast nur bedanken“, so Hmadi.

Mehr Freizeitangebote auch für Jugendliche

Das Thekenquiz komplettiere neben dem Feierabendmarkt und saisonalen Events das bestehende Freizeitangebot der sonst eher ruhigen Innenstadt. Dennoch nutzten bisher nur bestimmte Jahrgänge die Angebote. „Ein Quiz über Bottrop und seine Geschichte holt die Jugendlichen nicht ab. Sie können sich mit der Stadt nicht identifizieren, was sich ohne entsprechende Angebote und Aufenthaltsmöglichkeiten nicht ändern wird“, meint Metzen.

Piet Metzen (rechts) und Alex Teichert organisieren das Bottrop-Quiz.
Piet Metzen (rechts) und Alex Teichert organisieren das Bottrop-Quiz. © FUNKE Foto Services | Frank Oppitz

Es bedürfe mehr als des rituellen Kaffees und des Mettwurst-Brötchens des Lieblingsbäckers, um Jugendlichen langfristig Identifikationsmöglichkeiten mit der Stadt zu bieten. „Wo kannst du dich in der Innenstadt kostenlos in gemütlicher Umgebung mit deinen Freunden treffen? Es fehlen Grünflächen, Sitzmöglichkeiten und moderne Spielplätze. Der Feierabendmarkt ist ein guter Anfang, doch wir brauchen mehr“, so Teichert.

Bottroper Thekenquiz soll einmal im Quartal stattfinden

Arcade-Hallen, moderne Clubs, Virtual-Reality-Räume oder ein einfaches Kino gäbe es in vielen Städten in der Umgebung – nicht in Bottrop. Die Stadt habe zu viel ungenutzte Ladenfläche, aus der öffentliche Begegnungsstätten erwachsen könnten, sofern politischer und privatwirtschaftlicher Wille bestände. „Wir erleben in ganz Deutschland den Niedergang des Einzelhandels und der klassischen Innenstädte mit ihren immer gleichen Bekleidungsketten und Cafés. Die Transformation von der Einkaufsmeile hin zum Hort des Austauschs und kultureller Vielfalt kann nur mit öffentlicher Beteiligung funktionieren“, so Metzen.

Durch das Thekenquiz zeigen sich Metzen und Teichert überzeugt, dass Nachfrage nach Events in Bottrop quer durch alle Altersgruppen bestehen. Sie planen, das Thekenquiz vierteljährlich zu veranstalten. Der nächste Termin sei für August dieses Jahres geplant. Auch eine Weihnachtsedition soll am 22. November in der Alten Börse stattfinden.