Bottrop. Nach dem Standort Parkstraße gibt es nun auch im Köllnischen Wald eine Calisthenics-Anlage. Erste Tester schauten und prüften, was möglich ist.

Wald, Wandern und jetzt auch Fitness: Die Stadt rüstet den Bischofssondern im Köllnischen Wald auf. Auf der anderen Seite des großen Waldspielplatzes ist eine Calisthenics-Anlage entstanden, die jetzt offiziell übergeben wurde. Zwar können sich seit ein paar Tagen sportliche Zeitgenossen schon an den Geräten aufwärmen. Aber auch der Technische Beigeordnete Klaus Müller, Ralf Schönberger, der stellvertretende Betriebsleiter des Bottroper Sport- und Bäderbetriebs und Katja Schreiber, Abteilungsleiterin im Fachbereich Umwelt und Grün, probierten die Anlage sogar selbst aus – nach kurzem Zögern.

Auch das WAZ-Team vor Ort war am Ende überzeugt von Handlichkeit und Material. Höhe der Geräte stimmen, die Edelstahlstangen liegen gut in den Händen. Und die „Gebrauchsanleitung“ steht direkt davor. Vier Grundübungen lassen sich absolvieren: Dips, Hangeln., Klimmzug sowie Knie- und Beinheben. Farbflächen markieren die unterschiedlichen Schwierigkeitsgrade – und schon kann’s losgehen. Bei den Dips liegt Klaus Müller gut im Rennen. Immerhin: Er kam mit dem E-Bike aus der Stadt in den Köllnischen Wald und erzählt auch von regelmäßigen Besuchen im Fitnessstudio.

Lesen Sie mehr aus Bottrop:

An der frischen Luft ist halt manches lockerer als bei offiziellen Begegnungen im Rathaus. Auch Katja Schreiber hält flott mit. WAZ-Kollege Aschendorf reißt sich zusammen. Ein knapper Klimmzug klappt. Die leichteste Übung bei den Dips geht auch noch. „So gerade“, lacht Kollegin Milla Janzen. „Aber tapfer.“ Sie hat bereits erfolgreich die Knie- und Beinhebeübung an der glänzenden Sprossenwand absolviert. Aber mit 18 Jahren und Fitness-Hintergrund ist sie offensichtlich die Beweglichste von allen Testpersonen.

Das WAZ-Team mit Milla Janzen und Dirk Aschendorf bemühte sich redlich, zumindest ein oder zwei der Übungen an der neuen Calisthenics-Anlage zu absolvieren.
Das WAZ-Team mit Milla Janzen und Dirk Aschendorf bemühte sich redlich, zumindest ein oder zwei der Übungen an der neuen Calisthenics-Anlage zu absolvieren. © FUNKE Foto Services | Thomas Gödde

Auch wenn beide im Gebiet Calisthenics eher zur Kategorie der Anfänger gehören, können sie sich gut vorstellen, dass die neue Anlage nach etwas Übung eine großartige Möglichkeit fürs Training im Freien bietet. Die Anlage liegt direkt an der beliebten Laufstrecke am Parkplatz Bischofssondern. So können Läufer ihr Training mit dem Kraftsport an der Calisthenics-Anlage kombinieren.

Auch interessant

Wichtig: Es stürzt niemand ab an diesem sonnigen Mittag. Aber selbst das wäre kein Beinbruch, denn: „Der Untergrund aus speziellem Holzhäcksel ist so federnd ausgelegt, das selbst bei einem Sturz nicht viel passieren kann“, sagt Guido Fockenberg vom Bereich Umwelt und Grün. „Die Holzvariante war uns wichtig, sicher auch angemessener für eine Anlage mitten im Wald.“

Er kennt nicht nur die Sicherheitsbestimmungen und DIN-Normen für Anlagen wie diese, sondern auch für den gegenüber liegenden Spielplatz wie aus dem Effeff. Er weiß auch um die Vorteile des Herstellers Playparc, für den sich die Stadt im Zuge der Ausschreibung im letzten Jahr entschieden hat. Die habe nämlich Normen für Spiel- und Sportgeräte zusammengeführt, so dass diese sich künftig leicht ergänzen ließen.

20.000 Euro hat sich die Stadt die neue Anlage im Köllnischen Wald kosten lassen

20.000 Euro hat die Stadt sich diese Anlage am Bischofssondern kosten lassen. 15.000 Euro für die Geräte, knapp 5000 Euro noch einmal für die Aufstellung, Vorbereitung des Geländes und die Einfassung. „Da der Platz recht feucht ist, war eine Steineinfassung sinnvoll, damit die Nutzer auch gut dorthin kommen können“, so Fockenberg. Der Häckseluntergrund unter den Geräten sei übrigens sogar tauglich für Rollstühle. Neue Bänke bieten außerdem Möglichkeiten zur Verschnaufpause.

Ein Sportler aus Oberhausen nutzt nach eigenen Angaben die Anlage seit ihrer Fertigstellung täglich. Er war offensichtlich auch der Fitteste unter allen Probanden am Tag der offiziellen Eröffnung.
Ein Sportler aus Oberhausen nutzt nach eigenen Angaben die Anlage seit ihrer Fertigstellung täglich. Er war offensichtlich auch der Fitteste unter allen Probanden am Tag der offiziellen Eröffnung. © FUNKE Foto Services | Thomas Gödde

Zweite Calisthenics-Anlage in Bottrop steht am Hallenbad

Da die Anlage aus verschiedenen Modulen wie Klimmzugstangen, Barren und Hangelstrecken zusammengesetzt ist, bietet sie verschiedenen Nutzungsmöglichkeiten und eignet sich gleichermaßen für Anfänger, Fortgeschrittene und Profis. Außerdem können aufgrund der verschiedenen Höhen der Elemente alle Generationen von der Anlage Gebrauch machen. So wie der 26-Jährige aus dem nahen Oberhausen, der seinen Namen nicht so gerne in der Zeitung lesen möchte, aber bereitwillig Auskunft gibt.

Er nutze die Übungen am Calisthenics-Gerät täglich als Ergänzung für sein Trainingsprogramm. „Der Standort im Grünen ist super und ich braucht nur wenige Minuten, um von Zuhause hierhin zu gelangen.“ Er freut sich über die neue Anlage und findet Größe und Ausstattung vollkommen ausreichend. „Durch die verschiedenen Elemente des Geräts wird fast alles abgedeckt.“

Neben dem Standort am Hallenbad an der Parkstraße ist dies nun die zweite Calisthenics-Anlage in Bottrop.