Bottrop-Kirchhellen. Der Planungsausschuss erfüllt den Wunsch aus Kirchhellen: Gesucht werden sollen jetzt bessere Standorte für ein Altenheim als die Feldstraße.

Der Bebauungsplan für ein Altenheim an der Feldstraße ist in eine Warteschleife geschickt worden. Der Planungsausschuss ist dem einhelligen Wunsch der Kirchhellener Bezirkspolitik gefolgt und hat das Bebauungsplanverfahren noch nicht eingeleitet. Die Verwaltung soll so Zeit bekommen, um nach einem womöglich besseren Standort zu suchen.

Falls diese Suche ohne Ergebnis bleibt, werde die CDU dem Neubau an der Feldstraße aber zustimmen, kündigte Fraktionschef Hermann Hirschfelder an. Der Bedarf an weiteren Altenpflegeplätzen in Kirchhellen sei nachgewiesen, sagt auch Kirchhellens Bezirksbürgermeister Ludger Schnieder (CDU).

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Auf einer Fläche von 5400 Quadratmetern auf einer Pferdekoppel an der Feldstraße will der Offenbacher Investor Immotec ein dreistöckiges Pflegezentrum bauen. 80 Dauerpflegeplätze sollen darin entstehen, weitere 20 für Kurzzeitpflege sowie 14 betreute Seniorenwohnungen auf zwei Etagen im Block an der Bottroper Straße. Die 80 Dauer- und 20 Kurzzeitpflegeplätze waren Bestandteil der Ausschreibung, das betreute Wohnen ist ein Angebot von Investor und Betreiber. Im November hat Immotec den Antrag gestellt, für dieses Projekt einen Bebauungsplan aufzustellen.

Suche nach besserem Standort für Altenheim in Kirchhellen

Diese Pläne waren bei den Bezirkspolitikern auf Bedenken gestoßen. Die geplante Bebauung sei „sehr kompakt“ und „der Bevölkerung nur schwer zu vermitteln“, sagte Hirschfelder. Weitere Bedenken betreffen die große Entfernung zum Ortskern: „Von dort aus wird niemand mit dem Rollator zur Apotheke an der Hauptstraße laufen können“, sagt Bezirksbürgermeister Ludger Schnieder. Er sieht deshalb die Verwaltung in der Pflicht, nach einer besseren Baufläche Ausschau zu halten. „Uns reicht es nicht zu hören, die Verwaltung habe keine Alternative gefunden. Mit der Suche sollte die Verwaltung sich schon Mühe geben. Die Zeit sollten wir uns nehmen. Wir sind schon oft gehetzt worden zu Entscheidungen.“

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Einen möglichen Alternativstandort haben SPD und CDU schon verworfen. Die ehemalige Friedhofserweiterungsfläche an der Schulstraße sei fast genauso weit weg von der Dorfmitte wie die Fläche an der Feldstraße, sagen Ludger Schnieder und SPD-Bezirksfraktionschef Willi Stratmann. Außerdem hat die SPD mit der Fläche Anderes vor: Sie will hier preisgünstigen Wohnraum schaffen.

Neues Altenheim in Bottrop-Kirchhellen: Baubeginn frühestens 2025

Schnieder fordert die Verwaltung auf, mit dem katholischen Klinikverbund KKEL als Betreiber des Antoniuskrankenhauses noch einmal zu sprechen über die Grünfläche am Kirchhellener Ring. Über diese Fläche hatte es bereits Verhandlungen mit einem Wohlfahrtsverband als möglichen Betreiber einer Pflegeeinrichtung gegeben.

Zudem regte er an, nochmals nachzudenken über die Größe der geplanten Einrichtung: „80 Dauerpflegeplätze sind zwar eine bewährte Größenordnung. Es gibt aber Beispiele dafür, dass auch kleinere Anlagen gut funktionieren können.“ Das könnte allerdings bedeuten, dass die Stadt die Altenheimplätze neu ausschreiben müsste. Das würde Schnieder in Kauf nehmen: „Wir reden hier ohnehin von einem Baubeginn frühestens 2025.“