Bottrop. Schon im Alltag kann jeder Einzelne viel Energie sparen. Die Bottroper Verbraucherzentrale kennt viele Kniffe – und hat sie uns verraten.

Die Temperaturen klettern auch in Bottrop endlich wieder, womit auch der Energiebedarf sinkt. Bleibt es länger hell, kann das Licht später angeschaltet werden. Bleibt es länger warm, kann die Heizung auch mal ausbleiben. Dennoch gibt es zahlreiche weitere Möglichkeiten, kurz- und auch langfristig Energie sparen?

Verbraucherzentrale Bottrop: Tipps aus vergangenem Herbst sind weiterhin aktuell

Dazu hatte die Leiterin der Bottroper Verbraucherzentrale, Claudia Berger, gegenüber dieser Redaktion bereits vergangenen Herbst geraten, die Temperatur in Wohnräumen etwas abzusenken, jedoch nicht komplett abkühlen zu lassen. „Pro Grad, um das man die Raumtemperatur absenkt, verbraucht man rund sechs Prozent weniger Energie. Allerdings sollte man nicht unter 16 Grad Celsius gehen“, ergänzt Energieberater Hermann-Josef-Schäfer.

Außerdem hatte Berger damals empfohlen, heißes Wasser, etwa für Nudeln, im Wasserkocher zuzubereiten und sich Sparduschköpfe zuzulegen. „An diesen Tipps hat sich so erst einmal nichts geändert“, sagt sie.

Bottroper Energieberater mit weiteren Tipps von Kühlschrank bis Fernseher

Schäfer hat zudem noch weitere Ratschläge parat. „Gerade Geräte, die permanent laufen, sind absolute Energiefresser. Etwa Kühlschränke oder überdimensionierte Gefriertruhen.“ So sollen Haushalte die sogenannte „weiße Keramik“ an die Gegebenheiten anpassen. „Ein Zwei-Personen-Haushalt braucht in der Regel nicht zwei große Gefriertruhen“, sagt Berger. Auch der Kühlschrank könne ruhig etwas wärmer sein. “Kühlschränke müssen nicht kälter als sieben Grad Celsius sein. Bei Gefriertruhen reichen -18 Grad. Das spart Energie und lässt die Lebensmittel nicht schneller verderben.“

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Von Michael Wallkötter und Matthias Düngelhoff

Auch hinter allgemein beliebten Geräten verbergen sich echte Stromfallen. „Unterhaltungselektronik und Computer sind im Haushalt für etwa 30 Prozent des Stromverbrauches verantwortlich“, erläutert Schäfer. Damit meint er etwa Desktop-PCs, bei denen der Schein des Bildschirmschoners oft trügt. „Generell rate ich eher zu kleineren Notebooks, die viel weniger verbrauchen. Wer nur mal E-Mails oder das Online-Konto checken möchte, der braucht keinen großen Computer“, sagt Schäfer.

Falls Sie weitere Fragen haben, können Sie sich bei der Verbraucherzentrale Bottrop kostenlos und individuell beraten lassen. Zudem verleiht die Verbraucherzentrale etwa Strommessgeräte. Terminvereinbarungen sind unter 02041 5671601 möglich. Die Wartezeiten von zwischenzeitlich rund fünf Monaten hätten sich wieder entspannt, sagt Berger.

Auch mit dem Computer verbundene Geräte, wie Drucker oder Lautsprecher sollen zwingend an ausschaltbaren Steckdosenleisten hängen oder direkt ausgestöpselt werden. „Die Wenigsten lassen sich manuell ausschalten. Blinkt auch im Standby-Modus noch ein Lämpchen, ziehen sie auch dauerhaft Strom.“

Zudem sagt Hermann-Josef Schäfer:

  • Steckdosenleisten sollten immer einen An-Aus-Knopf haben.
  • Vollgeladene Geräte vom Ladegerät abziehen. Ansonsten zieht etwa ein Handy auch weiterhin Strom.
  • Es gibt Mehrfachsteckdosen („Master-Slave-Steckdose“), bei denen erst durch eine Hauptsteckdose Strom fließen muss, bevor die anderen, untergeordneten, ebenfalls mit Strom versorgt werden: Eignet sich etwa für die Konstruktion: Fernseher – DVD-Player, Spielekonsole, Lautsprecher etc.

Auch Untertischgeräte, in denen stets Wasser warmgehalten wird, seien notorische Energiefresser. „Hier sollte sich der Verbraucher überlegen, wie warm es wirklich sein muss und ob er den ganzen Tag über warmes Wasser benötigt.“

Verbraucherzentrale Bottrop berät auch zu energetischer Gebäudesanierung

Wer neben den kleineren Energiespartipps noch eine Stufe weitergehen möchte, kann bei der Verbraucherzentrale zudem prüfen lassen, ob sein Gebäude etwa für eine energetische Sanierung geeignet ist. Weiterführende Informationen und Einschätzungen Schäfers finden Sie in den jeweiligen Artikeln zum Thema:

  • Photovoltaik: Energiegewinnung durch Lichtenergie (in der Regel Sonnenstrahlen) mittels Panels auf dem Dach. Gibt es auch als kleine Variante für die Steckdose.
  • Wärmepumpe: Energiegewinnung durch Wärme aus der unmittelbaren Umgebung