Bottrop. Gab es weitere Missbrauchsfälle in der katholischen Kirche in Bottrop? Gegen drei Priester und einen Kirchenmusiker liegen Hinweise vor.
Bevor in der kommenden Woche die wissenschaftliche Studie zur Aufarbeitung von sexualisierter Gewalt vorgestellt wird, hat das Bistum Essen nun auf Nachfrage mitgeteilt, dass es insgesamt fünf Priester und einen Kirchenmusiker gibt, gegen die Hinweise auf Missbrauch vorliegen und die in Bottrop eingesetzt waren. Bislang waren nur zwei Fälle bekannt.
Schon lange aufgedeckt sind die grausamen Vergehen des Priesters Peter H., der zahlreiche Jungen sexuell missbraucht hat, darunter auch den Bottroper Markus Elstner. Vor wenigen Tagen haben wir darüber berichtet, dass auch sein Nachfolger, Kaplan Michael P., Jungen in St. Cyriakus missbraucht hat. Die Rede ist von sechs Fällen. Beide sind straf- und kirchenrechtlich verurteilt worden.
Doch es gibt noch Hinweise auf weitere Vergehen, die allerdings nicht Teil der Studie sind, die kommende Woche präsentiert wird. Laut Bistumssprecher Ulrich Lota liegen Beschuldigungen gegen drei Priester und einen Kirchenmusiker vor, die im Zeitraum zwischen 1958 und den frühen 2000er-Jahren in Bottrop tätig waren.
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Weitere Hinweise auf Missbrauch in Bottrop: Drei Priester verstorben
Die drei Priester seien bereits verstorben. Zu dem Kirchenmusiker gebe es keine Personalakte, er sei seit fast 20 Jahren nicht mehr in Bottrop aktiv. Auch wisse das Bistum nicht, ob die vorgeworfenen sexualisierten Gewalttaten im Rahmen der Tätigkeiten in der Kirche oder privat stattgefunden haben soll.
Weitere Details zu den Fällen – in welchen Gemeinden die Priester und der Musiker wie lange tätig waren, wie viele Hinweise vorliegen, wie viele Betroffene es geben könnte – kann das Bistum aktuell noch nicht nennen. Außer dass es in einem Fall nur einen Hinweis gegeben haben soll und der Betroffene sich nicht mehr gemeldet hat, so dass dem nicht weiter nachgegangen werden konnte. Die Vorwürfe seien dem Bistum schon länger bekannt.