Bottrop. Während im Karstadt-Haus in Bottrops Innenstadt wenig passiert, schreitet die Netto-Baustelle auf dem Eigen voran. So sieht der Zeitplan aus.
Netto ist in Bottrop nicht gleich Netto. Während sich im ehemaligen Karstadt-Gebäude nichts tut, schreiten die Bauarbeiten der Discounter-Filiale an der Gladbecker Straße zügig voran. Der Rohbau wächst und wächst. „Wir sind voll im Zeitplan“, sagt Michael Hiesgen, geschäftsführender Gesellschafter der Projektentwicklungsgesellschaft IPG Investment GmbH.
Nur kurz vor Weihnachten konnte eine Woche lang nicht so gearbeitet werden wie erhofft. Der Grund: Frost. Hiesgen: „Aber diese Woche war eingeplant. Wir haben keinerlei Verzögerungen.“ Im Gegenteil: Man habe noch „ein bis zwei Wochen Luft“. Die Erdarbeiten sind abgeschlossen. Das Untergeschoss sei laut Hiesgen gemauert. „Ende des Monats wird die Geschossdecke fertig sein.“ Dann folgt der Bau des Obergeschosses. Die Fertigstellung ist fest im Blick. „Ich möchte mich nicht auf einen genauen Monat festlegen“, meint der Investor. Anvisiert bleibt aber nach wie vor der Sommer dieses Jahres.
Neuer Netto in Bottrop: Ärzte und Ergotherapeut ziehen ins Obergeschoss
Neben Netto sind bereits zwei Mietverträge für das Obergeschoss unterschrieben. Dort ziehen ein Zahnarzt und ein Ergotherapeut mit ihren Praxen ein. Bis zuletzt waren ca. 200 Quadratmeter noch nicht vermietet. Inzwischen ist geklärt, dass auch hier ein weiterer Arzt künftig eine Praxis betreiben soll. Der Mietvertrag liege laut Lars Naumann, ebenfalls Geschäftsführer von IPG, dem künftigen Mieter vor. Naumann hofft auf eine Unterschrift und sagt vorsichtig optimistisch: „Alle Flächen sind vermietet.“
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Die Gesamtinvestition für den Komplex auf dem rund 5700 Quadratmeter großen Grundstück beziffert IPG mit 6,9 Millionen Euro. Die Investoren planen auf dem Areal mit 80 Stellplätzen inklusive Behinderten- und Mutter-Kind-Parkplätzen. Außerdem ist der Bau von E-Ladesäulen geplant. Rechts vom Netto wird sich ein eigener Eingang zu den Praxen befinden. „Behindertengerecht und mit Aufzug“, sagt Lars Naumann. Beide Dächer werden begrünt, auf dem Dach des Obergeschosses wird zudem eine Photovoltaikanlage installiert.
Laut der ursprünglichen Bauplanung sollte eine Gasheizung in der Netto-Filiale und in den Praxen die nötige Wärme erzeugen. „Die Zeiten haben sich seit dem Ukrainekrieg geändert“, sagt Michael Hiesgen. Deshalb schwenken die Investoren um und setzen nun auf Wärmepumpen.
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Sobald das neue Gebäude fertiggestellt ist, beginnt der Umzug von Netto. Dem jetzigen Gebäude droht dasselbe Schicksal, wie dem ehemaligen Cargo-Autohaus. Es wird mitsamt Discounter-Filiale nach Aussagen des Investors zurückgebaut, abgerissen und das Material fachgerecht entsorgt.
Das Areal würde IPG gerne in Zukunft nutzen, um darauf Wohnungen zu bauen. Aktuell läuft, so Hiesgen, noch das Bebauungsplanverfahren. Beide Geschäftsführer betonen die gute Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung. Sie hoffen, dass das Verfahren in diesem Jahr abgeschlossen sein wird. „Wir haben eine Idee, was wir machen wollen. Aber es gibt noch keine Visualisierung oder einen Grundriss“, sagt Hiesgen. Nur so viel wird verraten: „Wir streben eine gemischte Nutzung an.“ Soll heißen: keine Eigentumswohnungen. Vielmehr Wohnungen in unterschiedlichen Größen und für alle Altersgruppen.