Bottrop. Die Sanierung des Kirchturms von St. Pius steht kurz vor dem Abschluss. Warum der Turm nun anders aussieht und wann die Glocken wieder läuten.

Das Gerüst um den Kirchturm von St. Pius auf dem Eigen kommt bald weg. Die langwierige Sanierung des Gebäudes ist nahezu abgeschlossen. Das sagt Manuel Troost, Geschäftsführer der Pfarrei St. Joseph, auf Nachfrage. Der Statiker habe die Arbeiten abgenommen, Kleinigkeiten müssten noch nachgebessert werden, dann die ist Baustelle endlich Geschichte.

Bottroper Kirchturm bekommt keine neue Klinkerfassade

Mehr als ein Jahr haben die Arbeiten an dem Kirchturm gedauert – noch länger, nämlich seit drei Jahren schon – läuten die Glocken nicht mehr. Der Beton musste aufwendig saniert werden, dafür musste zuvor die Klinkerfassade abgenommen werden. Nur so konnten die Schäden dahinter aufgenommen und ausgebessert werden.

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Damit fällt aber auch sofort die größte Veränderung ins Auge. Der Turm hat keine neue Klinkerfassade bekommen. Stattdessen habe man den Beton mit einem Schutz- und einem anschließenden Farbanstrich versehen, erläutert Troost. Dabei habe man sich an der Farbe der Klinker orientiert. Trotzdem fällt der Unterschied rasch ins Auge. Der Verzicht auf Klinker sei zum einen eine Preisfrage gewesen, zum anderen gebe es aber auch die Sorge, dass es nach der Sanierung zu neuen Schäden hinter der Fassade kommen könnte, die dann länger unentdeckt blieben.

Auf diesem Foto ist gut zu erkennen, dass der Turm keine neue Klinkerfassade erhält. Stattdessen haben sich die Verantwortlichen für einen roten Anstrich entschieden.
Auf diesem Foto ist gut zu erkennen, dass der Turm keine neue Klinkerfassade erhält. Stattdessen haben sich die Verantwortlichen für einen roten Anstrich entschieden. © FUNKE Foto Services | Michael Korte

Denn Rost und Korrosion hatten dem Turm zugesetzt, die Verankerung der Klinkerfassade in den eigentlichen Betonturm war an einigen Stellen kaputt, als erste Risse auftraten, war das tatsächliche Ausmaß des Schadens noch gar nicht zu erkennen. Das zeigte sich erst nach Abriss der Klinker. Damals wurde deutlich, dass teilweise auch die Bewehrung, also der im Beton verarbeitet Stahl, frei lag und rostete. Man habe beim Bau des Turms nicht darauf geachtet, dass das Eisen tief genug im Beton liege, so erklärte Bauexperte Benedikt Strotmann die Schäden vor einem Jahr.

Pfarrei ist optimistisch, dass die Glocken zu Weihnachten läuten werden

Nun also die Fertigstellung. Werden dann auch die Glocken wieder läuten? Tatsächlich habe man aktuell eine Firma beauftragt, das Geläut nach drei Jahren Stillstand zu überprüfen und zu überholen. Sollten dabei keine größeren Schäden festgestellt werden, sollen die Glocken auf dem Kalten Eigen bald schon wieder erklingen. Einen genauen Termin vermag Troost jedoch noch nicht zu nennen. Aber zu Weihnachten sollten die Glocken wohl wieder schlagen.

Auch zu den Kosten der Sanierung könne er noch keine Auskunft geben, so der Pfarreigeschäftsführer. Denn noch lägen längst nicht alle Rechnungen vor. Grundsätzlich aber muss die Pfarrei St. Joseph die Kosten für die Sanierung selber zahlen. St. Pius ist innerhalb der Pfarrei eine der Kirchen, die erhalten wird. Für die gibt es vom Bistum immer eine Summe für den Unterhalt der Gebäude; reiche der nicht aus, müsse die Pfarrei den Rest aus dem laufenden Haushalt nehmen, erläutert Manuel Troost.