Bottrop. In Bottrops Tierheim soll kein Bewohner frieren, doch steigende Kosten machen Chefin Hildegard Tüllmann zu schaffen. Was sie außerdem befürchtet.

Steigende Kosten in vielen Bereichen stellen auch das Tierheim in Bottrop vor Probleme. Chefin Hildegard Tüllmann zeichnet ein düsteres Bild: „Ich gehe davon aus, dass rund 120.000 Euro Mehrkosten auf uns zukommen werden“. Geld, das aktuell nicht da ist. „Als gemeinnütziger Verein erwirtschaften wir nie große Überschüsse. Dennoch werden wir das irgendwie stemmen müssen.“

Bottrop: Inflation und Co. machen Tierheim zu schaffen, Basar am Wochenende

Beispielhaft für die gestiegenen Kosten nennt sie die Inflation, die etwa Preise für Tierfutter und weitere Ausstattung in die Höhe getrieben hat. Auch die Erhöhung des gesetzlichen Mindestlohnes auf 12,50 Euro pro Stunde fällt bei 15 zu bezahlenden Mitarbeitern ins Gewicht. Zudem steigen die Tierarztkosten im November 2022, sodass das Bottroper Tierheim auch da mehr Geld in die Hand nehmen muss. „Es wird immer mal ein Tier krank. Schließlich machen uns auch noch die steigenden Strom und Gaskosten zu schaffen. Wir regulieren die Temperaturen bereits. Bei uns soll aber kein Tier frieren“, stellt Tüllmann klar.

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Um einen Teil der 120.000 Euro zusammenzukriegen, findet am Samstag, 5. November und am Sonntag, 6. November, von 11 bis 17 Uhr wieder ein Basar zu Gunsten des Tierheimes an der Wilhelm-Tell-Straße 65 in Bottrop statt. Neben dem Trödelmarkt wird es auch einen Weihnachtsbasar, auf dem Kunden handgefertigte Artikel, wie etwa Gestecke, kaufen können.

Neben dem Floh- und dem Weihnachtsmarkt haben sich die Veranstalter weitere familienfreundliche Angebote überlegt. So wird es einen großen Bücherstand, eine Bildergalerie, einen Tierzubehörstand, einen Kinderspielzeugstand sowie eine Tombola geben. Essen und Getränke stehen ebenfalls bereit.

Bottrop: Weitere Basare geplant, Tüllmann fürchtet großen Tier-Zulauf

Welchen Erlös sich Tüllmann von den beiden Tagen erhofft, kann sie nicht beziffern. „Ich wünsche mir einfach, dass eine gute Summe herausspringt. Zudem wird zu solchen Gelegenheiten immer mal wieder ein Tier vermittelt. Auch darüber würden wir uns sehr freuen.“ Im kommenden Jahr soll es dann wieder ähnliche Veranstaltungen geben.

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Neben den steigenden Kosten sieht die Chefin des Bottroper Tierheims indes noch eine weitere Herausforderung, die auf das Unternehmen zukommen könnte. „Ich habe Angst davor, dass sich immer mehr Menschen ihre Haustiere nicht mehr leisten können und diese dann bei uns abgeben möchten. Natürlich wollen wir alle aufnehmen, aber das geht auch nur bis zu einem gewissen Grad.“ Denn irgendwann fehlt in Bottrop der Platz. Und eben auch das Geld. „Wir kommen aber durch den Winter“, versichert Tüllmann abschließend.