Bottrop-Kirchhellen. Die Kirchhellener Classics ziehen am Christi-Himmelfahrt-Wochenende hunderte Pferdebegeisterte nach Bottrop. So geht das Programm weiter.
Nach zwei Jahren Zwangspause können die Kirchhellener Classics, die schon traditionellen Reitertage des Ländlichen Reit-und Fahrvereins Kirchhellen, auf dem Gelände des Hofes Dieckmann am Lohbraucksweg in Feldhausen wieder stattfinden. Das Reit- und Springturnier mit seinem randvollen Veranstaltungskalender hat bereits am vergangenen Wochenende mit Prüfungen für die Nachwuchsreiter begonnen und wurde am langen Wochenende fortgeführt.
Zwar finden die die Springen der schweren Klassen erst am Samstag und Sonntag statt, aber schon an Christi Himmelfahrt war viel Betrieb auf dem Reiterhof mit Springprüfungen der Klasse A. Nach der langen Pause soll vor allem der Breitensport wieder aufgebaut und die Nachwuchsreiter und -pferde sollen Erfahrungen sammeln können, erklärte Gerold Dieckmann: „Die waren in der letzten Zeit besonders gebeutelt.“
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Reitertage in Kirchhellen: 2000 Meldungen zeugen vom Nachholbedarf
Auch bekannte Reiter wie Markus Renzel oder Johannes Ehning nutzten die Gelegenheit, junge Pferde aufzubauen. Fast 2000 Meldungen zeugen vom Nachholbedarf, Fahrzeuge und Anhänger aus ganz NRW füllten die Parkplätze. Die meist jungen Reiterinnen werden oft von Familiengruppen begleitet, auf dem Vorbereitungsplatz gibt es dann letzte Anweisungen oder „Schönheitsreparaturen“ an der Ausrüstung.
Auch die Familie Panten begleitet Tochter Amelie und „Vigotiere“ und ist „an jedem Wochenende unterwegs, ein Full-Time-Job.“ Dabei ist man oft in einem regelmäßigen Austausch, schließlich trifft man fast immer die „gleichen Verrückten“.
Viele Familien mit reitbegeisterten Mädchen in Kirchhellen
Familie Breuer aus Dortmund-Barop unterstützt Tochter Lea, die zwar schon viele Jahre reitet, aber jetzt mit dem Turnierreiten beginnt. Auch die Familie Gillhaus aus Wesel-Obringhoven darf man getrost als pferdeverrückt bezeichnen, alle vier Töchter von sieben bis 16 Jahren haben sich dem Reitsport verschrieben, die Eltern sind „leidenschaftlich in Begleitung und Transport“ engagiert.
Frieda (zwölf) hat am Morgen schon mit dem Deutschen Reitpony „Kjendo“ ein Stilspringen der E-Klasse mit der sehr guten Wertung von 8,3 gewonnen. Emma (16) hat es ebenfalls fehlerfrei ins Vorderfeld ihres A-Stilspringens geschafft und ist „sehr zufrieden“ mit sich und ihrer Stute „Virginia“.
Kirchhellen, die Reiterhochburg: „Wer hier keine Kühe oder Schweine hat, hat Pferde“
Beim Stilspringen werden Reiter und Pferd bewertet, Kriterien sind der Sitz, die Linienführung oder das richtige Anreiten, Abwürfe führen zum Punktabzug. Susanne Ruhkemper aus Kirchhellen ist überglücklich über den Sieg ihrer Tochter Sara (23), die auf „Cooper“ ebenfalls ein Stilspringen der Klasse A** gewonnen hat: „Es war nach langen zwei Jahren wieder das erste Turnier und dann gleich gewonnen.“
Den Preis dieses Springens hat der Pferdepensionsbetrieb der Familie Barheier gesponsert, schließlich sei Kirchhellen eine Reiterhochburg, „wer hier keine Kühe oder Schweine hat, hat Pferde“, bringt Alexander Barheier auf den Punkt. Ronja, Kira und Lilli aus Stadtlohn-Oeding sind von „klein auf mit Pferden groß geworden“ und haben mit unterschiedlichen Erfolgen an den Stilspringen teilgenommen. Für die jungen Damen ist „der Umgang mit diesen Lebewesen“ der besondere Reiz am Reitsport.
Am Wochenende gibt es fünf schwere Springprüfungen und den Höhepunkt am Sonntag mit den „Großen Preis von Kirchhellen“, der mit insgesamt 7500 Euro dotiert ist. Auch die Qualifikation zum Bundeschampionat in Warendorf wird mit Spannung erwartet. Die traditionelle Stuten und Fohlenschau findet am 4. Juni ab 10 Uhr statt.