Über 100 Betroffene haben sich in der Gruppe zusammen getan. Stadt bedankt sich für das Engagement der Mitglieder.

Grund zum Feiern gab es am Samstag bei der Regionalgruppe Bottrop der Deutschen Parkinson Vereinigung. Ganz nach ihrem Motto „Komm doch heraus aus deinem Schneckenhaus“ feierte die Gruppe ihr 25-jähriges Bestehen. Mittelpunkt des Festes war das gesellige Beisammensein in der Gemeinschaft und der offene Umgang mit der Krankheit Parkinson.

Der Saal im Pfarrheim St. Joseph ist voll. In der Gruppe sei der Zusammenhalt groß. Egal, ob von zuhause oder aus dem Pflegeheim, jedes Mitglied versuche, am Jubiläum teilzunehmen, erklärt die Rehakurs-Leiterin Cordula Scheier. Gemeinsam treiben die Betroffenen Reha-Sport.

Verein lädt regelmäßig Ärzte zu Info-Veranstaltungen ein

In den Selbsthilfe-Stunden wird gekegelt, Kaffee getrunken und sich ausgetauscht. Der Verein lädt regelmäßig Ärzte ein, um Fragen der Betroffenen und Angehörigen zu beantworten. „Hier bekommen wir Tipps, die wir sonst nirgendwo bekommen würden.“, bestätigt Andreas Otto. Als seine Frau erkrankte, lernten sie die Gruppe kennen.

Regionalleiter Rolf Scheier blickt zufrieden auf die vergangenen Jahre zurück: „44 Leute waren wir als ich die Leitung übernommen habe, heute sind wir 122.“ Auf die Gruppe gestoßen ist er als seine Frau 2009 an Parkinson erkrankte. Im Gesundheitsamt fand er damals einen uralten Flyer der Selbsthilfegruppe.

Öffentlichkeitsarbeit sorgt für Mitgliederzuwachs

Uralte Flyer gibt es heute nicht mehr. Scheier führt den Zuwachs der Gruppe auf die gute Öffentlichkeitsarbeit zurück, die er und sein Stellvertreter Hans-Hermann Niehoff betreiben. Niehoff ist seit über 18 Jahren dabei – so lang wie kein anderes Mitglied der Regionalgruppe.

Umso mehr freut sich Scheier, dass die ehrenamtliche Arbeit beim Jubiläum von der Stadt honoriert wird. Dass sei nicht selbstverständlich, weiß er. Bürgermeister Strehl dankt im Namen von Oberbürgermeister Tischler. Er vergleicht die Arbeit der Regionalgruppe mit Prominenten-Beispielen. Namen wie Präsident Roosevelt fallen, der sich in Amerika dafür eingesetzt habe, dass Parkinson kein Tabu-Thema bleibe. Zusammen mit Bürgermeisterin Monika Budke übergeben die Vertreter der Stadt eine finanzielle Anerkennung an Rolf Scheier. „Damit ist unser Frühlingsfest gesichert“, freut sich der Regionalleiter.

200 bis 300 Erkrankte in der Region

Bis zum nächsten Jubiläum wünscht sich Scheier, dass die Selbsthilfegruppe neue Mitglieder gewinnt. „200- 300 Menschen in unserer Region sind ebenfalls an Parkinson erkrankt und noch nicht bei uns.“ Er erhofft sich Zuwachs von allen Nationen und Altersklassen. Er sei dann gerne dazu bereit, für das nächste Jubiläum mehr Tische aufzustellen.