Bottrop. Der Reitstall „Zur Linde“ in Kirchhellen gehört seit 40 Jahren der Familie Nabben. Barbara Nabben will ihn bald an ihren Sohn übergeben.

Im Mai hat Barbara Nabben Jubiläum: Seit 40 Jahren gehört ihrer Familie der Reitstall „Zur Linde“ in Kirchhellen. Nach dem Tod ihres Mannes vor zehn Jahren sieht sie mit Hilfe ihrer langjährigen Mitarbeiter zu, dass „hier alles am Laufen bleibt“ und „wenn ich nicht mitdenke, kann ich den Laden nicht führen“.

An der Stallwand hängt in einer langen Reihe die Chronik zum dreißigsten Jubiläum mit Bildern und Zeitungsausschnitten, die auch den Werdegang ihres Sohnes Tobias beschreiben. Barbara Nabben ist immer noch die Seele des Betriebes, Chefin und „Frau für (fast) alles“, aber so allmählich will sie loslassen und den Betrieb in die Hände ihres 33-jährigen Sohnes übergeben, der eine Ausbildung als Pferdewirt und Pferdewirtschaftsmeister absolviert hat und auf dem Hof bereits zuständig ist für Beritt und Ausbildung von Reitern und Pferden.

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Reitstall „Zur Linde“ in Kirchhellen: Rund 50 eigene Pferde und „Einsteller“

Sportliche Erfolge kann der Kirchhellener auch vorweisen, bei den westfälischen Meisterschaften ebenso wie beim Championat der Berufsreiter, bei dem er viermal hintereinander auf dem Treppchen stand. Tobias „deckt die ganze Palette ab“, reitet von den Jungpferden bis zum Grand Prix, eigene Pferde und von Einstellern, bildet parallel auch die Reiter aus und stimmt die Paare aufeinander ab.

Im rustikalen Casino, das noch von einem alten Kanonenofen beheizt werden kann, hängt auch ein Schild, das treffend den Wunsch eines Pferdes beschreibt: „Oh, Herr, gib mir dann und wann einen Reiter, der es richtig kann.

Rund 50 eigene Pferde und „Einsteller“ stehen in den hellen, luftigen Boxen, Paddocks und Weiden und können in den beiden Reithallen, dem Außenviereck, Longierplatz und dem riesigen Außengelände mit Möglichkeiten zum Ausritt in die Natur bewegt werden. Nicht zu vergessen, die „Rennbahnen“, auf denen die Pferde auslaufen und als „Hochleistungssportler runterkommen“ können.

Die Auszubildenden Felicitas Große (links) und Helena Meier versorgen das Pferd Forster.
Die Auszubildenden Felicitas Große (links) und Helena Meier versorgen das Pferd Forster. © FUNKE Foto Services | Christoph Wojtyczka

Reitstall „Zur Linde“ bildet zur Pferdewirtin aus

Und dann gibt es noch die beiden jungen Damen, die Barbara Nabben liebevoll „unsere Lehrmädchen“ nennt. Die 21-jährigen Helena Meier und Felicitas Große wohnen auf dem Hof und werden zur Pferdewirtin „Klassische Reitausbildung“ ausgebildet. Helena aus dem Münsterland ist bereits im zweiten Ausbildungsjahr, steht kurz vor der Zwischenprüfung und fühlt sich „gut vorbereitet.“ Helena ist auch ehrgeizig bei ihrer eigenen Dressurkarriere, bei der sie jetzt in die S-Klasse einsteigt und bei den zukünftigen Ambitionen.

Sie will sich irgendwann selbstständig machen, ihr Anspruch ist, dass „später die Besitzer sagen, so gut ist mein Pferd vor der Ausbildung noch nie gegangen“. Der Tag beginnt für die Azubis um 7 Uhr und endet mit Pausen gewöhnlich um 18 Uhr, aber wenn es Probleme gibt, geht es auch mal nachts raus. Neben dem Versorgen gehört der Unterricht auf dem Pferd zum festen Bestandteil der Ausbildung.

Fast abgeschriebenes Pferd zum Turnier gebracht

Felicitas aus Dresden bewegt „Forster“ in der Reithalle, Tobias gibt lautstarke Anweisungen und Hilfestellungen: „Ruhig, sei deutlich, lass ihn nicht zu hoch kommen, und wieder die Nase hoch.“ Das Familienunternehmen hat das als unruhig beschriebene und fast abgeschriebene Pferd im letzten Jahr auf den Hof geholt, inzwischen geht Forster erfolgreich auf Turnieren: „Solche Pferde zu erkennen und auszubilden, macht unseren Sport aus.“

Helena Meier, Felicitas Große und Tobias Nabben im Reitstall „Zur Linde“ in Kirchhellen.
Helena Meier, Felicitas Große und Tobias Nabben im Reitstall „Zur Linde“ in Kirchhellen. © FUNKE Foto Services | Christoph Wojtyczka

Der Familienbetrieb möchte die „Mädchen richtig ausbilden, damit sie eine Chance im Beruf haben“. Stolz sind sie auf ihr erstes „Lehrmädchen“ Corinna, die 2021 als Lehrgangsbeets abgeschlossen hat, und so soll es weiter gehen.

Höhepunkt des „normalen“ Jahres sind zwei Wochenenden im Oktober mit Prüfungen für Jungpferde und junge Reiter, sowie dem Grand Prix. Der Schwerpunkt des Hofes liegt eindeutig auf der Dressur, Springreiten wird eher „klein geschrieben“. Einsteller mit der Tendenz zum Springreiten können gegenüber die Anlage auf dem Hof von Dirk Jeske nutzen.

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Kontakt

Nach den Corona-Auswirkungen, bei denen zeitweilig kein Unterricht erlaubt war, macht jetzt die Ukraine Krise wirtschaftliche Probleme. Die Futterkosten, die Preise für die Grünlandpflege und Dünger sind enorm geistigen.Kontakt und Adresse: Stall „Zur Linde“, An der Linde 4. Kontakt über 015254214878 oder per Mail an info@stall-zur-linde.de.