Bottrop-Kirchhellen. Für sichere Radstreifen nehmen die Bezirksvertreter in Kirchhellen die Ratschläge der Bürger an - und bekommen so die Quadratur des Kreises hin.

Die Stadt unternimmt weitere Anstrengungen, um Radwege in Kirchhellen zu verbessern und sicherer zu machen. Nur ein Beispiel dafür sind die Radfahrstreifen am Kirchhellener Ring. Dort gelingt der Stadt dabei so etwas wie die Quadratur des Kreises, streicht die Kirchhellener CDU heraus. So versucht die Stadt am Kirchhellener Ring, sichere Radfahrstreifen und Radwege einzurichten, ohne dadurch Fußgänger und Kraftfahrer groß einschränken zu müssen. Vor allem begrüßen die Kirchhellener Bezirksvertreterinnen und Bezirksvertreter, dass sich bei solchen Vorhaben zur Verbesserung des Radverkehrs auch Bürgerinnen und Bürger mit Sachverstand und eigenen Ideen engagieren.

„Die Bürger wissen, dass sie auf uns zukommen können, wenn sie Veränderungsbedarf sehen. Das wird dann mit Augenmaß und Blick auf Lösungen angegangen, die am besten für alle Verkehrsteilnehmer akzeptabel sind“, sagte Bezirksbürgermeister Ludger Schnieder (CDU) in der Sitzung der Bezirksvertretung Kirchhellen. Positiv bewerten die Bezirksvertreterinnen und Bezirksvertreter daher auch die Vorschläge des Kirchhelleners Thomas Stewering. Der Anwohner hatte gefordert auf den Kirchhellener Straßen auf eine maximale Sicherheit für Radfahrer und Fußgänger zu achten. Bei Straßenbauvorhaben sollten dazu immer auch die Meinungen interessierter Bürgerinnen und Bürger oder des ADFC erfragt werden, schlug er vor.

Fahrradinitiative redet bei Verbesserung am Kirchhellener Ring mit

Gerade bei der Lösung für den neuen Radfahrstreifen auf der Strecke des Kirchhellener Rings zwischen Alleestraße und Hauptstraße sei dies ja der Fall, hieß es einmütig. So hoben außer Ludger Schnieder auch Vize-Bezirksbürgermeister Oliver Mies (FDP) und ÖDP-Vertreterin Elly Vaupel das Bürgerengagement dabei hervor. Denn gefunden wurde die Lösung tatsächlich bei einem gemeinsamen Ortstermin, an dem auch Vertreter der Bürgerinitiative „Aufbruch Fahrrad“ teilnehmen. „Wir finden die neue Lösung sehr, sehr gut“, betonte CDU-Sprecher Dominik Nowak. Damit ließe sich mehr Sicherheit für Radfahrer und Fußgänger erreichen ohne Kraftfahrer zu benachteiligen.

So verlaufen die Radfahrstreifen

Auf der nördlichen Seite des Kirchhellener Rings wird der Radfahrstreifen in Richtung Alleestraße komplett auf der Fahrbahn geführt. Auch der von der Alleestraße in Richtung Ortskern führende Radweg wird vor der Einmündung An St. Johannes auf die Fahrbahn geführt und geht auf der Fahrbahn weiter bis hinter die Zufahrt des Hallenbad-Parkplatzes.

Dort verschwenkt er auf den vorhandenen Radweg auf Gehwegniveau. Vor der Gartenstraße wird er wieder bis vor die Kreuzung mit der Hauptstraße auf der Fahrbahn geführt, wo er an die vorhandenen Radstrecken anschließt.

Denn ein Nachteil eines ursprünglichen ÖDP-Vorschlages für die neuen Radfahrstreifen auf beiden Fahrbahnseiten des Kirchhellener Ringes war, dass deswegen Parkplätze entfallen wären. Das sehen die meisten Anwohner in der Regel kritisch. Die Stadt wird daher die Stellplätze, die für den Radstreifen auf der nördlichen Fahrbahnseite so oder so wegfallen müssen, durch genau so viele neue Parkplätze auf der südlichen Straßenseite ersetzen. Dass die Stadt auch die Deckschicht der Straße mit ihren vielen Markierungen erneuern muss, um überhaupt eine gut erkennbare neue Radstreifenmarkierung anbringen zu können, stellt für die Tiefbauer kein Problem dar

Stadt Bottrop will für Radfahrer etwas Gutes tun

Denn in der Fahrbahn des Kirchhellener Rings zeigen sich inzwischen Risse und unebene Stellen, die sich mittelfristig zu größeren Schäden ausweiten würden. „Es macht an dieser Stelle daher auf jeden Fall Sinn, die Deckschicht zu erneuern. Das ergibt für uns die Chance, für Radfahrer etwas Gutes zu tun“, sagte Abteilungsleiter Steffen Jonek. Denn grundsätzlich seien Radfahrer auf dem auf die Fahrbahn markierten Fahrstreifen sicherer als auf separat geführte Radwegen. Das liege daran, dass Kraftfahrer auf der Fahrbahn eher bemerken als auf einem separaten Radweg, der womöglich ja hinter Bäumen verlaufe. So komme es seltener zu Unfällen. Rund 350.000 Euro sollen die neuen Radfahrstreifen kosten, für die die Stadt allerdings noch Fördergelder beantragen wird.