Bottrop. Zwei Bottroper SPD-Ratsmitglieder sprechen sich für die Aufnahme von Ukraine-Flüchtlingen aus. Die Stadt prüft derzeit die Kapazitäten.

Die Bottroper SPD-Ratsmitglieder Hajra Dorow und Matthias Buschfeld rufen in einem Offenen Brief dazu auf, Flüchtlinge aus der Ukraine in Bottrop gut aufzunehmen und ihnen zu helfen. „Vor wenigen Wochen hat sich Bottrop zum Sicheren Hafen für Geflüchtete erklärt. Nun sehen wir die Bilder aus der Ukraine und ihren westlichen Nachbarländern. Ihnen gilt unsere uneingeschränkte Solidarität. Wir werden Sie nicht allein lassen. Uns erfüllt es mit Stolz zu sehen, welchen Anteil die Bottroper Bevölkerung an ihrer Not nimmt“, schreiben Dorow als Vorsitzende des Integrationsausschusses und Buschfeld als Vorsitzender des Sozialausschusses.

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Die beiden seien „geschockt“ vom Überfall Russlands auf die Ukraine. „Der Angreifer hat in diesem Fall einen Namen: Wladimir Putin und seine Kamarilla sind verantwortlich für diesen Krieg. Daran gibt es für uns keinen Zweifel.“ Putin sei allerdings nicht Russland, das russische Volk wolle diesen Krieg ebenso wenig wie die Ukrainerinnen und Ukrainer.

Ratsmitglieder: „Flucht kein neues Phänomen für Bottrop“

Flucht sei kein neues Phänomen für die Stadt Bottrop. Hajra Dorow selbst ist im September 1992 aus Bosnien nach Deutschland geflohen. Sie kenne die Probleme, die Menschen auf der Flucht haben. „Diese Erfahrung sollte kein Mensch machen müssen. Aber: Konflikte finden auf der ganzen Welt statt. Es ist unsere Aufgabe, auch die Fluchtursachen zu bekämpfen.“

Gleichzeitig habe sie aber auch Verständnis für Ängste und Sorgen, die die Menschen in Deutschland umtreiben. Wer kommt zu uns? Können wir das schaffen? Klar sei, dass es Menschen sein werden, genauso wie in den letzten Fluchtwellen. „Menschen, in all ihren Facetten, die sich ein besseres Leben in unserem Land, in unserer Stadt erhoffen.“

Stadt Bottrop prüft die Ausweitung der Unterkunftsmöglichkeiten

Hajra Dorow und Matthias Buschfeld sehen sich „in der Verantwortung, alles zu unternehmen, was in unserer Macht steht, um den Geflüchteten zu helfen“. Die Bottroperinnen und Bottroper hätten es in den letzten Jahren geschafft, Menschen in unsere Stadt zu integrieren, „und wir werden auch Geflüchtete aus der Ukraine aufnehmen“.

Sozialdezernent Jochen Brunnhofer und Sozialamtsleiterin Karen Alexius-Eifert hatten Anfang der Woche berichtet, dass derzeit 80 Plätze für Flüchtlinge zur Verfügung stünden. Derzeit werde geprüft, wie sich die Kapazitäten aufstocken lassen.