Kirchhellen. Lange stand sie auf der Kippe. Aber jetzt ist die 100-Stunden-Aktion der Jugend Grafenwald angelaufen. Wie gute Werke kontaktlos getan werden.
Schon früh war klar, dass die diesjährige 100-Stunden-Aktion der Jugend Grafenwald „mal anders!“ würde stattfinden müssen. Bis kurz vor Weihnachten war sogar nicht klar, ob sie überhaupt stattfinden könnte. Jetzt ist sie angelaufen, mit nochmals verschärften Regeln. „Wir machen das jetzt erstmal, bis jemand was anderes sagt. Wir gehen ganz entspannt an die Sache ran“, sagt die Mitorganisatorinnen Theresia Duckheim und Nina Hasebrink.
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Sonntagabend hat das Team die zehn Läuferinnen und Läufern verabschiedet, die sich am Montag zu Fuß auf den Rückweg nach Bottrop gemacht haben, über die Stationen Magdeburg, Braunschweig, Bielefeld und Münster. Ihr Zieleinlauf, und das ist ein großer Wermutstropfen, wird nicht der gewohnte Triumph am Prozessionsweg sein mit Konfetti, rollenweise über die Straße gespanntes Klopapier und jubelnden Menschen links und rechts. Stattdessen werden die Laufhelden einmal quer durch Grafenwald marschieren und überall in den erlaubten kleinen Kreisen beglückwünscht werden. „Sehr schade, dass das nicht geht, sagt Nina Hasebrink, „das war immer der emotionalste Moment der ganzen Aktion.“
Spenden gehen an „Clownsvisite“ und „Wunschzauberer“
Was auch nicht geht: der Informationsabend, bei dem die Jugend Grafenwald erklärt, wohin die gesammelten Spenden gehen. Empfänger sind diesmal der Vereins „Clownsvisite“ und die in diesem Jahr gegründete Aktion „Wunschzauberer“. Die Klinikclowns Klara und Bims muntern etwa im Marienhospital Kinder bei unangenehmen Untersuchungen auf oder unterhalten sie bei längeren Aufenthalten. Die „Wunschzauberer“ verteilen zu Karneval Süßigkeiten in Bottroper Kindergärten oder machen benachteiligten Kindern Geburtstagsgeschenke.
Jugend liefert Brötchen und Frühstück
Ebenfalls vom Plan genommen hat die Jugend die geplanten gemeinsamen Frühstücke und stattdessen einen Frühstück-Bringdienst von 7 bis 11 Uhr eingerichtet. Von 15 bis 17 Uhr gibt es Kaffee und Kuchen leider auch nur zum Abholen statt zum gemeinsamen Verzehr in gemütlicher Runde. Ab 18 Uhr können die täglich wechselnden Menüs, die das Bistroteam tagsüber gekocht hat, in Boxen verpackt abgeholt werden. „Wir können nicht so viele Menüs kochen wie bei den früheren Aktionen“, sagen Theresia Duckheim und Nina Hasebrink. „Wir müssen ja auch an die Abstände beim Abholen denken.“ Rund 160 Menüs, schätzen die Beiden, werden in den 100 Stunden ausgegeben werden.
KAB Grafenwald sagt Silvesterlauf ab
Der Vorstand der KAB St. Josef Grafenwald hat den diesjährigen Silvesterlauf zum zweiten Mal in Folge aufgrund der Corona-Pandemie abgesagt.
Lange habe man gehofft, den Lauf unter Einhaltung der 2-G-Regel durchführen zu können, doch die Entwicklung der letzten Tage lasse keine andere Entscheidung zu, sagt der Vorsitzende Bernd Windmöller.
„Alle Vorbereitungen waren getroffen, eine Online-Anmeldung organisiert. Aber wir wollten niemanden gefährden“, so die Begründung für die Absage..
Aus der Not eine Tugend gemacht hat die Jugend auch bei den geplanten Grillabenden. Pommes, Currywurst, Bratwurst und Nackensteaks gibt es ab 18 Uhr zum Abholen am Grill, der zu einem Drive-In umfunktioniert wurde. Aktionen wie Laubfegen, Winterdienst und Autowaschen sollen weitere Spenden in die Kasse spülen. „Trotz Corona haben sich 35 Helferinnen und Helfer für die 100-Stunden-Aktion gefunden“, sagt Nina Hasebrink.
Wer den Weg der Läufergruppe verfolgen will, kann das tun und spenden: https://100stunden.vfl-grafenwald-fussball.de/