Bottrop. Bottrops Stadtbibliothek ist ausgeräumt. Das Haus wird umgebaut und saniert. Im Januar eröffnet ein Provisorium an prominentem Ort in der City.
Wer derzeit durch die großen neuen Glastüren im erweiterten Kulturzentrum in die Stadtbibliothek blickt, sieht nur leere Räume. Bis vor einigen Tagen wurde noch letztes Mobiliar herausgeschleppt. Bücher, Spiele und andere Medien sowie das elektronische Gerät sind sämtlich ausgelagert oder befinden sich in Teilen bereits in den provisorischen Räumen im ehemaligen katholischen Stadthaus. Im Kulturzentrum bietet sich daher gerade ein traurige Bild. Auffällig sind noch die Abstandsmarkierungen auf dem dunkles Teppichboden, die an die noch immer andauernde Corona-Pandemie erinnern und die Spuren der einstigen Halterungen an den nun kahlen Wänden.
„Die Bücher und Medien, die wir dann dort für unsere Besucherinnen und Besucher vorhalten, sind bereits komplett an der neuen Adresse eingetroffen“, sagt Monika Liebl. Jetzt heißt es für die stellvertretende Bibliotheksleiterin wie auch das gesamte Team einräumen, ordnen, sichten. Alle, die wie Monika Liebl oder auch Bibliotheksleiter Jörg Dieckmann den Umzug von der Hochstraße ins damals neue Kulturzentrum in der 90er Jahren mitgemacht haben, wissen, was das bedeutet. Und vor allem: die Lebendige Bibliothek, wie die Einrichtung heute offiziell heißt, ist in dieser Zwischenzeit nicht voll arbeitsfähig.
Die Hauptstelle der Stadtbibliothek wird ab Januar umgebaut, die Räume werden energetisch saniert und komplett neu gestaltet. Daher mussten die Räume leergezogen werden. Die unterschiedlichen Arbeiten werden voraussichtlich neun Monate in Anspruch nehmen. Solange sind die angestammten Räumlichkeiten nicht nutzbar. Daher hat die Bibliothek für Medien, die ab dem 2. November ausgeliehen wurden, eine besonders lange Leihfrist angeboten. Alles aus den Bereichen Sachbuch, Filme, Musik-CDs und ältere Romane, die ab diesem Datum entliehen wurden, bekommen ein Rückgabedatum nach dem voraussichtlichen Ende des Umbaus.
„Mit dem Abschluss der Arbeiten und dem Wiedereinzug ins neugestaltete Haus rechnen wir Ende August oder im September“, so Monika Liebl. „Wenn nichts Gravierendes dazwischen kommt, gehen wir alle davon aus, dass dieser Zeitraum realistisch ist, wenigsten zu 99,5 Prozent“, so die Bibliothekarin. Alle Medien, die nicht an der Paßstraße zur Ausleihe angeboten werden, sind eingelagert worden - und bis zum Ende des Umbaus auch nicht mehr zugänglich.
11.000 von 70.000 Büchern und Medien bleiben zugänglich
Ab Mitte Januar wird eine kleine Auswahl des Medienbestands – darunter Kindermedien, Romane und Hörbücher für Erwachsene aus den letzten Jahren sowie die Zeitschriften des Jahrgangs 2022 und aktuelle Neuerscheinungen – zur Verfügung stehen. Das sind dann aber immer noch rund 11.000 Bücher und Medien von insgesamt gut 70.000, die aktuelle zum Bestand des Hauses gehören.