Bottrop. Das Impfgeschehen in Bottrop verlangsamt sich, hunderte Termine sind noch frei. Booster-Impfungen sind nun früher möglich – mit Einschränkungen.

Wer sich in diesen Tagen in Bottrop erst-, zweit- oder drittimpfen lassen will, hat noch jede Menge Auswahl: Täglich sind zig Termine frei, im Impfzentrum am Südring, in den Impfstellen im Prisma und in der Kulturkirche (www.bottrop.de/impfung). Auch im Knappschaftskrankenhaus kann man sich am kommenden Sonntag noch boostern lassen. Macht sich eine Impfmüdigkeit breit?

Impfgeschehen in Bottrop lässt nach – zehntausende Booster fehlen

In gewisser Weise ja, blickt man auf die Zahlen. „Anfang Dezember haben wir noch über 700 Menschen am Tag geimpft, am Montag waren es nur noch gut 500“, sagt Michael Althammer, Leiter des Impfzentrums. Während die ersten Termine, die in großen Mengen Ende November für den Dezember freigeschaltet worden waren, sofort ausgebucht waren, läuft das Impf- und vor allem das Booster-Geschehen derzeit eher schleppend.

67.064 Personen hatten bis Mitte Juli dieses Jahres ihre Zweitimpfung in Bottrop bekommen, 57.600 davon kamen auch tatsächlich aus Bottrop. Dem gegenüber stehen nun – fünf Monate nach der Zweitimpfung – 34.317 Booster-Impfungen in der Stadt. Es fehlen also noch Zehntausende, die ihre Auffrischung noch nicht bekommen haben.

Bottrop muss Kinder-Impfstoff für Zweitimpfung zurückhalten

Am Montag hat das Land die Zeit zwischen den Zweit- und Booster-Impfungen auf vier Wochen verkürzt. Wie die Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein (KVNO) am Dienstag aber einschränkte, gelte dies nur für „immundefiziente Personen“. Allerdings, so heißt es im neusten Erlass: „Personen, bei denen die Grundimmunisierung weniger als fünf Monate zurückliegt, sind jedoch nicht zurückzuweisen und ebenfalls zu impfen – sofern ein Mindestabstand von vier Wochen erreicht ist.“

„Mit diesem neuen Erlass können die Kapazitäten, die wir jetzt noch haben, genutzt werden“, sagt Althammer. „Wir sind froh über jede Buchung.“

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Lediglich bei den Kinderimpfungen sieht es aktuell eng aus: Die Stadt hatte am Freitag zusätzliche Termine freigeschaltet, die sofort ausgebucht waren. Am Mittwochmorgen um 8.30 Uhr sollen nun noch 360 weitere Termine vergeben werden. Mehr ist derzeit nicht möglich, weil nicht gesichert ist, dass im Januar genügend Kinder-Impfstoff vorhanden ist. Die Stadt muss nun die Hälfte der bereits gelieferten 2000 Impfdosen für die Zweitimpfung der Fünf- bis Elfjährigen zurückhalten. Die Folgeimpfung bei Kindern soll nach drei Wochen erfolgen.