Bottrop-Kirchhellen. Der SPD-Ortsverein bleibt bei der Idee, den Markt probeweise auf die Hauptstraße zu verlegen. Die Werbegemeinschaft sieht das eher skeptisch.
Die Idee, den Kirchhellener Wochenmarkt auf die Hauptstraße zu verlegen, ist beim SPD-Ortsverein Kirchhellen-Mitte noch nicht vom Tisch. Vor drei Jahren hatten die Lokalpolitiker diesen Plan angeregt und mit einer Bürgerumfrage unterfüttert. Pate gestanden hatte dafür die Verlegung des Bottroper Innenstadtmarktes auf Kirchplatz und Hochstraße, die vom baubedingten Provisorium seit vielen Jahren zur festen Einrichtung geworden ist.
Die Idee ist nicht anlasslos entstanden. „Wir wollten damals - und wollen auch heute noch - eine Umgestaltung des Johann-Breuker-Platzes auch von der künftigen Nutzung abhängig machen“, so der SPD-Bezirksfraktionsvorsitzende Wilhelm Stratmann. Eine attraktive Umgestaltung des großen Platzes treibt auch die CDU seither um. Zudem wäre eine weitere, zumindest zeitweise, Verkehrsberuhigung der Hauptstraße ein zusätzlicher Effekt dieser Verlegung des Marktbetriebs. Teilweise wurde diese Beruhigung allerdings schon durch die heutige Einbahnstraßenregelung erreicht.
Entwicklung des Johann-Breuker-Platzes ist wesentlich für die Ortsmitte
Sicher, die Idee hat momentan verkehrsplanerisch nicht unbedingt Vorrang. Den sieht Stratmann, aber auch anderer Ortspolitiker, eher in der Erstellung eines Verkehrskonzeptes für die neu entstehende Bebauung am Schultenkamp, ob mit oder ohne Feuerwache. Dennoch sei die Entwicklung am Johann-Breuker-Platz und damit die Gestaltung als Markt- oder Bürgerplatz für die Ortsmitte wesentlich, wie Stratmann betont. Aber das solle weder gegen den Willen der Händler noch des lokalen stationären Einzelhandels durchgedrückt werden.
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In der damaligen Befragung der Marktbeschicker sei deren Meinung weder eindeutig für noch gegen diese Pläne ausgefallen, betont Wilhelm Stratmann. Aber einen Versuch wäre diese enge Verzahnung von Wochenmarkt und ansässigen Geschäften doch wert. Stratmann schweben vier oder fünf Wochenmärkte als Versuchsballon vor. „Dann wird man sehen, ob und wie es funktioniert.“
Die Werbegemeinschaft Kirchhellen steht dieser Idee eher skeptisch gegenüber. Deren Vorsitzender, Stephan Kückelmann, wirft ein: „Eine zeitweise Sperrung der Hauptstraße wäre für die ansässigen Geschäftsleute inakzeptabel.“ Natürlich sei der Wochenmarkt, der ja funktioniere, eine wichtige Ergänzung des lokalen Angebots und auch ein nicht zu unterschätzender Frequenzbringer für das Dorf.
Kückelmann vertritt den Standpunkt: Warum in ein funktionierendes Gefüge eingreifen? Außerdem sei es ja nicht so, dass der Wochenmarkt aus allen Nähten platze. „Es sind ja wöchentlich immer noch viele Freiflächen auf dem Johann-Breuker-Platz auszumachen.“ Der Vorsitzende der Werbegemeinschaft eher für eine Verdichtung als eine Verlegung des Marktes auf die Hauptstraße ein.
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Man erinnert sich: Die Ausweisung der Hauptstraße als Einbahnstraße hatte schon zu Unmut bei den Einzelhändlern geführt. Eine Teilausweisung als reine Fußgängerzone wäre mit ihnen gar nicht zu machen. Allerdings sollte auch die Geschwindigkeitsbegrenzung eingehalten werden. Eine Einkaufsstraße mitten im Dorf sei keine Rennstrecke.