Kirchhellen. Die SPD Kirchhellen ist gegen den Verkauf einer Mehrheit der Anteile am Flugplatz Schwarze Heide. Außerdem will sie einen neuen Marktort testen.
Der SPD-Ortsverein Kirchhellen spricht sich dagegen aus, eine Mehrheit der Anteile an der Flugplatzgesellschaft an private Investoren zu verkaufen. „Der Flugplatz muss in kommunaler Hand bleiben“, sagen Bezirksfraktionschef Willi Stratmann und Ratsherr Oliver Altenhoff. Für den Dorfkern fordert die SPD Kirchhellen eine Begrenzung der Geschosshöhe bei Neubauten. Zudem wollen sie die Debatte um die Gestaltung des Johann-Breuker-Platzes in Bewegung bringen.
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Im April hatten die Essener Finanzholding DIAG und der Bottroper Unternehmer Andreas Bromkamp den Städten Bottrop, Dinslaken, Hünxe, Voerde und dem Kreis Wesel ein Übernahmeangebot für deren Anteile an der Flugplatzgesellschaft Schwarze Heide gemacht. 15 Prozent der Anteile hat die Stadt Bottrop schon an Privatinvestoren verkauft. Die weiteren 85 Prozent wollen die privaten Investoren jetzt erwerben. „Der Betrieb des Flugplatzes ist ein Verlustgeschäft, für das schon seit Jahren eine Lösung gefunden werden soll“, sagt Claudia Fasse, Sprecherin der DIAG. „Die DIAG hat Interesse bekundet, weitere Gesellschafteranteile zu übernehmen.“
Hünxe will Flugplatzanteile nicht verkaufen
Derzeit prüfen die Beteiligungsverwaltungen der Stadt Bottrop und des Kreises Wesel das Übernahmeangebot. Dinslaken und Voerde haben Verkaufsinteresse bekundet. Die Stadt Hünxe hat dagegen letzte Woche noch einmal deutlich gemacht, dass Politik und Verwaltung gegen einen Verkauf der Hünxer Anteile sind.
„Wir wollen unsere Anteile möglichst behalten“, sagte Bürgermeister Dirk Buschmann. Darin seien sich Hünxer Gemeindeverwaltung und Politik einig. Es gelte, in den nächsten Tagen „weitere Gespräche mit den Kaufinteressenten zu führen, um letztlich in den Gremien mit der Politik gemeinsame Entscheide zu treffen“. Auch für die am Standort integrierte Firma von Flugzeugbauer Walter Extra sei das weitere Vorgehen wichtig. Extra hatte bekundet, auch er sei interessiert an einer Übernahme von Anteilen.
„Städte müssen zu Investitionen bereit sein“
Für die Kirchhellener SPD ist wichtig, dass die Kommunen eine Gestaltungsmehrheit an der Flugplatzgesellschaft behalten. Allerdings seien die Städte dann auch in der Pflicht, die Attraktivität des Flugplatzes zu steigern. „Wir brauchen einen großen Wurf am Flugplatz, auch um dort endlich das lange geforderte Gewerbegebiet zu entwickeln“, sagt Altenhoff. Um die zuletzt gute Entwicklung der Flugplatzgesellschaft weiter zu fördern, „müssen die Städte auch zu Investitionen bereit sein“, zum Beispiel für weitere Rundhallen für parkende Flugzeuge.
Geschosszahl deckeln, neue Marktform testen
Mit zwei Forderungen will der SPD-Ortsverein die Debatte um die Gestaltung des Ortskerns weiterbringen. Er fordert für Neubauten eine Festsetzung der zulässigen Geschosszahl auf drei Stockwerke. „Diese Festsetzung kann die Politik ohne großen Aufwand für die Planungsverwaltung beschließen“, sagt Altenhoff. Gelten soll diese Höhenbeschränkung für die Hauptstraße mindestens bis zum Jugendkloster, aber auch für die Bottroper Straße und die Schulstraße. Dort will die Kirchhellener SPD die bisherigen Feuerwehrfläche nach einem Neubau für preisgünstigen Wohnungsbau nutzen „Wenn wir den Rest des dörflichen Charakters im Ortskern erhalten wollen, müssen wir jetzt handeln“, sagt Stratmann.
In der Diskussion um eine Neugestaltung des Johann-Breuker-Platzes sind Forderungen nach mehr Bänken und Grün auf dem Platz bisher eingebremst worden durch den Hinweis auf die Bedürfnisse der Markthändler und Veranstalter. Deshalb schlägt die SPD vor, zeitnah eine andere Aufstellung der Marktstände auszuprobieren. Oliver Altenhoff: „Lasst uns doch mal ausprobieren, die Marktstände entlang der Hauptstraße aufzustellen. Wenn das funktioniert, bekommen wir für den Breuker-Platz ganz neue Gestaltungsmöglichkeiten.“
Bezahlbarer Wohnraum an der Schulstraße
Die SPD Kirchhellen hält fest an ihrer Forderung, nach einem Neubau der Feuer- und Rettungswache II auf der Fläche an der Schulstraße bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. Bezirksfraktionschef Willi Stratmann sagt: „Der Wohnbauflächenbericht der Verwaltung zeigt, dass im Neubaugebiet Schultenkamp keine einzige Sozialwohnung entstanden ist. Deshalb müssen wir städtischen Flächen nutzen, um günstigen Wohnraum zu schaffen. Da haben wir es nämlich in der Hand.“