Kirchhellen. Die erste Kunstausstellung, das erste Konzert, die ersten Kabarettabende: Die Kultur kehrt zurück in den Hof Jünger. Aber es bleibt bei 3G.

Und wieder eine Premiere nach Corona im Hof Jünger. Genauer gesagt: gleich drei. Im Rahmen der „Kunstroute“ gibt es am Samstag die erste Kunstausstellung, am Sonntag das erste Klavierkonzert. Und beim ersten Doppelschlag „Kabarett im Hof“ will Programmplaner Hermann Reinbold erstmals wieder alle Plätze im Theatersaal verkaufen.

Hof Jünger in Kirchhellen: „Weltklassik am Klavier“

Beim ersten Konzert der Reihe „Weltklassik am Klavier“ nach fast einem Jahr Pause am Sonntag um 17 Uhr werden allerdings aus Hygieneschutzgründen noch Sitzreihen leer bleiben, hat Reinbold mit den Machern der „Weltklassik“-Reihe vereinbart. Es gastiert das Duo Gegenwind mit Saxophonist Yuriy Broshel und Konzertpianist Denis Ivanov. Auch in diesem Jahr haben die beiden Musiker wieder ein abwechslungsreiches Programm zusammengestellt, das von verträumten Melodien bis hin zu virtuosen Klängen ein Garant für einen facettenreichen musikalischen Abend ist.

Notwendig für den Konzertbesuch sind Nachweise über Impfung, Test oder Genesung. Aufgrund des eingeschränkten Platzangebot empfiehlt sich eine Buchung per Email an der telefonisch unter 0211 9365090. Der Einlass beginnt ab 16.15 Uhr.

Kunst-Route im Kulturzentrum

Nachweise über Testung, Impfung und Genesung sind ebenfalls erforderlich für den Besuch der Ausstellung „Kunstroute“. Sie beginnt am Samstag früher als im Programmheft angekündigt: Die Ausstellung ist Samstag geöffnet von 14 bis 19 Uhr, am Sonntag von 12 bis 18 Uhr. Die Künstlerinnen Odile Meier-Dusol, Irmelin Sansen und Trudel Zeltinger zeigen am Wochenende dort ihre Werke. Reinbold geht allerdings nicht so weit wie die Künstlerinnen und Künstler, die am „Atelier M24“ an der Münsterstraße 24 mitmachen bei der Kunstroute. Am, nicht im: Dort sind die Bilder nur draußen zu sehen, in der Garage oder im Garten. Das Atelier selbst bleibt geschlossen.

Neustart nach Corona-Durststrecke: Benjamin Eisenberg. bittet wieder zum „Kabarett im Hof“.
Neustart nach Corona-Durststrecke: Benjamin Eisenberg. bittet wieder zum „Kabarett im Hof“. © FUNKE Foto Services | Frank Oppitz

Kabarett mit vollem Kartenkontingent

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Zum ersten „Kabarett im Hof“ hat Benjamin Eisenberg als Gäste Axel Pätz und René Steinberg eingeladen für Dienstag, 28. September, und Mittwoch, 29. September, um 19.30 Uhr (Einlass ab 18.30 Uhr). „Ich habe mit Benjamin besprochen, dass wir das volle Kartenkontingent freigeben“, sagt Reinbold. Nun sind Kabarettist und Programmplaner gleichermaßen gespannt auf die Nachfrage, die vor Corona regelmäßig für einen ausverkauften Hof sorgte. Reinbold ist verhalten optimistisch: „Das Publikum tastet sich wieder heran an Kulturveranstaltungen.“

Das könnte sich bei den beiden Kabarettabenden lohnen. Tasten-Kabarettist Axel Pätz, dekoriert mit dem Bottroper Frech-Dax, kommt mit seinem vierten Soloprogramm „Realipätztheorie“. Darin stellt sich der Hamburger wieder den drängenden Fragen unserer Zeit und seziert die Mysterien des Alltags. Mit schneidendem Witz und intelligenten Chansons – feinsinnig, böse, satirisch.

Kabarettist René Steinberg: „Wir müssen mehr Humor wagen“

WDR-2-Größe René Steinberg fordert: „Freuwillige vor!“ Seine Diagnose der aktuellen Gesellschaftsentwicklung: unübersichtlich, ökonomisiert, aufgeheizt. Kürzer: „alle bekloppt“. Was also tun? Steinberg meint: „Wir müssen mehr Humor wagen!“ Gemäß seinem Motto „Gemeinsinn, statt gemein sein“ erlebt das Publikum, was Humor ist und wie man sich mit diesem gegen all die Beklopptheiten unserer Zeit wappnet. Der Garant der guten Laune nimmt seine Zuschauer mit in ein Trainingscamp der nachhaltigen Art, in dem es unter anderem um Homer, Goethe, WhatsApp, Netflix, Heimat und pubertierende Monster geht.