Bottrop. Selbst Nachbarn finden die liegende Seilscheibe nicht. Das will die Stadt Bottrop nun ändern. Außerdem wird der Bolzplatz im Park ausgebessert.

Die Stadt bringt den Prosperpark wieder besser in Schuss. Dazu werden Arbeiter der Stadt im Norden des Parks die versenkte Seilscheibe auf Vordermann bringen und den Bolzplatz etwas aufbessern. Sowohl die Landmarke als auch der Fußballplatz haben über die Jahre arg gelitten und sind gut 30 Jahre nach ihrem Bau nicht mehr in einem guten Zustand.

„So kann das nicht bleiben“, sagte erst vor kurzem noch SPD-Sprecherin Sandra Behrendt. Die Einfassung der liegenden Seilscheibe etwa sei derart verfallen, dass sie inzwischen eine Gefährdung für Parkbesucher darstelle, mahnte die Bezirksvertreterin in der jüngsten Sitzung der Bezirksvertretung Mitte. „Ein Bolzplatz ohne Zaun macht auf einem Hügel auch wenig Sinn“, befürwortete die Bottroperin außerdem die Absicht, den Rasenplatz demnächst einzuzäunen.

Fußballern rollen Bälle im Prosperpark den Hang hinunter

Der Bolzplatz im Prosperpark besteht bisher im Grunde nur aus einem Rasenplatz mit zwei Toren. Da er oben auf der Böschung liegt, müssen die Fußballer während der Spiele dort oft Bällen hinterher laufen, die den Abhang hinunterrollen. Fußball zu spielen mache so nicht viel Spaß, haben Mitarbeiter der Verwaltung erkannt. Die Stadt schlug daher vor, zwei Meter hohe Stallmattenzäune aufstellen, gegen die die Bälle prallen können. Höhere Ballfangzäune können auf dem Hügel nicht aufgebaut werden, da unter dem Hügel Altlasten der früheren Zeche Prosper III liegen, die mit einer meterdicken lehmhaltigen Schicht abgedeckt sind. Hohe Ballfangzäune könnten daher nur mit großen Aufwand bei sehr hohen Kosten befestigt werden, heißt es.

Den Bolzplatz im Norden des Bottroper Prosperparks wird etwas aufbessern. Ihre Mitarbeiter werden dort zwei Meter hohe Stahlmattenzäune aufstellen, damit dei Bälle dagegen prallen und nicht mehr so oft weiter wegrollen.
Den Bolzplatz im Norden des Bottroper Prosperparks wird etwas aufbessern. Ihre Mitarbeiter werden dort zwei Meter hohe Stahlmattenzäune aufstellen, damit dei Bälle dagegen prallen und nicht mehr so oft weiter wegrollen. © FUNKE Foto Services | Thomas Gödde

„Der Bolzplatz wird vorerst laut Beschluss des Bezirkes Mitte nicht baulich umgestaltet“, berichtet Ulrich Kollath, Abteilungsleiter im Ressort für Umwelt und Grün inzwischen allerdings. Es sei aber vorgesehen, die Grasnarbe zu renovieren. Denn zurzeit können Fußballer auf dem Bolzplatz nur schlecht spielen. Bei trockenem Wetter verhärtet der Boden und bei regnerischem Wetter wird der Rasen sehr feucht. „Die Drainage hat nicht funktioniert“, erklärte Ulrich Kollath das viele Wasser auf dem Bolzplatz.

Schilder weisen Weg zur versenkten Bottroper Seilscheibe

Die versenkte Seilscheibe im Norden des Prosperparks ist so sehr herunter gekommen, dass die Stadt sie mit Bauzäunen absperren müsste, wenn sie nicht schleunigst renoviert würde. Vor allem die hölzerne Umrandung der liegenden Scheibe sei stark verwittert, berichtet das städtische Ressort für Umwelt und Grün. Für die Renovierung empfehlen dessen Mitarbeiter, Palisaden aus Kunststoff einzubauen. Denn diese seien haltbarer als Holz.

Der Halden-Park

Der Prosper-Park in Bottrop liegt auf dem Gelände der ehemaligen Zeche Prosper III zwischen der Hugo-Reckmann-Straße im Westen und dem Friedrich-Bitter-Weg im Osten. Der Park ist zur Modernisierung des Ruhrgebietes im Rahmen der Internationalen Bauausstellung Emscherpark Ende der 1990er Jahre entstanden.Auf der Zeche Prosper III wurde von 1906 bis 1986 Kohle gefördert. Außerdem gab es auf dem Gelände eine Kokerei mit Koksgasanstalt und Leichtölgewinnungsanlage, eine Ammoniakfabrik mit Salzlager, eine Benzolfabrik mit Teergewinnung und auch Kläranlagen. Nach der Schließung der Zeche wurde der kontaminierte Boden aufgeschüttet und versiegelt. Der Park besteht somit aus einer Halde.

Auf Wunsch der Bezirksvertreterinnen und Bezirksvertreter sollen künftig außerdem Hinweisschilder aufgestellt werden, damit die Landmarke besser zu finden ist. Parkbesucher müssen ohnehin erst abseits der Wege über Rasen dorthin laufen, um sie anschauen zu können. So räumt zum Beispiel auch CDU-Bezirksvertreter Andreas Freitag ein: „Ich wohne fünfhundert Meter davon entfernt und habe sie noch nie gesehen“. Vorschlägen aus Reihen der Bezirksvertreter, die Seilscheibe deshalb auch aufzurichten, erteilen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Verwaltung allerdings eine Absage. „Die Scheibe wiegt mehrere Tonnen“, erklärte Ulrich Kollath. Stehend könne sie bei einem derartigen Untergrund wie im Prosperpark nur zu enormen Kosten sicher genug befestigt werden, riet der Abteilungsleiter davon ab.

Hinzu kommt, dass die historische Seilscheibe in dem Park ganz bewusst flach gelegt und versenkt wurde, erläuterte Stadtplanerin Ursula Dickmann. Denn die Landmarke dient als Symbol für den Niedergang des Steinkohlenbergbaus.