Bottrop. Initiator David Schraven holt bei Bottrops erstem Dokufilm-Festival das ZDF ins Boot. Podiumsgäste sind u.a. Tibor Meingast und Nicolai Piechota.

Der Dokumentarfilm hat längst die Nische verlassen. Egal ob Skandale, Umweltthemen, Geschichtsdokus, das Rotkehlchen oder Stadtentwicklung: Das Genre wächst, nicht nur in den öffentlich-rechtlichen Kanälen, sondern auch bei Netflix und Co. Jetzt haben sich Bottroper Akteure um den Journalisten David Schraven zusammengetan und ein Dokumentarfilm-Festival auf die Beine gestellt, das an fünf Abenden Themen auf Leinwand und Podium bringt, die sich mit Stadt, dem Ruhrgebiet, sozialen, wirtschaftlichen Themen oder dem Sport auseinandersetzen.

Vom 3. September bis 1. Oktober sind insgesamt sieben Filme auf der Leinwand an der Südwand der Cyriakuskirche zu sehen. Der Ton kommt über Kopfhörer, ein bisschen wie Autokino, man sieht, hört aber nur individuell. Der Clou: Die Kopfhörer dienen zugleich als Eintrittskarte. Ab Freitag, 27. August, werden Gutscheine dafür im Marktviertel-Kiosk am Kirchplatz 4 ausgegeben. Die werden dann zum Auftakt am 3. September gegen die Kopfhörer getauscht. 100 Plätze, 100 Kopfhörer. Der Eintritt ist frei.

Viele Partner ermöglichen das Bottroper Dokufilm-Festival

Beim Schwerpunkt Sport mit Tibor Meingast am 10. September geht es filmisch neben der Olympiade von Antwerpen 1920 auch um den legendären Kampf zwischen US-Schwergewichtsboxer Muhammad Ali (l.) gegen Landsmann Joe Frazier vor 60 Jahren.
Beim Schwerpunkt Sport mit Tibor Meingast am 10. September geht es filmisch neben der Olympiade von Antwerpen 1920 auch um den legendären Kampf zwischen US-Schwergewichtsboxer Muhammad Ali (l.) gegen Landsmann Joe Frazier vor 60 Jahren. © dpa | dpa

„Wir freuen uns, dass wir Kirche, Marktviertel, den Verein Marketing für Bottrop, die Sparkasse, die Stadt über den Stärkungsfonds und vor allem das ZDF als Kooperationspartner für dieses Festival als Partner gewinnen konnten“, sagt Organisator David Schraven. „Wir bekommen alle Festival-Filme vom ZDF und Nicolai Piechota ist derzeit auch in der Stadt unterwegs und dreht eine Dokumentation über Bottrop, exemplarisch für viele Städte, in der besonders viele Leute mit anpacken, etwas verbessern und etwas in und für ihre Stadt bewegen wollen“, so Schraven weiter.

An jedem Freitag gibt es auch passend zu Film und Thema Podiumsgäste. Moderator ist der frühere Redaktionsleiter der Tageszeitung „taz“ Ruhrgebiet, Christoph Schurian. Als Journalist, Autor, Ausstellungsmacher, unter anderem auch beim Ruhr Museum, kennt er die Region von innen und außen. „Direkt am ersten Abend wird es um Wirtschaft im Ruhrgebiet gehen, von Start-ups bis zu großen Unternehmen und vor allem darum, wie es mit dem Revier weitergeht“, so Schurian. Gast neben einem Kirchenvertreter ist auch Stefan Laurin, skeptischer Beobachter des Ruhrgebiets und Herausgeber des Blogs „Ruhrbarone“, zu dessen Mitbegründern er mit Schraven und Schurian auch gehört.

An zwei Abenden geht es um den Sport (Gast: Tibor Meingast) oder Themen wie Infrastruktur und Stadtentwicklung mit Vertretern der Bottroper Verwaltungsspitze oder Problemquartiere/Verlorene Stadtteile mit Bastian Schlange als Gast. Abschluss und Höhepunkt soll der 1. Oktober sein. Dann hat der gerade entstehende ZDF-Dokumentarfilm über Bottrop Premiere haben, der später auch im Hauptprogramm des Senders zu sehen sein wird. Gast ist dann Nicolai Piechota, Autor der Doku.

3. September bis 1. Oktober, immer freitagabends, 20 bis ca, 21.30 Uhr, auf dem Kirchplatz, St. Cyriakus. Erst das Filmprogramm, dann das Podiumsgespräch. Eintritt frei. Zählkarten: Marktviertel-Kiosk am Kirchplatz. Und: Es gibt u.a. das berühmte Bottroper Bier.