Bottrop. Braucht Bottrop im Süden der Stadt auch eine Berufsfeuerwache? Ja, meint WAZ-Redakteur Norbert Jänecke in seinem Kommentar zum Feuerwehr-Streit.
Menschenleben im Bottroper Süden zu schützen, ist der Stadt nicht mehr wert als unbedingt nötig. Das ist leider genau das fatale Signal, das die Verwaltung im Kräftemessen um die Feuerwachen-Standorte setzt. Selbstverständlich braucht Bottrops Norden Kirchhellen seine eigene Berufsfeuerwache, dass Bottrops Süden seine Berufsfeuerwache aber nicht endlich auch bekommen soll, leuchtet nicht ein.
Die Bürger bekommen nicht das beste Brandschutzangebot - diese Kritik aus Teilen des Rates und der Bezirksvertretungen ist völlig berechtigt. Die Feuerwehr selbst sieht in dem von der Verwaltung bevorzugten Standort der Hauptwache am Marienhospital ja auch nicht die beste Lösung. Denn von dort kann sie eben nicht schneller auch im Süden der Stadt zur Stelle sein.
Eine Rettungswache für den Bottroper Süden gibt es schon
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Dabei hatte die Feuerwehr schon vor Jahren eine eigene Wache für die Berufswehr im Bottroper Süden ins Gespräch gebracht. Schon jetzt braucht die Stadt eine südlichere Rettungswache, damit die Sanitäter schnell genug bei Unfällen und Noteinsätzen sind. Schon jetzt wird der Feuerwehr notdürftig eine eigene Fahrspur in die Scharnhölzstraße eingerichtet, um trotz der Dauerbaustelle an der Horster Straße wenigstens etwas schneller in den Süden zu kommen. Schließlich kommt es auf jede Minute an.
Die neue Hauptfeuerwache am Marienhospital verbessert da nichts, sondern verspricht allenfalls die per Gesetz vorgegebenen Mindeststandards. Die Stadt baut die neue Hauptwache aber für mindestens ein halbes Jahrhundert. Nicht nur Kirchhellen im Norden wird in dieser Zeit mit seinen neuen Wohngebieten wachsen und absehbar mehr Berufsfeuerwehrleute brauchen, auch der Süden der Stadt wird durch die Bottroper Freiheit-Emscher-Gebiete wachsen. Eine neue Hauptfeuerwache in der Stadtmitte allein hilft in Zukunft also sowieso kaum.