Bottrop. Vor gut einem Monat wurde der Pumptrack im Volkspark Batenbrock freigegeben. Das sagen Jugendliche zur neuen Attraktion im Stadtteil.

Kurz in die Pedale treten und dann möglichst den gesamten Parcours ohne weiteres Strampeln absolvieren – darum geht’s hier auf dem neuen Pumptrack mitten im Volkspark Batenbrock. Durch den Bau der großen Anlage wurde in dem Stadtteil Batenbrock nun ein Treffpunkt für Groß und Klein geschaffen.

Jugendliche zeigen Tricks auf ihren Fahrrädern, üben Sprünge oder probieren einfach nur aus, den Track möglichst schnell zu absolvieren. Täglich besuchen 50 bis 100 Leute die Anlage. Damit wird die neue Attraktion bestens angenommen. Auch beim Besuch der Redaktion vor Ort ist einiges los und auf der Bahn sind die unterschiedlichsten Gefährte unterwegs – vom BMX- bis zum Laufrad ist alles mit dabei.

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Akin (15) freut sich entsprechend: „Hier kann man wenigstens was machen und rausgehen. Man kann hier jeden Tag hinkommen und es macht einfach Spaß zu fahren.“ Auch ein Sturz kann ihn nicht davon abhalten, so schnell wie möglich wieder aufs Fahrrad zu steigen und seine Runden zu drehen.

Die Idee zu einem Pumptrack kam von Bottroper Jugendlichen

Mittlerweile gibt es auch eine Whats-App-Gruppe. Auf diese Weise verabreden sich die Jugendlichen und es bilden sich so langsam feste Gruppen, die sich regelmäßig hier treffen. Barbara Josfeld, Mitarbeiterin des Stadtteilbüros Batenbrock, ist begeistert und erinnert an die Anfänge: „Wir haben uns damals gefragt: ‚Was brauchen Jugendliche und was wünschen sie sich?‘“ Daraufhin sei dann der Vorschlag eines Pumptracks gekommen. Vier Jahr ist das inzwischen her und sie habe niemals gedacht, dass die Anlage so gut ankommen werde. Nun zeige sich aber, das hier jeder die Möglichkeit habe, Kontakte zu knüpfen. „Da kommt ein ganz tolles Miteinander bei raus.“

Rücksichtnahme wir hier groß geschrieben – auch die jüngeren Kinder dürfen sich auf der Bahn ausprobieren – so wie hier die vierjährige Ella, die ihre ersten Runden im Bottroper Park dreht.
Rücksichtnahme wir hier groß geschrieben – auch die jüngeren Kinder dürfen sich auf der Bahn ausprobieren – so wie hier die vierjährige Ella, die ihre ersten Runden im Bottroper Park dreht. © FUNKE Foto Services | Lutz von Staegmann

Auch Nico (16), einer der Jugendlichen, die freiwillig die Anlage von Müll befreien, besucht den Pumptrack fast täglich: „Oft sind wir von vormittags bis spät abends hier. Ich habe hier eine Gruppe von Freunden kennengelernt. Man bekommt auch Tipps von erfahrenen Fahrern, das ist toll.“

Inzwischen haben die Jugendlichen auf ihren Räder auch schon Zuschauer: Das nahe gelegene Altenheim stattet dem Park ab und zu einen Besuch ab und die Bewohner erfreuen sich an den Fahrern und ihren Tricks. Was aufmerksamen Beobachtern sofort auffällt: Auf jüngere Fahrer wird besonders viel Rücksicht genommen, dabei stehen sie den Größeren in nichts nach.

Profis haben die Jugendlichen bei der Planung ihrer Anlage unterstützt

„Der Pumptrack wurde von Profis mitgestaltet, die selber viel Erfahrung in der Szene haben. Die Jugendlichen brauchen einfach Vorbilder und haben hier die Möglichkeit, sich auszutauschen oder von einander zu lernen. Wir wollten eine sportliche Möglichkeit außerhalb eines Vereins anbieten und der Pumptrack passte einfach perfekt rein. So ist der Park eine Ressource für Familien geworden“, berichtet Barbara Josfeld. Sie erinnert an den Workshop im Park, bei dem die Jugendlichen ihr Ideen und Wünsche für die Strecke einbringen konnten. Am Ende hat die Stadt rund 100.000 Euro für den Bau investiert, ein Großteil davon aus EU-Fördermitteln.

Barbara Josfeld, Leiterin des Stadtteilbüros Batenbrock.
Barbara Josfeld, Leiterin des Stadtteilbüros Batenbrock. © FUNKE Foto Services | Lutz von Staegmann

Die ersten Fahrten nach der Eröffnung ihrer Strecke vor rund einem Monat waren daher was ganz Besonderes und auch heute strahlen die Jugendlichen, genießen gelassene Atmosphäre und den Tag im Park. Oft kommen ganze Familien mit ihren (Groß)Eltern und machen ein Picknick, während sie das Geschehen verfolgen.

Jugendliche kümmern sich selbst um die Sauberkeit der Anlage

Weitere Besonderheit? Die Jugendlichen kümmern sich selbst um die Sauberkeit der Anlage. „Nach Corona können alle jetzt die Freiheit fast körperlich spüren, die der Pumptrack vermittelt. Es ist total faszinierend und friedlich. Die Anlage ist wie ein Geschenk für die Leute“, sagt Barbara Josfeld.