Bottrop. Corona bremste das Projekt des Bottroper Vereins Gegenwind zunächst aus. Nun laufen die Dreharbeiten. Wann und wo der fertige Film gezeigt wird.

Ein Kamerateam auf dem Bottroper Rathausplatz sieht man nicht allzu oft. Und wenn, dann geht es meist um einen TV-Beitrag. An diesem Morgen werden aber Szenen für einen Film gedreht, und die Hauptrollen spielen zwei Kinder: Leo Büdts (12) und Leni Kramer (11) stellen Fritz und Frida dar. Die beiden Figuren sind in Bottrop bestens bekannt aus dem Mitmachtheater, mit dem der Verein Gegenwind Kinder stark macht gegen Übergriffe. Jetzt soll es einen Film mit ihnen geben, zur Prävention sexualisierter Gewalt an Kindern und Jugendlichen im Internet. Titel: „Fritz und Frida - Gefahr durch digitale Medien“.

Corona-Pandemie verzögerte Dreharbeiten für Präventionsfilm in Bottrop

Die Corona-Pandemie hat die Dreharbeiten verzögert, doch vergangenen Sonntag ist das professionelle Team endlich an den Start gegangen. Doris Wagner vom Vorstand des Vereins Gegenwind freut sich, dass bekannte Schauspieler wie Kerstin Kramer („Alles, was zählt“), die auch fürs Drehbuch verantwortlich zeichnet, oder Orestes Fiedler („Lissabon Krimi“) dabei sind.

Der Film soll im November fertig geschnitten sein, hofft Doris Wagner. Nach einer öffentlichen Vorführung – so die Corona-Lage eine solche zulässt – kann der Film bei Gegenwind von allen Menschen bzw. Einrichtungen ausgeliehen werden, die Interesse daran haben; an vorderster Stelle stehen da die Schulen in Bottrop, aber auch überregional. Diese Ausleihe ist „nur in Begleitung einer pädagogischen Mitarbeiterin möglich“, unterstreicht Doris Wagner. Schließlich sollen auch der Umgang mit dem Thema und Hilfsmöglichkeiten bei Übergriffen immer mit besprochen werden.

Land NRW gewährt eine personelle Aufstockung für Verein Gegenwind Bottrop

Die Begleitung ist möglich, weil der Verein eine personelle Aufstockung finanziert bekommt. „Anfang der Woche haben wir Bescheid vom Land bekommen“, verkündet Doris Wagner.

Doris Wagner vom Gegenwind-Vorstand dankt Bottrops Bürgermeisterin Monika Budke und Volksbank-Vorstand Ingo Hinzmann für die Unterstützung des Filmprojektes.
Doris Wagner vom Gegenwind-Vorstand dankt Bottrops Bürgermeisterin Monika Budke und Volksbank-Vorstand Ingo Hinzmann für die Unterstützung des Filmprojektes. © FUNKE Foto Services | Thomas Gödde

Noch bis Sonntag werden Szenen an unterschiedlichen Drehorten aufgenommen, etwa auch in der Schillerschule. Dass das möglich ist, sei der Stadt Bottrop zu verdanken, betont Doris Wagner: „Ohne die Stadt wäre es uns gar nicht gelungen, zu Corona-Zeiten an irgendwelche Genehmigungen zu kommen.“ Diese zu erteilen, war den Verantwortlichen im Rathaus aber offenbar wichtig. Bürgermeisterin Monika Budke jedenfalls betont gegenüber Doris Wagner und Co.: „Sie leisten so eine wertvolle Arbeit für die Stadt. Mir ist es eine Herzensangelegenheit, dass wir ein Bewusstsein für das Thema in der Bevölkerung schaffen, dass wir nicht wegschauen.“

Der Verein Gegenwind Bottrop rechnet mit Filmproduktionskosten von 40.000 Euro

Auch interessant

Neben dem etwa zwölfminütigen Hauptfilm wird es voraussichtlich ab Frühjahr noch drei kürzere Produktionen geben, die jeweils gezielt auf die Arbeit mit Kindern, Pädagogen und Erziehungsberechtigte zugeschnitten sind.

Der Verein rechnet mit Produktionskosten in Höhe von insgesamt rund 40.000 Euro. Spenden sind zur Finanzierung wichtig – und deshalb geht ein weiterer Dank von Doris Wagner auch an die Vereinte Volksbank, über deren Crowdfunding-Aktion insgesamt 9000 Euro für das Film-Projekt zusammengekommen sind. „Gemeinschaft funktioniert nur, wenn alle zusammenhalten“, begründet Vorstand Ingo Hinzmann das Engagement der Volksbank für dieses und andere soziale Projekte.