Bottrop. Projekt zur Prävention sexualisierter Gewalt an Kindern und Jugendlichen im Internet liegt Verein Gegenwind am Herzen. Das ist geplant.

Mit seinem Mitmachtheater „Fritz und Frida“ macht der Verein Gegenwind Bottroper Kinder seit vielen Jahren stark gegen Übergriffe, fördert schon im Kindergartenalter die Fähigkeit, sich zu behaupten. Ein Film zur Prävention sexualisierter Gewalt an Kindern und Jugendlichen im Internet soll nun das Angebot zeitgemäß erweitern – doch bremst die Corona-Pandemie die Dreharbeiten aus.

Filmtitel: „Fritz und Frida – Gefahr durch digitale Medien“

Eigentlich sollten die Szenen für „Fritz und Frida - Gefahr durch digitale Medien“ an den ersten beiden Februar-Wochenenden von einem professionellen Team gefilmt werden. Das Drehbuch von Kerstin Wagner steht, die Kinder und Schauspieler sind gecastet. Kulissen sollten etwa eine Bottroper Schule, der Rathausplatz und ein Wohn- sowie Kinderzimmer im Möbelhaus Beyhoff bieten. „Doch wir bekommen wegen Corona keine Drehgenehmigung“, berichtet Doris Wagner vom Vorstand des Vereins.

Was Gegenwind hingegen sehr wohl erhalten hat, dass sind viele Spenden, die das Projekt erst möglich machen. Im Herbst war eine Crowdfunding-Aktion mit Unterstützung der Vereinten Volksbank gestartet worden. „Wir haben uns über die Spenden total gefreut“, betont Wagner. „Auch der Rote Keil hat uns gut unterstützt.“ Schließlich müsse für einen hochprofessionellen Dreh eine entsprechende Summe veranschlagt werden.

Gegenwind-Beratungsstelle ist auch im Lockdown erreichbar

Was der Corona-Lockdown nicht ausbremst: Die Beratungsstelle gegen sexualisierte Gewalt an Kindern und Jugendlichen, die Gegenwind an der Essener Straße betreibt, ist für Kinder, Eltern und Pädagogen weiterhin erreichbar unter 02041 20811 sowie gegenwind-bottrop@t-online.de . „Es kommen ganz viele Anrufe“, schildert Doris Wagner die aktuelle Lage. Die Situation sei in vielen Familien im Moment hochgradig angespannt. „Die Wohnverhältnisse sind oft eng“, macht die Fachfrau auf eine Problematik gerade in Zeiten des Lockdownsaufmerksam.

Zudem: „In vielen Familien ist der Umgang mit dem Internet nicht so, dass sehr darauf geachtet wird.“ Teils würden Kinder zum Beispiel über soziale Medien dazu aufgefordert, Persönliches von sich zu schicken. Täter gingen unglaublich subtil vor, um Kontakte oder vielleicht Bilder zu erhalten.

Film soll Kindern und Jugendlichen Lösungsmöglichkeiten aufzeigen

„Unser Film ist so aufgebaut, dass keine Angst gemacht wird“, erläutert Doris Wagner. Vielmehr werde gezeigt, welche Möglichkeiten es zum Schutz gebe, wie ein vernünftiger Umgang mit digitalen Medien aussehen könne. Vermittelt – vor allem für die Zielgruppe der Sechs- bis 13-Jährigen – über die Hauptfiguren Fritz und Frida. Doch auch auf Eltern, Schulen, Jugend-Fachbereiche ist das Konzept zugeschnitten.