Kirchhellen. Das Institut für Gesundheit und Ausbildung hat nun seinen Sitz an der Heinrich-Hertz-Straße. Was die Experten für Physiotherapie alles anbieten.

Das Institut für Gesundheit und Ausbildung (kurz: IFGA) ist wieder in Kirchhellen. Mit den Umzugskisten von Gladbeck im Gepäck: die Hauptverwaltung, ein Therapiezentrum und die staatlich anerkannte Schule für Physiotherapie.

2006 startet der Geschäftsführer Sascha Senger mit seiner Physiopraxis. Zum einen im St.-Barbara-Hospital in Gladbeck, zum anderen im St.-Antonius-Krankenhaus. Dort hat man sich allerdings „nur um die stationäre Versorgung der psychiatrischen Patienten gekümmert“, wie Senger sagt. 2019 folgte der Auszug aus dem Kirchhellener Krankenhaus.

Die Geschäftsführung um Sascha Senger und Freia Karstens sind glücklich über den neuen Firmenstandort an der Heinrich-Hertz-Straße 5b in Kirchhellen.
Die Geschäftsführung um Sascha Senger und Freia Karstens sind glücklich über den neuen Firmenstandort an der Heinrich-Hertz-Straße 5b in Kirchhellen. © FUNKE Foto Services | Thomas Gödde

Seit 2006 wurde zusätzlich die Physiotherapieschule in Gladbeck betrieben. Die Schule befand sich in der sechsten Etage. „Darunter eine Praxis“, so Senger, „die in Spitzenzeiten am Tag um die 120 Patienten behandelt hat.“ Also nicht verwunderlich, dass sich Patienten im Hausflur knubbelten. Wer Glück hatte, ergatterte einen der heißbegehrten Plätze im Fahrstuhl.

Die damaligen Räume waren letztlich zu alt, zu klein, nicht mehr zeitgemäß. Und so machten sich Sascha Senger und Prokuristin Freia Karstens auf die Suche nach einem neuen Standort. Hier half der Zufall. Über einen Patienten wurde er auf das Gebäude an der Heinrich-Hertz-Straße aufmerksam. Zuvor befand sich an Ort und Stelle die Schreinerei von Christian Surmann. Dieser half ihm wiederum bei der Umsetzung seiner Ideen. Von einigen anfangs müde belächelt, erkannte Senger jedoch das Potenzial der alten Halle, weil er eine Vorstellung davon hatte, was daraus einmal werden kann.

Die Lernräume in der Physiotherapieschule sind modern, hell und digital hochwertig ausgestattet. Unter anderem mit einer interaktiven Schultafel, Touchscreen, Internet und Patientenliegen.
Die Lernräume in der Physiotherapieschule sind modern, hell und digital hochwertig ausgestattet. Unter anderem mit einer interaktiven Schultafel, Touchscreen, Internet und Patientenliegen. © FUNKE Foto Services | Thomas Gödde

Das Ergebnis ist mehr als beeindruckend. Auf 750 Quadratmetern befinden sich mehrere Schulungs- und Therapieräume, alles hell, modern und digital auf dem neuesten Stand. „Fast fünf Kilometer an Elektrokabel und fast dreieinhalb Kilometer Datenkabel sind verlegt worden“, sagt Senger. Alles ist lichtdurchflutet, dazu weiße Wände, helle Fußböden und barrierefreie Zugänge. Es wurde sogar eigens eine zweite Etage eingebaut inklusive Wendeltreppe und Balustrade. Allein das Belüftungssystem hat mehr als 100.000 Euro gekostet. Patienten freuen sich über ausreichend Parkplätze direkt hinter dem Gebäude.

Zwölf Mitarbeiter haben ein neues berufliches Zuhause gefunden, drei weitere kommen ab Oktober hinzu. Seit knapp zwei Wochen läuft der Schulbetrieb und die Praxis. Gestartet wird an der Physiotherapieschule mit dem 25. Jahrgang. Angefangen hat er vor etwas mehr als 15 Jahren mit nur einer (!) Klasse. Senger schätzt: „Ungefähr 500 Schülerinnen und Schüler haben bei uns eine Ausbildung gemacht.“ Der neue Standort ist nahe der A 31 verkehrsgünstig gelegen. „Viele der Schüler kommen aus dem Münsterland und Emsland“, sagt Senger.

Das Angebot der Physiotherapeuten ist vielfältig. „Wir sind in der Lage alles anzubieten, was die Physiotherapie bietet“, sagt der Geschäftsführer. Dazu zählen etwa klassische Leistungen wie Massagen oder Krankengymnastik, aber auch neurologische und physikalische Therapien, manuelle Lymphdrainage und Hausbesuche. Hierfür steht eine eigene Flotte mit sechs Fahrzeugen zur Verfügung. „Ich fühle mich in Kirchhellen sauwohl“, sagt der Mann, der eigentlich in Gelsenkirchen lebt.